8. Juni 2017

Grete Lienert-Zultner: Der Owend kitt erunn

Im Rahmen des großen Sachsentreffens am 6. August 2017 werden mehrere Formationen und Einzelsänger das Singspiel „Bäm Brännchen“ von Grete Lienert-Zultner im Hof des Palais Brukenthal in Freck aufführen. Als Vorbereitungshilfe hat der Verband der Siebenbürgisch-Sächsischen Heimatortsgemeinschaften e.V. ein Chorheft herausgegeben, das kostenlos bestellt werden kann bei Emmi Mieskes, Bolzstraße 36, 74321 Bietigheim-Bissingen, Telefon: (0 71 42) 6 32 88, E-Mail: mieskes.emmi[ät]gmail.com.
Mit Zustimmung des HOG-Verbandes drucken wir einige Liedtexte daraus in der Rubrik „Sachsesch Wält“ der heutigen Ausgabe und der Folge 11 dieser Zeitung ab. Das erste Lied des Singspiels, „Af deser Iërd“, erschien bereits in unserer Kolumne vom 30. Juni 2010, Seite 11. Von den oben abgedruckten Texten hat die Dichterin den einen selbst vertont, während die Melodie zum zweiten von Josef Lehrer stammt. Grete Lienert-Zultner (1906-1989) war eine geschätzte Erzieherin, liebevolle Mutter und darüber hinaus eine begnadete Dichterin und Schöpferin von Liedern. Nicht wenige davon sind längst Bestandteil des allgemeinen siebenbürgisch-sächsischen Liedschatzes.

Hanni Markel und Bernddieter Schobel



Grete Lienert-Zultner

Der Owend kitt erunn

Der Owend kitt erunn,
wä friddlich äs et, wä ställ.
Me Brännchen, ich kunn, ich kunn,
well ich mät dir riëde wäll.

Mät alle menjem Gläck
kån norr za dir ech kunn,
norr dir terf ech et son,
wä gären datt ech en hunn.

Ach Brännchen, keenst ta mir
dåt sess Gehiemnes son:
Ow hie mich uch gären huet,
diën ech äm Härzen dron.



Lennt un deng Schuulder sich

Lennt un deng Schuulder sich
schummrich de’ Schatzken,
gäw em aft Mellchen dro necklich e Matzken.
gäw em aft Mellchen dro necklich e Matzken.

Wäll ät dir nichent giën,
matz et norr wekter,
bäs et zer Äsicht kitt, bäs et geschekter,
bäs et zer Äsicht kitt, bäs et geschekter.

Ient, zwië, dro brochst te dich
nemmie ze quiëlen,
kåst, dä derhaingder kunn, glatt nemmie ziëhlen,
kåst, dä derhaingder kunn, glatt nemmie ziëhlen.

Schlagwörter: Gedicht, Mundart, Lienert-Zultner

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