13. Dezember 2018

Norbert Kartmann scheidet als Hessens Landtagspräsident aus

Norbert Kartmann hat am 5. Dezember die letzte Plenarsitzung des Hessischen Landtags in Wiesbaden geleitet. Am 5. April 2003 erstmals zum Präsidenten des hessischen Parlaments gewählt, führte er dieses Amt fast 16 Jahre lang aus.
Kartmann leitete insgesamt 470 Landtagssitzungen. Große Baumaßnahmen prägten seine Amtszeit, so wurde der Plenarsaal neu gebaut und die Schlosssanierung begonnen. Am 16. Januar wird Kartmann 70 Jahre alt und kandidiert im neuen Landtag nicht mehr für das Amt des Präsidenten. Norbert Kartmann ist lange Jahre in der Butzbacher und Wetterauer Kommunalpolitik verwurzelt. Der CDU-Politiker gehörte von 1982 bis 1983 und ununterbrochen seit 1987 dem Landtag an. Seinen Wahlkreis in der Wetterau gewann er bei der Landtagswahl am 28. Oktober 2018 zum zehnten Mal direkt. Als einfacher Abgeordneter will er sich künftig vor allem europapolitischen Themen widmen.
Landtagspräsident Norbert Kartmann. Foto: Hermann ...
Landtagspräsident Norbert Kartmann. Foto: Hermann Heibel, Hessischer Landtag
In seiner Abschlussrede als Landtagspräsident hob Norbert Kartmann die Verantwortung dieses Amtes im Staatsgefüge hervor. Er verlasse dieses Amt „ohne Wehmut, wohl aber mit großer Dankbarkeit“. Einen Schwerpunkt setzte er in seiner Amtszeit im Bereich der politischen Bildung. Der Landtag soll nach seiner Vorstellung immer mehr zum Lernort für Kinder, Lehrkräfte und für den Bereich der Erwachsenenbildung werden. Kartmann rief alle künftigen Landtage und Landesregierungen auf, noch mehr Anstrengungen für die politische Bildung zu unternehmen. Rechtsstaat bedeute auch Respekt vor den Verfassungsorganen und ihren Vertretern. Und diesen Respekt müssten die Landtagsabgeordneten im Umgang miteinander beispielhaft vorleben, bei allem nötigen und unverzichtbaren Streit in der Demokratie, sagte Kartmann. Er bewährte sich als Schlichter, der die erhitzten Fraktionen in stundenlangen Debatten oft zu mahnen und zu beruhigen wusste.

Norbert Kartmann, 1949 in Nieder-Weisel geboren, ist Sohn des siebenbürgischen Lehrers Samuel Kartmann aus Hetzeldorf, der nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland geblieben war. Er studierte an der Justus-Liebig Universität in Gießen evangelische Religion und Physik für die Haupt- und Realschule und unterrichtete diese Fächer von 1975 bis 1987 in Hanau und Wölfersheim. Für seine Verdienste um die deutsch-rumänischen Beziehungen wurde Kartmann u.a. mit dem Großkreuz des Rumänischen Nationalordens für „Treue Dienste“ (2007) ausgezeichnet.

Am 21. November 2018 wurde er zum neuen Vorsitzenden der Mitgliederversammlung der Diakonie Hessen gewählt. „Nach 16 Jahren als Landtagspräsident ziehe ich mich aus diesem Amt zurück und kann meine gewonnene Zeit vermehrt in die Diakonie Hessen einbringen“, sagte Kartmann.

Siegbert Bruss

Schlagwörter: Kartmann, CDU, Hessen, Landtag

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