Kommentare zum Artikel

5. April 2012

Verbandspolitik

Bundesregierung beantwortet Resolution des Verbandstages

Die Bundesregierung unterstützt die zentralen Forderungen der Resolution des Verbandstages 2011 zur Sicherung der Kultur der Siebenbürger Sachsen als Teil des gesamtdeutschen kulturellen Erbes und verweist auf „erhebliche Fördersummen“ auch zugunsten der zentralen Kultureinrichtungen der Siebenbürger Sachsen in Gundelsheim. Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), Bernd Neumann, MdB, hat in einem zweiseitigen Schreiben an den Bundesvorsitzenden des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, Dr. Bernd Fabritius, Stellung genommen zu den Forderungen der am Verbandstag 2011 einstimmig verabschiedeten Resolution an die Bundesregierung. Der Bund könne die von Länderseite wegfallenden institutionellen Förderungen nicht kompensieren, stellt Neumann fest. Der Kulturstaatsminister empfiehlt, das „auf Anregung der zuständigen Fachreferate meines Hauses im Zusammenwirken aller Beteiligten im September 2010“ entwickelte „Kulturkonzept 2020“ des Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturrates umzusetzen: Durch strukturelle Reformen sollen die Kultureinrichtungen in Gundelsheim effizienter arbeiten und Synergiegewinne erzielen. mehr...

Kommentare

Artikel wurde 12 mal kommentiert.

  • bankban

    1bankban schrieb am 05.04.2012, 08:39 Uhr:
    Danke für die umsichtige und ausführliche Darstellung.

    Folgenden Satz verstehe ich nicht: "Die Gesamtförderung in den Jahren von 2004 bis 2011 summiere sich auf deutlich über drei Millionen Euro, wovon allein 90 000 Euro durch die Kulturreferentin am Donauschwäbischen Zentralmuseum in Ulm in die kulturelle Breitenarbeit der Siebenbürger Sachsen geflossen seien."
    Inwiefern wird die "kulturelle Breitenarbeit" der Sachsen gefördert, wenn in Ulm eine Kulturreferentin am Donauschwäbischen Museum arbeitet?

    Unklar ist für mich auch folgende Stelle bezüglich des Kulturkonzeptes 2020: " sollen sowohl die Struktur der Gundelsheimer Einrichtungen effizienter gestaltet und mögliche Synergiegewinne erreicht..." Wie sollen Synergiegewinne erreicht werden, wenn beinahe jeder Arbeitsplatz eingespart/rationalisiert wurde? Wie sollen die Strukturen effizienter gestaltet werden? Etwa indem die Bewohner des Altesheims die Bibliotheksbenutzer bedienen oder ein Teil der Bücher in die Kantine des Heims ausgelagert wird, um in der bibliothek Heizkosten einzusparen?
    Dieses Mckinsey-Deutsch kann auf manche Leser abschreckend oder vielleicht auch beruhigend wirken - es ist nichts anderes als Ablenkung davon, dass man keine Mittel bereitstellen will.
  • daniel

    2daniel schrieb am 06.04.2012, 08:05 Uhr:
    Die Antwort auf bankbans Frage zu der Förderung der kulturellen Breitenarbeit der Siebenbürger Sachsen durch die Kulturreferentin am Donauschwäbischen Zentralmuseum in Ulm finden wir auf der Homepage dieses Museums:
    Die Kulturreferentin des Donauschwäbischen Zentralmuseums ist zuständig für die Vermittlung der kulturellen Besonderheiten Südosteuropas, wobei sie vor allem die Geschichte der Deutschen in dieser Region berücksichtigt. Dies sind neben den Donauschwaben auch die Siebenbürger Sachsen. Sie unterstützt z.B. die kulturelle Breitenarbeit der vier donauschwäbischen und der siebenbürgisch-sächsischen Landsmannschaften im Rahmen gegebener Möglichkeiten.
    Es gibt es zwei Möglichkeiten der finanziellen Zuwendung.
    1. Die Veranstaltung der kulturellen Breitenarbeit wird von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien aus dem Etat der Kulturreferentin finanziert.
    2. Die Veranstaltung der kulturellen Breitenarbeit wird von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien finanziert. Die Abwicklung erfolgt über die entsprechenden Dienststellen in Bonn.
    Um eine Projektförderung zu erhalten, muss der Antragsteller (z.B. Verband der Siebenbürger Sachsen) einen Antrag bei der Kulturreferentin stellen, die diesen prüft, bearbeitet und zur Entscheidung an das Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, Oldenburg, weiterleitet. Der Antragsteller wird danach von der Kulturreferentin über das Ergebnis informiert.
    Diese und andere Details dazu finden Sie unter: http://www.dzm-museum.de/deutsch/dzm.html
    Um Ihnen ein Beispiel einer solchen Förderung zu nennen, kann ich die Teilnahme von ca. 40 siebenbürgisch-sächsischen Jugendlichen aus mehreren Kreisgruppen des Landesverbandes Bayern an der Trachten-Europeade 2011 anführen.




  • bankban

    3bankban schrieb am 06.04.2012, 09:19 Uhr:
    Danke, Frau Daniel.
  • gogesch

    4gogesch schrieb am 06.04.2012, 11:49 Uhr:
    Somit wurde nur bestätigt was jeder, der ehrlich in den Spiegel schaut, schon längst wusste: wir können zukünftig keine signifikanten Förderungen für die Einrichtungen in Gundelsheim von der öffentlichen Hand erwarten und sind auf uns selbst gestellt.
    Jetzt liegt es an uns die richtigen Schlüsse zu ziehen und vielleicht auch einige Grundsatzfragen zu stellen.
    Für mich lautet die Kernfrage: Sind die Strukturen in Gundelsheim überhaupt in der Lage langfristig den Erhalt der jeweiligen Organisationen zu sichern?
  • orbo

    5orbo schrieb am 06.04.2012, 20:59 Uhr:
    ja
  • gogesch

    6gogesch schrieb am 07.04.2012, 20:20 Uhr:
    Super
  • kranich

    7kranich schrieb am 08.04.2012, 11:56 Uhr:
    orbo: Woher willst du das wissen?
  • orbo

    8orbo schrieb am 08.04.2012, 15:30 Uhr:
    wieso nicht? (ich meine die Strukturen...)
  • gogesch

    9gogesch schrieb am 09.04.2012, 12:00 Uhr:
    Aus meiner Sicht ist die Bibliothek und das Archiv momentan gerade sehr führungslos. Die Tätigkeit wird von einem Bibliothekar und wenigen Teilzeitkräften mit einem überdurchschnittlichen Einsatz am Leben gehalten. Führungskräfte können nicht bezahlt werden. Von Gustav Binder über Harald Roth, Gerald Volkmer bis zu Annemarie Weber konnte niemand gehalten werden.
    Sind das wirklich zukunftsfähige Strukturen?
  • orbo

    10orbo schrieb am 10.04.2012, 09:38 Uhr (um 09:40 Uhr geändert):
    OK, jetzt ist die Frage besser verständlich. Aus meiner Sicht ist es eher ein Finanz-/Personal- und weniger ein Strukturproblem... Aber egal: es ist in der Tat ein Problem. Die genannten Personen haben sich allerdings aus völlig unterschiedlichen Gründen beruflich verändert. (Meines Erachtens käme noch das Museum hinzu.)

    Zuweilen entsteht tatsächlich der Eindruck, dass mehrere sbg. sächsische Kulturinstutionen/Stiftungen um die gleichen (knappen) Fördergelder konkurrieren. Das ist aber - wie so häufig - eher eine Frage der Abstimmung. Strukturell betrachtet wird die Kulturarbeit auch in Zukunft nur durch ehrenamtliche Arbeit zu bewältigen sein, die von Angestellten unterstützt werden und nicht umgekehrt.
    Hinzu kommt, dass knappe Mittel einen häufig vor die quälende Entscheidung stellen: werden sie für die Veröfffentlichung (bleibender) Bücher verwendet oder zur Förderung von z.B. 40 Jugendlichen zur Teilnahme bei der Trachten-Europeade, die dann als Multiplikatoren motivierend auf andere Trachtengruppen ebenfalls eine bleibende Wirkung haben.... Ein gleichmäßige Verteilung von Mitteln gefährdet deren wirksame Verwendung... Ich selber bin froh, solche Fragestellungen nicht beantworten zu müssen.
  • gogesch

    11gogesch schrieb am 10.04.2012, 10:17 Uhr:
    das kapier ich jetzt nicht ganz:
    die Arbeit in der siebenbürgischen Bibliothek und dem Institut in Gundelsheim als An-Institut der Universität Heidelberg kann und wird nicht von Ehrenamtlichen geleistet werden.
    Zweitens kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass diese Institutionen über Themen wie "Trachten-Europeade" entscheiden.
    @ orbo.. ich glaube Sie bringen da Sachen zusammen, die nichts miteinander zu tun haben
  • orbo

    12orbo schrieb am 10.04.2012, 12:17 Uhr:
    @gogesch, nicht "kapiert"? Macht doch nichts, kann schon mal beim Querlesen passieren...
    Ich habe mich vorrangig zum Artikel geäußert. Zudem mache ich einen Unterschied zwischen "Kulturinstitutionen" und "Institut der Uni HD"...
    Kulturelle Breitenarbeit und Projekte werden u.a. aus den gleichen öffentlichen Fördermitteln finanziert, was eine gute Abstimmung der Kultureinrichtungen untereinander erforderllich macht.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.