Der erste Schwerpunkt dieser Zusammenarbeit, dem sich eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern der Siebenbürgisch-Sächsischen Jugend in Deutschland (SJD) und Heidemarie Weber, stellvertretende Vorsitzende des Sozialwerks, widmen soll, ist der Bundesfreiwilligendienst (BFD), der seit der Aussetzung des Wehr- und damit auch des Zivildienstes zum 1. Juli 2011 versucht, die Folgen dieser Aussetzung zu kompensieren. Die Arbeitsgruppe soll prüfen, ob und welche Möglichkeiten für ein freiwilliges ökologisches oder soziales Jahr im Rahmen des BFD in Siebenbürgen gegeben sind, damit das Sozialwerk in Zusammenarbeit mit der SJD als Mittler zwischen Trägern solcher Stellen und Freiwilligen fungieren kann. Um das neue „Arbeitsverhältnis“ formal zu untermauern, wurde eine Satzungsanpassung beschlossen, die den gewählten Vertreter der SJD – zurzeit Bundesjugendleiter Elmar Wolff – zum Zeitmitglied des Sozialwerks macht – ähnlich wie die Vorsitzenden der Landesgruppen des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland. Dessen Bundesvorsitzender Dr. Bernd Fabritius, qua Amt ebenfalls Mitglied des Sozialwerks, begrüßte die Einbindung der Jugend ausdrücklich: „So wird das Sozialwerk zukunftsfähig“, sagte er in der Mitgliederversammlung.

Der nach eigener Aussage wichtigste Punkt im Tätigkeitsbericht 2011 von Dr. Johann Kremer waren die Spenden, vor allem die Einzelspenden vieler Landsleute, ohne die die breit gefächerte Arbeit des Sozialwerks nicht möglich wäre und für die sich der Vorsitzende ausdrücklich bedankte. Deren Volumen nimmt jedoch von Jahr zu Jahr ab. 2011 wurden im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent weniger Spenden eingenommen, was bedeutet, dass die Arbeit des Sozialwerks nicht komplett durch die Einnahmen gedeckt wird. Um seine Tätigkeit wie bisher fortführen und die nach wie vor in Siebenbürgen, aber auch die in Deutschland lebenden bedürftigen Landsleute unterstützen zu können, ist das Sozialwerk auf Spenden angewiesen, zu denen regelmäßig auf der ersten Seite der Siebenbürgischen Zeitung aufgerufen wird. Der Spendenaufruf mit beigelegtem Zahlschein, der bisher nur einmal im Jahr – immer kurz vor Weihnachten – in der SbZ erschienen ist, soll künftig zweimal im Jahr gebracht werden – auch um das ­Sozialwerk und seine Arbeit einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen. Um Geld zu sparen, hat die Mitgliederversammlung auf Vorschlag des Vorsitzenden zudem beschlossen, ihre Sitzung nur noch alle zwei Jahre abzuhalten; eine grundsätzliche „Verschlankung“ der Strukturen wird angestrebt.

Unter „Verschiedenes“, dem letzten Punkt der Tagesordnung, wies Kremer besonders auf das 20-jährige Jubiläum der Saxonia-Stiftung in Kronstadt, eines wichtigen Partners des Sozialwerks in Siebenbürgen, hin, das am 19. Mai 2012 in deren Haus in Rosenau gefeiert wird. In Absprache mit dem Bundesvorstand des Verbandes, der auch zu dieser Veranstaltung eingeladen ist, wird ein gemeinsamer Vertreter entsandt.

Die Beschaffung von in Siebenbürgen dringend benötigten Sachmitteln wie Gehhilfen, Erwachsenenwindeln und Medikamenten war ein weiteres Thema, das Kremer ansprach und bei dem er um Mithilfe bat. Auf Vorschlag von Dr. Bernd Fabritius wird das Sozialwerk einen Antrag an den Förderverein Bavaria-Romania stellen, der seit 2004 besteht und soziale und medizinische Einrichtungen in Rumänien unterstützt und fördert.

Bereits nach einer guten Stunde konnte Dr. Johann Kremer die erste Mitgliederversammlung, die er seit seiner Wahl zum Vorsitzenden des ­Sozialwerks im Februar 2011 geleitet hatte, schließen. Die Teilnehmer, von denen die meisten bereits an der mehrstündigen Bundesvorstandssitzung am selben Tag teilgenommen hatten, dankten ihm seine effiziente und konsequente Sitzungsleitung.

Doris Roth