13. April 2020

Hoffnung weckende Botschaft von der Auferstehung Jesu in Zeiten von Corona: "Als die Sterbenden – und siehe, wir leben"

Seit Wochen werden wir in Atem gehalten von den täglichen Meldungen der Medien über die ins Immense anwachsende Zahl von Corona-Infizierten und von soundsovielen Toten, von weiteren tiefgreifenden Einschränkungen unseres täglichen Lebens ... Wir sind zutiefst verunsichert und erfüllt von Sorge, Angst und Ohnmachtsgefühlen, bedrängt von bangen Fragen: Werden auch wir infiziert? Werden wir überleben? Wie lange soll das alles dauern? Wo will das hinaus?
Verstärkt wird das alles von den täglichen Bildern, die uns die Medien frei Haus liefern: verlassene, leere Straßen, leere oder geschlossene Läden und Gaststätten, Schulen und Kindergärten, ratlose Familien, die Menschen auf Abstand voneinander, widersprüchliche Expertenmeinungen …

Das große Gegen-Bild dazu: Ostern! Der Leidende und am Kreuz Gestorbene – er lebt!

Seine Auferstehung hat zeichenhaft die neue Welt heraufgeführt. In ihr haben nicht mehr Krankheit, Leiden, Ohnmacht, Angst und Tod das letzte Wort, sondern er, Jesus Christus, der uns sagt: „Ich lebe, und ihr sollt auch leben“ und „Ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende.“ (Johannes 14,19; Matthäus 28,20) Der Glaubende sieht die von Leiden, Ohnmacht und Tod gekennzeichnete Welt nunmehr in dem neuen Licht des Ostermorgens, vor dem alle Dunkelheit gewichen ist.
Die evangelische Kirche zu Mönchsdorf (bei ...
Die evangelische Kirche zu Mönchsdorf (bei Bistritz), um 1215 im romanischen Stil als eine der ältesten Kirchen in Siebenbürgen erbaut, zuletzt stark verfallen und in den neunziger Jahren aufwändig renoviert. Im Glanz der Frühlingssonne mit dem neben ihr stehenden blühenden Baum – ein Bild für das zu Ostern anbruchsweise geschehene Neuwerden von Welt und Mensch durch die Auferstehung Jesu von den Toten. Foto: Martin Eichler, München
Was für eine wunderbare Zusage! Sie erfüllt uns mit Hoffnung und Zuversicht. Wir müssen nicht mehr wie gebannt nur noch auf die weitere Ausbreitung von Corona schauen; wir sehen unsere Welt und unser Leben in diesem neuen Licht.

Das heißt nun aber nicht, dass es keine Krankheit, kein Leiden, kein Sterben und Trauern mehr gibt. Das ist uns erst am Ende der Zeit verheißen. Wohl aber, dass sie uns nicht mehr allmächtig scheinen, weil sie überwunden sind durch die Macht des Auferstandenen. Auch die Corona-Pandemie, der wir scheinbar hilflos ausgeliefert sind. An der Macht des Auferstandenen findet auch sie ihre Grenzen. Nichts kann uns aus seiner Hand reißen. Solange wir leben, sind wir in ihm geborgen. Und wenn wir sterben, schenkt er uns Leben in seiner neuen Welt. Ob wir leben oder sterben – wir sind und bleiben sein. „Als die Sterbenden – und siehe, wir leben“ – das findet seinen sichtbaren Ausdruck in dem wunderbaren, hoffnungsfrohen Bild von der Kirche zu Mönchsdorf mit dem in voller Blüte stehenden Baum – alles im hellen Schein der Frühlingssonne. Der Baum hat viele bedrohliche Stürme erlebt, die ihm zugesetzt haben. Er hat schöne, starke Äste verloren, wie es die beiden, nicht ganz vernarbten Wunden zeigen. Trotzdem blüht er in voller Pracht und erfreut alle, die ihn erblicken – Zeichen des Lebens.

Ähnlich zeichenhaft ist für mich auch die wunderbare alte, romanische Kirche zu Mönchsdorf. Während meiner Tätigkeit im Kirchenbezirk Bistritz in den siebziger Jahren erlebte ich sie als eine Ruine, dem Verfall preisgegeben. Wer hätte es für möglich gehalten, dass sie noch einmal wie neu würde?! Nun steht sie da, wie auch andere Kirchenburgen in Siebenbürgen, und erstrahlt in neuem Glanz. Ihre beiden hohen, in den tiefblauen Himmel ragenden Türme weisen auf den, von dem allein in aller Bedrohung Hoffnung, Trost und Leben kommen – Jesus Christus. „Als die Sterbenden – und siehe, wir leben“, wie es der Apostel Paulus bezeugt (2. Korinther 6,9).

Das möge unsere Blicke von der gegenwärtigen Bedrohung hinlenken auf den auferstandenen und lebendigen Herrn Jesus Christus. Es möge uns ermutigen, uns ihm anzuvertrauen, auf ihn zu hoffen und das Beste zu tun, was wir tun können: zu ihm um Bewahrung und um ein Ende dieser schrecklichen Pandemie zu beten, für uns, für unsere Lieben und für alle Menschen. In diesem Sinne wünsche ich uns allen gesegnete und freudige Ostern.

Berthold W. Köber

Schlagwörter: Ostern, Geistliches Wort, Kirche und Heimat

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