9. September 2024
Die Corona-Freundschaftsdecke oder Ein buntes Wunderwerk
Ein besonders wertvolles Stück ziert seit 2023 die Wand meines Wohnzimmers. Es ist die Corona-Freundschaftsdecke. So ungewöhnlich wie ihr Name, ist auch ihre Entstehungsgeschichte. Die möchte ich gern erzählen. Sie erinnert nicht nur an eine verstörende Zeit, in der viele Menschen aller Altersstufen litten, sondern öffnet die Herzen für lebenswichtige Werte wie Gemeinschaft, Stärke, Fleiß, Vertrauen, Kunst und – Freundschaft.
Die Idee zu der Decke kam mir, als ich in einer Zeitschrift für Handarbeiten blätterte, die ich einmal im Jahr bekomme. Die Anleitung zu einer abgebildeten Decke aus vielen gestrickten Teilen inspirierte mich. Es war die Lockdown-Periode während der Corona-Pandemie. Ich nahm an, dass meine zahlreichen Freundinnen viel Zeit hätten und alle mitmachen würden. Ich wünschte mir eine ähnliche zum Geburtstag. Wenn jede ein Viereck in der Größe 15x15 cm häkeln oder stricken würde, könnte meine Idee umgesetzt werden.
Ich schrieb an vierzig Freundinnen und Bekannte in ganz Deutschland und erzählte ihnen von meinem Wunsch. Gleichzeitig erklärte ich ihnen, was zu tun sei. Nach und nach schickten oder brachten mir die Begeisterten ihre Handarbeiten. Manche Teile waren gehäkelt, andere gestrickt, einige genäht und sogar gestickt. Alle fühlten sich in der Struktur unterschiedlich an und glänzten in verschiedenen Farben prächtig bunt. Ein Stück zeigte sogar eine eingearbeitete Maske, was ich sehr bezeichnend fand.
Im Juli 2022 hatte ich eine Menge Teile zusammen und überlegte alle zusammennähen. Das war kein leichtes Unterfangen, denn ich brauchte einen großen Tisch. Den fand ich im Werkraum meiner Schule. Meine Mutter bügelte alle Teile, und wir platzierten sie auf einer dünnen Decke, die ich als Unterlage nahm. Dann begann ich die Vierecke draufzunähen. Das stellte sich als sehr mühsam heraus. Wie sollte ich sie festmachen? Zufällig kam der Hausmeister vorbei und sagte: „Warum klebst du sie nicht fest?“ Das war’s! Ich kaufte Textilkleber und versuchte es. Es klappte. Alle Teile wurden festgeklebt.
Ich faltete die Decke sorgfältig zusammen, und sie verschwand in einem Schrank. Die Decke versank in einen Dornröschenschlaf. Als ich im August 2023 in Rente ging, kam sie mir wieder in die Hand. Mein Bruder kündigte seinen Besuch an und ich erzählte ihm von dem Kunstwerk. Ich begeisterte mich für seine Idee, die Decke an die Wand zu hängen. Um sicher zu sein, dass keine Teile herunterfielen, nähte ich sie sicherheitshalber mit der Hand fest. Es klappte. Das Gemeinschafts-Wunderwerk war fertig. Ich war unendlich froh. Es war ca. 1,20 m breit und 2,70 m lang. Als mein Bruder eintraf, machte er sich an die Arbeit. Jetzt musste es gelingen! Mit viel handwerklichem Geschick hängte er die Decke unter abenteuerlichen Umständen an die Wand.
Zur Erinnerung schickte ich an alle Beteiligten ein Foto. Inzwischen war eine meiner besten Freundinnen verstorben. Sie hatte mir mehrere Teile geschickt. Wenn ich heute auf die Decke schaue, die ein Wandbehang geworden ist, denke ich an sie und an alle anderen, die mitgemacht hatten. Ein Gedanke macht sich jedes Mal breit – das ist wahre Freundschaft.
Ich schrieb an vierzig Freundinnen und Bekannte in ganz Deutschland und erzählte ihnen von meinem Wunsch. Gleichzeitig erklärte ich ihnen, was zu tun sei. Nach und nach schickten oder brachten mir die Begeisterten ihre Handarbeiten. Manche Teile waren gehäkelt, andere gestrickt, einige genäht und sogar gestickt. Alle fühlten sich in der Struktur unterschiedlich an und glänzten in verschiedenen Farben prächtig bunt. Ein Stück zeigte sogar eine eingearbeitete Maske, was ich sehr bezeichnend fand.
Im Juli 2022 hatte ich eine Menge Teile zusammen und überlegte alle zusammennähen. Das war kein leichtes Unterfangen, denn ich brauchte einen großen Tisch. Den fand ich im Werkraum meiner Schule. Meine Mutter bügelte alle Teile, und wir platzierten sie auf einer dünnen Decke, die ich als Unterlage nahm. Dann begann ich die Vierecke draufzunähen. Das stellte sich als sehr mühsam heraus. Wie sollte ich sie festmachen? Zufällig kam der Hausmeister vorbei und sagte: „Warum klebst du sie nicht fest?“ Das war’s! Ich kaufte Textilkleber und versuchte es. Es klappte. Alle Teile wurden festgeklebt.
Ich faltete die Decke sorgfältig zusammen, und sie verschwand in einem Schrank. Die Decke versank in einen Dornröschenschlaf. Als ich im August 2023 in Rente ging, kam sie mir wieder in die Hand. Mein Bruder kündigte seinen Besuch an und ich erzählte ihm von dem Kunstwerk. Ich begeisterte mich für seine Idee, die Decke an die Wand zu hängen. Um sicher zu sein, dass keine Teile herunterfielen, nähte ich sie sicherheitshalber mit der Hand fest. Es klappte. Das Gemeinschafts-Wunderwerk war fertig. Ich war unendlich froh. Es war ca. 1,20 m breit und 2,70 m lang. Als mein Bruder eintraf, machte er sich an die Arbeit. Jetzt musste es gelingen! Mit viel handwerklichem Geschick hängte er die Decke unter abenteuerlichen Umständen an die Wand.
Zur Erinnerung schickte ich an alle Beteiligten ein Foto. Inzwischen war eine meiner besten Freundinnen verstorben. Sie hatte mir mehrere Teile geschickt. Wenn ich heute auf die Decke schaue, die ein Wandbehang geworden ist, denke ich an sie und an alle anderen, die mitgemacht hatten. Ein Gedanke macht sich jedes Mal breit – das ist wahre Freundschaft.
Karin Maurer
Schlagwörter: Corona, Handarbeit, Freundschaft
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