Besuch in der Druckerei Dierichs: Wie die Siebenbürgische Zeitung gedruckt wird
Zwanzig Mal im Jahr flattert die Siebenbürgische Zeitung den Mitgliedern des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland ins Haus. Das nicht nur innerhalb Deutschlands, sondern auch außerhalb, z.B. Österreich, Rumänien, Kanada, die USA und bis hin nach Neuseeland. Wie wird aber eine solche Zeitung gedruckt? Und ganz besonders, wie wird unsere Siebenbürgische Zeitung gedruckt?
Die Druckplatte der Titelseite der Folge 8. Fotos: Heike Mai-Lehni
Davon konnte sich kürzlich eine Gruppe von Verbandsmitgliedern in der Druckerei Dierichs in Kassel überzeugen. Organisiert von der stellvertretenden Landesvorsitzenden der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen, Heidi Sander, waren neben dem Bundesvorsitzenden Rainer Lehni Mitglieder aus Bielefeld, Dortmund, Köln, Wuppertal und dem hessischen Kreisverband Kassel bei dieser Führung dabei.
Vollautomatisch wird die Zeitung geschnitten, gefalzt und zusammengelegt.
Als Termin wurde der 14. Mai ausgewählt, weil an diesem Tag die Folge 8 der Siebenbürgischen Zeitung gedruckt wurde. Holger Hoyer und Matthias Weckler von der Zeitungsdruck Dierichs GmbH & Co. KG empfingen die Besucher in den Räumlichkeiten der Druckerei in Kassel, einem Neubau, der schon von außen beeindruckend groß ist. Zuerst wurde die Druckerei vorgestellt, die derzeit rund 200 Mitarbeiter hat. Das Hauptprodukt der Druckerei ist die örtliche Tageszeitung Hessische / Niedersächsische Allgemeine (HNA) mit ihren verschiedenen Lokalausgaben. Neu war sicher für den einen oder anderen zu hören, dass Zeitungen im Nordischen, Rheinischen oder Berliner Format gedruckt werden – die Siebenbürgische Zeitung übrigens in Letzterem. Jede Nacht werden Tausende von Zeitungsexemplaren gedruckt, die Höchstleistung liegt bei rund 30.000 Exemplaren in der Stunde.
Höhepunkt des Besuches war die eigentliche Druckhalle, wo sich die riesigen Druckmaschinen über drei Etagen erstrecken.
Nachdem die Redaktion der Siebenbürgischen Zeitung die fertig gelayouteten Zeitungsseiten über den elektronischen Weg übermittelt hat, werden in der Druckerei die beschichteten Aluminiumplatten erstellt – pro Seite eine solche Platte, die nach dem Druck wieder recycelt werden. Bei jeder gedruckten Zeitung werden übrigens zur Kontrolle tausend Exemplare als Ausschuss gedruckt, bevor der eigentliche Druckvorgang beginnt, der ständig auf die Qualität hin überwacht wird.
Zwei Paletten der Siebenbürgischen Zeitung gehen per Post an unsere Leser.
Frisch aus der Druckmaschine wird die Zeitung sortiert und auf Paletten gestapelt, bevor am Ende die Adresse des Empfängers eingedruckt wird. Dann ist die Zeitung zum Versand fertig und wird auf dem Postweg in die weite Welt verschickt. Der eigentliche Druck einer Ausgabe der Siebenbürgischen Zeitung dauert nur etwas mehr als 30 Minuten. Dafür werden für rund 18.000 Exemplare knappe zwei Papierrollen a jeweils 1200 kg verbraucht.
Es war für alle Besucher etwas ganz Besonderes, eine frischgedruckte Ausgabe in der Hand zu halten und gleich darin zu blättern. Auf zwei Paletten findet schließlich die gesamte Ausgabe der Siebenbürgischen Zeitung Platz. Ein schöner Zufall war, dass gleich neben unserer Zeitung unsere „Schwesterzeitung“ von der Landsmannschaft der Banater Schwaben – die Banater Post – stand, die zufällig am gleichen Tag gedruckt wurde. Der Rundgang endete im Papierlager, wo riesige Papierrollen die Menschen winzig erscheinen ließen.
Eine spannende Führung mit vielen interessierten Fragen und noch mehr fachkundigen Antworten ging viel zu schnell zu Ende. Es war ein spannendes Erlebnis, hautnah zu sehen, wie unsere Zeitung gedruckt wird.
Besucher aus Nordrhein-Westfalen und Kassel, unter ihnen Rainer Lehni (5. von rechts), halten die noch warme frischgedruckte Zeitung in den Händen.
Der Nachmittag endete bei Familie Thellmann bei einer reich gedeckten siebenbürgisch-sächsischen Tafel. Selbst gebackenes Brot, Evangelischer Speck, Krapfen, aber auch die traditionelle nordhessische „Ahle Woscht“ ließen keine Wünsche offen. Die Gäste aus Nordrhein-Westfalen haben die Gastfreundschaft bei den Landsleuten des Kreisverbandes Kassel mit ihrem Vorsitzenden Michael Theuerkauf sehr genossen und sich wohl gefühlt.
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