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4. Januar 2010

Verschiedenes

Reiseeindrücke eines Nostalgikers

Hermannstadt, im Juli 2009. Wir wurden von der evangelischen Kirche in einem stattlichen Haus in der Fleischergasse 28 untergebracht. Das große Zimmer muss früher zu einer feudalen Wohnung gehört haben. Ein Treppenaufgang ist großzügig aus der Gebäudemasse ausgespart. Um diesen leeren Raum zu beleben, hatten einen vier nette allegorische „Jahreszei­ten­fräulein“ begleitet, auf Sockeln und in Nischen. Leider wurde die Frühlingsfigur vor etwa zehn Jahren geklaut, wie uns gesagt wurde. mehr...

Kommentare

Artikel wurde 9 mal kommentiert.

  • bankban

    1bankban schrieb am 04.01.2010, 11:23 Uhr:
    Früher war alles besser, gesünder, kultivierter ... nicht wahr?

    [Beitrag am 04.01.2010, 11:25 von bankban geändert]
  • Lavinia

    2Lavinia schrieb am 04.01.2010, 14:06 Uhr:

    Wer hat die Altstadt in diesem... „rustikalen“ Dracula-Stil (?) saniert?


    http://www.gtz.de/de/dokumente/de-akzente-rumaenien-01-2005.pdf
  • Joachim

    3Joachim schrieb am 04.01.2010, 18:24 Uhr:
    Kronsadt - Brasov ist eh viel schöner.......
  • gloria

    4gloria schrieb am 04.01.2010, 21:14 Uhr:
    Endlich - danke Herr Coulin
  • Schreiber

    5Schreiber schrieb am 04.01.2010, 23:40 Uhr:
    Ein Artikel, bei dem der Titel am treffendsten ist.

    Coulin hat mit einigem Recht. Das Leben in der Heltauergasse und die meist jungen Menschen am kleinen Ring können einen Nostalgiker sicher aufregen. Und vielleicht waren einige Fabini-Farben von früher besser als Post-Fabini-Farben von heute. Mir jedenfalls gefällt das Hermannstadt von heute besser als das Sibiu der letzten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Wechsel ist besser gelungen als in manch einer anderen Stadt in Rumänien.

    Sicher ist einiges noch besser zu machen. Das Ramada-Hotel würde ich auch abreißen und das Rad der Geschichte etwas zurückdrehen. Dann könnte man Investoren mit der Postkutsche am Stadtrand abholen und dann in einer netten Herberge mit vier Zimmern abliefern, die sich bestens in die Heltauergasse einfügen würde. Dort hätten dann sicher auch alle Platz.

    Man könnte das moderne Hotel auch irgendwohin an den Stadtrand verbannen, wo es die Nostalgie nicht trübt, in der die Frage nach Bettenzahlen für Tourismus oder als Standortfaktor sowieso keinen Platz haben.

    Den Anwohnerparkbereich am kleinen Ring würde ich aber bei den beengten Parkverhältnissen beibehalten. Automatische Schranken mit Anwohnerkarten wie dort verwendet sind ein anerkanntes Mittel der Verkehrslenkung in neuer Zeit.

    Die Blumenrabatten am großen Ring wurden schon oft vermisst. Blumenrabatten auf Stadtplätzen waren sozialistischer Zierrat der 70er und 80er Jahre. Eine solche Freifläche als Veranstaltungsraum ist auch etwas wert, wenn man die Nostalgikerbrillen absetzt und auch die eine oder andere Neuerung zulässt. Über Musterungen bei Pflastersteinen haben sich andere Gedanken gemacht, da kenne ich mich nicht aus. Über Geschmack sollte man auch nicht streiten.

    Wenn ich die Wahl hätte, zwischen dem Hermannstadt aus Coulins vergilbtem Zeichenblock, mit flanierenden Mauerblümchen in der Heltauergasse mit gebügeltem Faltenrock und Mäschchen im Haar und dem lebendigen Heute - ich müsste nicht lange überlegen.

    Grüße

    [Beitrag am 04.01.2010, 23:56 von Schreiber geändert]

    [Beitrag am 05.01.2010, 00:00 von Schreiber geändert]
  • gogesch

    6gogesch schrieb am 05.01.2010, 10:21 Uhr:
    Das die Buchhandlung in der Heltauergasse ein Schmuckstück in Gewölbekellern ist bleibt unerwähnt.
    Es ist ein sehr großer Unterschied, ob das ganze Hermnanstadtbild nach einer kurzen Betrachtung mit dem idealisierten Vergangenheitsbild verglichen wird oder ob intensiver hingeschaut wird.
    Ich finde dass neben der erwähnten Buchhandlung, das Cafe im Luxemburg-Haus sowie die Crama Sibiul Vechi weitere Schmuckstücke darstellen.
    Nicht unerwähnt sollte man das Freilichtmuseum im Jungen Wald lassen. Ich hab einige Museen dieser Art in Europa gesehen, aber das Schönste steht einfach in Hermannstadt.
  • seberg

    7seberg schrieb am 05.01.2010, 10:35 Uhr:
    Nostalgiker sollten zum Schutz des eigenen Wohlbefindens die „alte Heimat“ vielleicht lieber gleich meiden und zu Hause bleiben und die SBZ sich mit dem Veröffentlichen solch depressiver „Reisen nach Innen“ zurückhalten, um die Ansteckungsgefahr für die Leser zu minimieren.
  • schully

    8schully schrieb am 05.01.2010, 18:50 Uhr:
    zitat gogesch:
    "Nicht unerwähnt sollte man das Freilichtmuseum im Jungen Wald lassen. Ich hab einige Museen dieser Art in Europa gesehen, aber das Schönste steht einfach in Hermannstadt."
    auch ich war im sommer 2009 dort. wir durften für einen gepfefferten eintrittspreis viele schlösser bewundern: chinesische, verrostete, neuere und ältere modelle, manche mit ketten, ebenfalls aus verschiedenen epochen stammend, fest gebunden. ich war sehr enttäuscht, war ich doch nicht an schlössern, sondern an bäuerlicher architektur interessiert. auch die ausrede, man hätte nicht genügend personal, um das ganze gelände abzudecken, fand ich schwach.
    servus
  • Joachim

    9Joachim schrieb am 05.01.2010, 19:01 Uhr:
    Schaut mal nur als Beispiel, wie man es machen könnte. "Freilichtmuseum Bad Sobernheim"
    Hochinteressant und wirklich sehenswert.
    So etwas könnte man auch im jungen Wald machen.

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