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14. Juli 2016

Rumänien und Siebenbürgen

60 Jahre seit dem Appell: „Die Heimat ruft euch!“

Zwei Jahre nach dem Tod des sowjetischen Diktators Josef Stalin im Jahr 1953 und zehn Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges trat eine leichte Verbesserung im Verhältnis der sozialistischen Regierung Rumäniens zu der deutschen Minderheit ein. Im Zusammenhang der auch im übrigen Ausland getroffenen Maßnahmen entschied sich das Präsidium der Großen Nationalversammlung, Tausenden Flüchtlingen und entlassenen Kriegsgefangenen folgenfreie Heimkehr nach Rumänien zu gestatten. Selbstverständlich bewegte dieser Beschluss die Gemüter unserer Landsleute sowohl in der Heimat als auch im westlichen Ausland. mehr...

Kommentare

Artikel wurde 3 mal kommentiert.

  • Heiderose

    1 • Heiderose schrieb am 14.07.2016, 09:35 Uhr (um 09:46 Uhr geändert):
    Ganz herzlichen Dank Herr Franchy für ihren Bericht! Ich bin `60 Jahrgang,habe von dieser Bewegung nie etwas gehört,geschweige denn gewußt,dass es den Aufruf zur Heimkehr im "Zeidner Gruß " gegeben hat,haben wir nie erfahren.Mein Onkel lebte in Zeiden,"Armata Rosie Strasse" ,seit den `60 Jahrenbis 1990,ich war oft in Zeiden.Der Aufruf wird aus Sicht der damaligen Verhältnisse richtig gewesen sein,es gab Väter und Ehemänner heimzuholen,für unser
    Volk war es falsch.Viel besser wäre es gewesen,wenn der damalige Bischof( Müller glaub ich) auch sein Bittgesuch hätte sein lassen und die Siebenbürger Sachsen wären auch damals ausgesiedelt,wie Schlesier und Sudenten.Es wäre uns viel erspart geblieben.Wenn ich jetzt lese und bei manchen Veranstaltungen die Reden einiger Landsleute höre,die Anfang der `70,`80 Jahre das Glück hatten auf ganz seltsame Art und Weise die Ausreise zu erhalten,sich in Deutschland zu einer Zeit wo Entschädigungen bezahlt wurden,günstige Darlehen gewährt wurden,ein warmes Nest bauten....in die alte Heimat Pakete schickten,in Urlaubnach Siebenbürgen, als die großen Macher kamen und mitleidig auf uns"Zurückgebliebene schauten-dann kriege ich richtig einen Wutanfall.Einer dieser Landsleute hat mich allen Ernstes 1990 gefragt:"Warum wollt ihr nach Deutschland? Was wollt ihr mit euren Eltern dort?" Es tut echt weh ,wenn die eigenen Leute so maßlos überheblich werden und meinen das große Los für sich allen gepachtet zu haben.Sie hatten nie damit gerechnet,dass einmal Jeder die Möglichkeit der Ausreise bekommt iund dann die vielen Lügen aufgedeckt werden,welche sie in der alten Heimat verbreiteten,die ganze Prahlerei zusammenfiel.Wir sollten doch da bleiben ,in der schönen,alten Heimat,die Kirchenburgen,Sitten und Bräuche pflegen,nach dem Motto:"Deiner Sprache deiner Sitte...",damit die Auserwählten dann im Sommerurlaub mit der "Normaplasiktüte"durchs Dorf gingen und milde Gaben austeilten.Gott sei Dank ,hat der himmlische Vater für uns gesorgt,uns den richtigen Weg gezeigt,uns nicht von den gutgemeinten Ratschlägen entmutigen lassen,WIR sind hier.Die Zeit von 1970-1990 müsste aufgearbeitet werden,ähnlich wie in dem Bericht von Herrn Franchy,ich würde so weit gehen und namentlich die eifrigen Parteifunktionäre der kommunistischen Partei nennen, die uns schikanierten ohne Grund.Wenn Sonntag die Glocken zum Gottesdienst riefen,wurde freiwillige Verschönerungsarbeit oder Einsatz bei der Ernte verlangt,damit wir ja auch am Sonntag keine Langeweile hatten.Es gäbe eine Menge zu berichten,ich werde es auch tun,damit die heutigen Jugendlichen,die Nachkommen der Siebenbürger Sachsen nicht mehr verunsichert werden von der heutigen Propaganda,leider auch von Vertretern der Siebenbürger Sachsen wie gut,wie schön,wie herrlich das Leben heute in Siebenbürgen ist.Ich kenne ein Dutzend Landsleute,die sich einfangen liessen damals in den `90 Jahren von der Propaganda:"Bleibt hier in Siebenbürgen,zu Hause,es wird alles gut!" Heute leben sie da,in der alten Heimat,sie sterben nicht vor Hunger,aber vor Gram,Herzeleid und Sehnsucht nach ihren Kindern,Freunden,Nachbarn und bereuen es tief damals nicht den richtigen Weg eingeschlagen zu haben.Auch kenne ich viele alten Leute hier in der neuen Heimat,die versuchten noch in Siebnbürgen auszuharren,kamen nur Ende der `90 Jahre und müssen heute ,nach über 40 Arbeitsjahren von Grundsicherung leben,fast betteln -nur weil sie den richtigen Zeitpunkt der Ausreise verpasst haben.Unsere Vertreter sollten ehrlich bleiben,nicht immer nach "Politkolorit" ihre Fähnchen schwenken...und ihre Meinungen ändern.Was die Wahl des deutschstämmigen Präsidenten Johannis,(der sogar seinen Namen romanisiert hat Iohanis),gebracht hat-sieht die ganze Welt.Unser Verband der Siebenbürger Sachsen ist meines Wissens unabhängig und sollte darauf achten es auch zu bleiben.Persönlich können ja Freundschaften gepflegt werden,aber man sollte das im privaten Bereich belassenund nicht Mais mit Rüben mischen!
  • getkiss

    2 • getkiss schrieb am 14.07.2016, 14:48 Uhr (um 14:52 Uhr geändert):
    Eigentlich hat sich von 1918 bis heute nichts ins Gute geändert...es sei man betrachte das Alibi-Forum FDRG als eine große Errungenschaft. Dass ändert an der Lösung der Restitutionsfrage überhaupt nichts, siehe letzte Kommentare....
  • getkiss

    3 • getkiss schrieb am 14.07.2016, 19:23 Uhr:
    Leider ist die Nr. 120 des "Zeidner Gruß" noch nicht zum Download freigegeben, so ist der erwähnte Beitrag noch nicht allgemein zugängig.
    Mir ist das Datum der Sitzung aufgefallen:
    "Im Herbst 1955, nachdem die Rumänische Große Nationalversammlung eine großzügige Amnestie für die Kriegsteilnehmer erlassen hatte"
    bzw.
    "Rückholung ins Vaterland“ an eine Veranstaltung im Februar 1956"

    Im Herbst 1955 waren noch etliche Verschleppte im Baragan, nicht alle waren zurückgekehrt. Unsere Familie war wegen des Hochwassers schon bedingt freigelassen, durften nicht nachhause nach Billed und waren noch in Gyorok/Cuvin im Komitat Arad in Miete.
    Allerdings, auch durch Bekanntschaft mit dem Stelv. Direktor Hans Gehl der Mittelschule in Lippa, konnte mein Bruder und ich den Unterrichtsstunden beiwohnen und im Sommer das Abi ablegen. Erst am Ende des Sommers durften wir zurück, in ein Teil unseres Hauses, die ehemalige Wohnung der Großeltern. In der Wohnung meiner Eltern hatte die "Cooperativa" ihre Büros etabliert und bis zum Kauf des Hauses nicht geräumt. Allerdings zahlte sie dann Miete nach den "geltenden Bestimmungen"....

    Der Vorgang war typisch für die Vorgehensweise der Diktatur. Die Parteiführung hatte ihre "Abweichler in die Wüste geschickt und einige Maßnahmen zur "Erleichterung" der Bevölkerung beschlossen. Gleichzeitig wurde die "Kollektivierung der Landwirtschaft" weiter forciert.

    Einige unserer deutschen Mitbürger sind auf die "Versprechungen" reingefallen, siehe den Beitrag von Herrn Francky.

    Nach dem Herbst 1956, mit ung. Revolution und Studentenunruhen in Temeschburg/Klausenburg etc. wendete sich das Blatt. Weitere Repressionsmaßnahmen folgten. Dies wurde hier leider nicht erwähnt...

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