23. März 2010

Siebenbürger Sachsen in der Union der Vertriebenen und Aussiedler aktiv

Am 13. März 2010 tagte die Landesversammlung der Union der Vertriebenen und Aussiedler (UdV) in Ingolstadt. Diese älteste Arbeitsgruppe der Christlich-Sozialen Union (CSU) bündelt die Interessen der Vertriebenen und Aussiedler und ist damit Sprachrohr dieser in Bayern als „vierter Stamm“ benannten Personengruppe. Der Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer würdigte in seinem Grußwort die besondere Aufbauleistung der Vertriebenen und Aussiedler. Bayern und Deutschland seien daher dieser Personengruppe zu Dank, Anerkennung und Solidarität verpflichtet.
Die Delegierten wählten verstärkt auch Siebenbürger Sachsen in den Landesvorstand der UdV: Neuer Stellvertretender Landesvorsitzender der UdV ist der Bundesvorsitzende des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, Dr. Bernd Fabritius. Es ist der erste Siebenbürger Sachse, der dieses Amt bekleidet. Als Landesvorsitzender wurde der Europaparlamentarier Bernd Posselt, Sprecher der Sudetendeutschen Landsmannschaft, einstimmig bestätigt. Beisitzer im Landesvorstand sind drei weitere Mitglieder des Verbandes der Siebenbürger Sachsen: Herta Daniel (Geretsried), Andreas Orendi (Bad Tölz) und Hans Werner Henning (Nürnberg).

Ministerpräsident Horst Seehofer erläuterte das „FBI“-Paket der CSU: Familie, Bildung und Innovation. Den drei Bereichen werde zukünftig eine große Bedeutung zukommen. Der UdV werde auch in Zukunft ein stabiler Pfeiler der CSU bleiben. Die wirtschaftliche Entwicklung Bayerns von einer subventionierten Agrarregion zu einem Bundesland, das heute Ausgleichszahlungen an andere Bundesländer leiste, also vom Empfänger zum Zahlenden wurde, sei mit ein Verdienst der Vertriebenen und Aussiedler, erklärte der CSU-Vorsitzende.
Landesversammlung der Union der Vertriebenen und ...
Landesversammlung der Union der Vertriebenen und Aussiedler (UdV) in Ingolstadt, von rechts: Dr. Bernd Fabritius, Bundesvorsitzender, Bernd Posselt, MdEP, Herta Daniel, Vorsitzende des Landesverbandes Bayern, und Willy Schenker, Vorsitzender der Kreisgruppe Ingolstadt.
Christa Matschl, MdL, Vorsitzende der Arbeitsgruppe Vertriebenenpolitik der CSU-Landtagsfraktion, sprach von einer Zeitenwende, in der Vertriebenenpolitik gleich Europapolitik sei. Die Vertriebenen leisteten als Träger von Kultur und Erinnerung einen wesentlichen Beitrag zum Brückenschlag in Europa. Dieser Brückenbau werde unterstützt von Partnerschaften zwischen Städten aus den verschiedenen Regionen Europas. In diesem Zusammenhang erinnerte die Parlamentarierin an eine Ausstellung über Hermannstadt im Bayerischen Landtag, bei der Bürgermeister Klaus Johannis eine beeindruckende Rede gehalten habe. Sie berichtete ferner über eine CSU-Delegationsreise nach Tschechien und betonte, dass die CSU sich für Volksgruppenrechte bzw. Minderheitenrechte in Europa, für den Ausbau der bayerischen Beziehungen zu den östlichen Nachbarländern und insbesondere für den Erhalt der deutschen Sprache im Südosten Europas einsetze.

Der UdV-Landesvorsitzende Bernd Posselt ging auf die geschichtliche Entwicklung der verschiedenen Vertriebenengruppen im europäischen Gesamtkontext ein. Er plädierte dafür, die Stiftung „Zentrum gegen Vertreibungen“ des Bundes der Vertriebenen nicht in die Bundesstiftung „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ einzubringen, um auf diese Art die Unabhängigkeit der Ersteren zu bewahren. Dies auch vor dem Hintergrund einer kürzlich angefachten „Hetzkampagne“ gegen Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats der Bundesstiftung, wobei die Gefahr bestünde, dass namhafte ausländische Wissenschaftler aus diesem Beirat austreten, um sich nicht „in einer innerdeutschen Debatte verheizen“ zu lassen.

Posselt wies abschließend darauf hin, dass junge Menschen für die Anliegen der Vertriebenen gewonnen werden konnten. Diese junge Generation der CSU, die sich klar zu den Vertriebenen bekannt habe, stärke die inneren Fundamente der Union der Vertriebenen.

Herta Daniel

Schlagwörter: Vertriebene und Aussiedler, Bayern

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