27. Mai 2010

Richtlinien zur Friedhofsfotografie

Wer in den Pfingstferien bzw. im Sommerurlaub nach Siebenbürgen fährt, um im Heimatort die Gräber der dort Verstorbenen zu pflegen, wird möglicherweise den Wunsch haben, den verfallenden Friedhof als Ganzes zu dokumentieren. Einige Heimatortsgemeinschaften haben sich zur systematischen fotografischen Erfassung entschlossen. Eine solche Arbeit ist – wie die HG Hermannstadt erfahren hat – nicht nur aus meteorologischen Gründen nicht einfach. Sie erfordert auch eine gute Planung und die Einhaltung von ein paar wichtigen Grundsätzen, damit ihr Resultat auch für die Gemeindeforschung nutzbar ist.
Im Siebenbürgen-Institut wurden deshalb Richtlinien zur Friedhofsfotografie erarbeitet. Sie können entweder von der Homepage des Siebenbürgen-Instituts heruntergeladen oder beim Bildarchiv des Instituts als Datei bzw. Papierkopie angefordert werden.

Friedhöfe sind für die Familienforschung und die Heimatkunde wichtige historische Quellen. Auf den Grabsteinen und in den Friedhofsregistern sind Informationen und Zusammenhänge festgehalten, die sich mitunter an keiner anderen Stelle finden lassen. Je früher Fotodokumentationen von Friedhöfen in Siebenbürgen erstellt werden, desto vollständiger sind sie, da die Generation, die bereit ist, für die Erhaltung der Gräber finanzielle Mittel aufzubringen, langsam abtritt und immer mehr alte Gräber geräumt werden. Damit gehen wichtige familiengeschichtliche Zeugnisse unwiederbringlich verloren. Erfreulicherweise werden derzeit durch Privatinitiative die (evangelischen) Friedhöfe in Hermannstadt, Schäßburg und Alzen fotografisch dokumentiert. Jürgen Schuster, Erster Sprecher der Heimatgemeinschaft der Deutschen aus Hermannstadt, hat bereits Hunderte Aufnahmen vom städtischen Friedhof in Hermannstadt gemacht und die Bilddateien dem Siebenbürgen-Institut zur Sicherung anvertraut. Die Daten sind auf einem eigens für große Datenmengen im Gundelsheimer Institut eingerichteten Server gespeichert. Das Bildarchiv des Instituts ist derzeit die wichtigste Sammelstelle für digitalisiertes siebenbürgisch-sächsisches Kulturgut.
Ansicht vom Hermannstädter Friedhof. Foto: Jürgen ...
Ansicht vom Hermannstädter Friedhof. Foto: Jürgen Schuster
Um weitere Fotografen bei ihrem Vorhaben zu unterstützen und eine reibungslose Einordnung der Fotos ins Signaturschema des Bildarchivs in Gundelsheim zu gewährleisten, wurden im Siebenbürgen-Institut unter Mithilfe der Sektion Genealogie im Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde (insbesondere von Dr. Walter Klemm und Anneliese Vater) Richtlinien für diese Fotodokumentationen entwickelt. Die Richtlinien berücksichtigen die einzelnen Arbeitsschritte und sind folgendermaßen gegliedert: 1. Das Fotografieren (Informieren der Friedhofsverwaltung, Verantwortung für die Fotografieraktion, Friedhofsanlage, Grabaufnahmen, Grabnummern, unleserliche Schriftzüge und Besonderheiten), 2. Das Speichern (Aufnahmeart, Dateiformat, Auflösung, Ordnung der Bilder, Speichermedium, Beschriftung des Datenträgers), 3. Benennung der Bilder (Erläuterung des Signaturschemas), 4. Ergänzende Aufnahmen von Archivalien (Friedhofsplan, Friedhofsregister, Familienbuch, Kirchenmatrikel u.a.).

Auf der Homepage des Siebenbürgen-Instituts finden sich die Richtlinien als PDF-Datei unter http://siebenbuergen-institut.de/de/bibliothek-und-archiv/archiv/bild-und-tonarchiv/foto-dokumentation-siebenbuergischer-friedhoefe.

Mailanfragen zu den Richtlinien schicken Sie bitte an Jutta Fabritius, bildarchiv [ät] siebenbuergen-institut.de, Briefe an Siebenbürgen-Institut, Bildarchiv, Jutta Fabritius, Schloss Horneck, 74831 Gundelsheim. Fax: (06269) 421010. Telefon: (06269) 421080 (Mo., Mi., Do., Fr. 10.00-12.00 Uhr, Di. 10.00-11.00 Uhr).

Ansprechpartner für Projektinformationen ist Dr. Werner Klemm, Am Hang 6, 32760 Detmold, Telefon: (05231) 87130, E-Mail: werner.klemm.dt [ät] t-online.de.

A. Weber, J. Fabritius

Schlagwörter: Fotografie, Siebenbürgen-Institut, HOG

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