SbZ
AKTUELL
Über
uns
Land
und Leute
Service
und Dialog
Organisationen
und Einrichtungen
Helft
uns helfen

Kontakt
Siebenbürgen, Rumänien, Siebenbuerger.de-Startseite

© Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V.
» Diskussionsforen-Nutzungsbedingungen

Homepage Siebenbürgen
Suchen


Diskussionsforen


Newsletter


Chat


Gästebuch


E-Postkarten


Siebenbürger Kleinanzeigen-
markt




Impressum
Datenschutz


Dieses Forum wurde geschlossen. Sie finden unser neues Forum unter www.siebenbuerger.de/forum/
Eine neue Benutzeranmeldung ist erforderlich. Registrieren Sie sich jetzt >>



Thema geschlossen  Thema geschlossen
Diskussionsforen
SbZ-Leserecho
Kommentar: "Aussiedlung - die Rettung?" (Seite 27)

Neues Thema erstellen  
Registrieren | Ihr Profil | Voreinstellungen | Hilfe | Suchen


Dieses Thema ist 34 Seiten lang:   1  2  3  4  5  6  7  8  9  10  11  12  13  14  15  16  17  18  19  20  21  22  23  24  25  26  27  28  29  30  31  32  33  34
nächster neuer Beitrag | Nächster alter Beitrag
Autor Thema:   Kommentar: "Aussiedlung - die Rettung?"
Erhard Graeff
Moderator

Beiträge: 335
Von:D, 80335 München
Registriert: Okt 2000

erstellt am 19.07.2005 um 16:43 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Erhard Graeff anzusehen!   Klicken Sie hier, um Erhard Graeff eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von joker:

Wie sollen die SbS nun einerseits sich integrieren und andererseits ihre kulturelle Identität bewahren? Auf diese Frage gibt keine der "offiziellen" Sachsenorganisationen (Landsmannschaft auf Bundesebene, örtliche Vereine, Kreisgruppen etc.) eine Antwort.

Solange sich die Arbeit dieser Gruppen, ... bis ... kann von Unterstützung der Integration seitens der LM keine Rede sein und die Ansicht Integration = Selbstaufgabe wird sich weiter durchsetzen.


Hallo joker,
Gottseidank haben die Verantwortungsträger der Untergliederungen der LM den Satzungstext unseres Verbandes besser verstanden als Sie.
Satzung (vor allem § 2. Zielsetzung) siehe unter: http://www.siebenbuerger.de/sbz/ueberuns/ziele2.html
Das ist das „Rezept“, wonach in den Gliederungen der Landsmannschaft entsprechend der eigenen Potenz und den ansonsten vorhandenen örtlichen Gegebenheiten gehandelt wird. Wahrscheinlich könnte hier und da mehr „bewegt“ werden, aber das, was bereits getan wird, verdient Anerkennung und nicht – wie von Ihrer Seite – Negieren der Leistungen.

Die Gliederungen der LM arbeiten auf zwei Ebenen (die selbstverständlich nicht mit dem Lineal zu trennen sind): Förderung der siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft durch Veranstaltunge wie Bälle, Brauchtumsveranstaltungen, Holzfleischessen und Sommerfeste (die i.Ü. noch etwas Geld in die Kasse bringen) und dann Veranstaltungen mit anderen Vereinen und Organisationen. Da müssten Sie die Printausgabe unseres Verbandszeitung lesen, da erfährt man von BdV-Veranstaltungen, bei denen in der Regel siebenbürgische Gruppen das Kulturprogramm bestreiten, aber auch Siedlerfeste (Karlsfeld-Dachau), alljährliche Umzüge bei Stadtfesten (z.B. Würzburg), Oktoberfestumzug in München, bei denen „wir“ inzwischen wie selbstverständlich dabei sind. Ganz aktuell: http://www.siebenbuerger.de/sbz/sbz/news/1121759006,87212,.html

Oder Sachsenheim mit der Urzelnzunft als Teil der Schwäbisch-allemannischen Narrenzunft. Regelmäßiger Empfang der Geretsrieder Urzeln in der Münchner Staatskanzlei. In Herzogenaurach ist ebenfalls eine Urzelngruppe um Doris Hutter im Kommen. Die Kreisgruppe Drabenderhöhe, die noch jeden Bundespräsidenten in die Siedlung überzeugt hat.

Was ist gegen einen Heimattag einzuwenden, zu dem immer noch über 10.000 Teilnehmer und Gäste strömen. Bei dem wir Politiker, die keine Ahnung von Siebenbürgen und den Siebenbürger Sachsen hatten, überzeugen können, dass ein Besuch nach dorten sich lohnt oder aber dazu bringen, unsere Anträge bei BKM zu unterstützen und zu begleiten.
Die Zusammenarbeit mit politischen Vertretern, den örtlichen Vereinen und den Kommunen funktioniert, entgegen Ihrer Meinung, eigentlich ganz gut.

Die Hauptarbeit wird dabei auf Bundesebene und in den Untergliederungen (Landes- und Kreisgruppen) ehrenamtlich erbracht. Und da sich die Landsmannschaft bloß drei Geschäftsstellen bundesweit leisten kann (Düsseldorf, Stuttgart und München), können sicherlich viele Landsleute bezeugen, dass sie in der guten Stube des Kreisvorsitzenden x gesessen haben, als sie damals nicht mehr weiter wussten. Eine der „schönsten“ Hilfen, die ich hier erlebt habe ist folgende: Ein etwa siebzigjähriger Landsmann kommt rein und beklagt weinend, dass seine Frau nun schon über drei Wochen im Krankenhaus läge und er nicht mehr aus und ein wisse. Der Abwasch, die Wäsche, die Unordnung im Haus ... Er braucht dringend eine Sächsin, die ihm aus dem Elend hilft. Wir haben diese Frau gefunden. (Grundsätzlich: wir kümmern uns um jeden Quergestellten). In manchen unserer Kreisgruppen funktionieren sogar wieder Nachbarschaften, die selbstverständlich Nächstenhilfe leisten.

Sehr geehrter Herr joker, ich betone nochmals, die w.o. angeführten Aktivitäten und auch Jugendarbeit, Mundartpflege, familienunterstützende Maßnahmen laufen in vielen Orts- und Kreisgruppen für „Gottes Lohn“. Selbstverständlich hängt alles von den Verantwortungsträgern und dem örtlichen Team ab. Es kann nun einmal nicht jeder eine Jugend- oder Theatergruppe, einen Chor oder eine Blaskapelle leiten. Solche Persönlichkeiten sind überall gesucht und herzlich willkommen.
Grüße
Erhard Graeff

[Dieser Beitrag wurde von Erhard Graeff am 19.07.2005 editiert.]

IP: gespeichert

dieter
Mitglied

Beiträge: 456
Von:BW
Registriert: Mrz 2001

erstellt am 20.07.2005 um 06:47 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von dieter anzusehen!   Klicken Sie hier, um dieter eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Joker`s Stellungsnahme kann ich sehr gut nachvollziehen, ich bin auch seiner Meinung- im Großen und Ganzen.

Herr Graef verweist hier auf eine Satzung, die m.E. nicht gelebt wurde und nicht gelebt wird. D.h. das ist Theorie und keine Praxis.
Und seine Beispiele von gelebten Aktivitäten sind nur Massenveranstaltungen minderer Qualität, welche vielleicht 3-4 mal pro Jahr stattfinden, und von denen, falls die Qualität derselben nicht besser wird, man sich besser verabschieden sollte bzw. diese neu gestalten sollte (da sie die Sb. S. nicht so darstellen wie sie sind, bzw. sogar in ein negatives Licht- siehe Dinkelsbühl-rücken- die Politiker, die dahin kommen, wollen doch nur Massenkundschaft billig akquirieren, ansonsten ist das für die mehr eine Folkloreveranstaltung).
Ansonsten wurde und wird der Sb. S. hier in DE von der LM alleingelassen, was den Alltag betrifft, was wöchentliche Aktivitäten und Problemlösungen (gerade auch was Neuangekommene, Jungfamilien, Rentner) betrifft .
Das ist für viele Landsleute frustrierend gerade auch deswegen, weil ansonsten von den "Offiziellen" der LM so viel Prächtiges über eigene Leistungen hinausposaunt wird.
Ich selbst sehe für diese LM-Leute keinen Grund, sich so darzustellen (ich spreche von einem Zeitraum ab 1985 cca..
Im Gegenteil, zuerst Leistung bringen, und dann auf das Echo von draußen warten, und erst danach sich selbst loben.
D.h. Joker hat 100% Recht, wenn er sagt, die LM sollte mehr als eine GmbH anzusehen sein, als ein e.V.
Diese Meinung teilen viele Landsleute, besonders auch einige, welche in der LM aktiv waren, und die Chance hatten, hinter die Kulissen zu schauen (zu denen ich nicht gehöre).

Also Herr Graef, bringen Sie bitte zuerst Transparenz rein in das was die LM macht.
Dann sind Sie auch für viele Landsleute glaubhafter, und kriegen neue Mitglieder.


Bzgl. Rettung: wenn ich sehe, auf welchen Lebensstandard in SIebenbürgen viele ehem. rumänische Landsleute und dortgebliebene Sb.S. gekommen sind, und diesen mit dem Lebensstandard der ausgewanderten Sb.S. vergleiche, kann ich nur sagen, daß die Auswanderung für die meisten Sb.S. auch
wirtschaftlich- materiell gesehen, eine Fehlentscheidung war.

D.h. diese Leute (ich spreche von einer Mittelschicht, welche in Rumänien ca. 1500 EUR/Monat netto verdient, und von denen es viel mehr Menschen gibt, als man in DE annimmt) haben ihr neues (abgezahltes) Haus,
haben ein weiteres Häuschen im Grünen, haben ein neues Auto, und eine Familie mit Kindern etc. Diese LEute sind oft selbständig oder haben eine Job als Handwerker oder Angestellter, und schicken ihre Kinder gerne auf eine deutsche Schule.
Und sie fahren pro Jahr wenigstens 1x ins Ausland in den Urlaub.
Außerdem gibt es ein funktionierendes soziales Leben, sie sind integriert und nicht assimiliert (was die SB.S. in DE spätestens in 40 Jahren sein werden).
Davon können die meisten ausgewanderten nur träumen, die dann stolz sind, wenn sie am Ende ihres kargen Lebens ihr Haus in DE abgezahlt haben, und ansonsten die ganze Zeit nur gespart und wenig gelebt haben bzw. irgendwo als überqualifizierter schlechtbezahlter Hausmeister, Bandarbeiter, Krankenschwester oder ähnliches sich abgearbeitet hat.

Da frage ich erneut: hat sich die Auswanderung gelohnt??
Ich meine: NEIN.

Meiner Meinung nach wäre die einzige Rettung für die Sb.S. das dableiben in Siebenbürgen gewesen. Dan hätte sich dan sowas ähnliches wie in Südtirol entwickeln können, gerade auch, was den Tourismus, das Handwerk und den Mittelstand betrifft.

Und noch eins, Herr Graef: die Verantwortlichen Ihrer Organisation sind nicht fähig oder nicht daran interessiert, aus Kritik zu lernen, bzw. unfähig, überhaupt Kritik anzunehmen.
Das wird systematisch getan in der LM.

SO kann soch das System LM nicht weiter erneuern, und ist über kurz oder lang zum Untergang bestimmt.

Meine hier dargestellte Meinung habe ich aufgrund eigener Erfahrungen und Kenntnisse dargestellt. Sie fusst meistens (d.h. über 85%) nicht auf Gelesenem, Fernsehberichten oder Informationen aus dritter Hand.

So, jetzt können alle, die nicht damit einverstanden sind, alles auseinandernehmen.

Was uns allen vielleicht fehlt, ist das Talent, konstruktiv zu kritisieren.
Ich mache das hier nicht mehr, weil ich mit konstruktiver Kritik und Aktivitäten bzw. Vorschlägen bei der LM oder siebenbürgischen Organisationen keinen Anklang fand, bzw. diese mich sofort assimilieren wollten, womit ich nicht einverstanden sein konnte.

IP: gespeichert

riokardo
Mitglied

Beiträge: 885
Von:D 73614 Schorndorf
Registriert: Mrz 2004

erstellt am 20.07.2005 um 10:31 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von riokardo anzusehen!   Klicken Sie hier, um riokardo eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
D.h. diese Leute (ich spreche von einer Mittelschicht, welche in Rumänien ca. 1500 EUR/Monat netto verdient, und von denen es viel mehr Menschen gibt, als man in DE annimmt) haben ihr neues (abgezahltes) Haus,
haben ein weiteres Häuschen im Grünen, haben ein neues Auto, und eine Familie mit Kindern etc. Diese LEute sind oft selbständig oder haben eine Job als Handwerker oder Angestellter, und schicken ihre Kinder gerne auf eine deutsche Schule.
Und sie fahren pro Jahr wenigstens 1x ins Ausland in den Urlaub.

Hallo Dieter!? Welchen Phantasiefilm hast Du Dir da reingezogen? Wovon sprichst Du? Sowas ist noch nichtmal Wunschdenken, das ist meiner persönlichen Erfahrung nach ausgemachter Unsinn.
Sorry! Anders geht's nicht!

IP: gespeichert

Biervampir
unregistriert
erstellt am 20.07.2005 um 10:43 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Würde Dieter einen Professor und Institutsleiter eines Forschungsinstituts für Polymerchemie in Rumänien zur Mittelschicht zählen? Wenn ja, kann ich ihm mitteilen, der würde Saltos schlagen bei 1500 €/Netto, wahrscheinlich schon bei 1000 €/Netto. Genügend andere Beispiele von Akademikern (oder ist das die Unterschicht in Ro?) kann ich ebenfalls nennen. Aus meiner Erfahrung heraus kann ich riokardo nur zustimmen. Übrigens für viele meiner Bekannten, die in Rumänien noch relativ viel verdienen ist ein neues Auto ein 5-6 Jahre alter Opel oder VW im Bereich um die 6000 € aus D importiert. Ich weiss es weil ich nicht nur einmal in den hiesigen Zeitungen nach Wagen in der Preisklasse schauen sollte.

[Dieser Beitrag wurde von Biervampir am 20.07.2005 editiert.]

IP: gespeichert

getkiss
Mitglied

Beiträge: 1042
Von:D 81245 München
Registriert: Okt 2001

erstellt am 20.07.2005 um 10:53 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von riokardo:
[QUOTE][b] D.h. diese Leute (ich spreche von einer Mittelschicht, welche in Rumänien ca. 1500 EUR/Monat netto verdient, und von denen es viel mehr Menschen gibt, als man in DE annimmt) haben ihr neues (abgezahltes) Haus,
haben ein weiteres Häuschen im Grünen, haben ein neues Auto, und eine Familie mit Kindern etc. Diese LEute sind oft selbständig oder haben eine Job als Handwerker oder Angestellter, und schicken ihre Kinder gerne auf eine deutsche Schule.
Und sie fahren pro Jahr wenigstens 1x ins Ausland in den Urlaub.

Hallo Dieter!? Welchen Phantasiefilm hast Du Dir da reingezogen? Wovon sprichst Du? Sowas ist noch nichtmal Wunschdenken, das ist meiner persönlichen Erfahrung nach ausgemachter Unsinn.
Sorry! Anders geht's nicht![/B][/QUOTE]

Hallo riokardo,
ich meine Dieter hat den neuen Löwen mit dem Euro verwechselt (und das wäre auch schon viel)...
getkiss

IP: gespeichert

Erhard Graeff
Moderator

Beiträge: 335
Von:D, 80335 München
Registriert: Okt 2000

erstellt am 20.07.2005 um 11:16 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Erhard Graeff anzusehen!   Klicken Sie hier, um Erhard Graeff eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo Dieter,
Zitat:
Original erstellt von dieter:
Herr Graef verweist hier auf eine Satzung, die m.E. nicht gelebt wurde und nicht gelebt wird. D.h. das ist Theorie und keine Praxis.

Ich habe meine Aussage mit Beispielen belegt. Sie sind scheinbar nicht imstande, konkret zu werden. Ihre schon bekannte Kritik geht ins Leere. Sie machen es sich zu einfach, indem Sie einen Sachverhalt nur behaupten.

Zitat:
Und seine Beispiele von gelebten Aktivitäten sind nur Massenveranstaltungen minderer Qualität, welche vielleicht 3-4 mal pro Jahr stattfinden, und von denen, falls die Qualität derselben nicht besser wird, man sich besser verabschieden sollte bzw. diese neu gestalten sollte (da sie die Sb. S. nicht so darstellen wie sie sind, bzw. sogar in ein negatives Licht- siehe Dinkelsbühl-rücken- die Politiker, die dahin kommen, wollen doch nur Massenkundschaft billig akquirieren, ansonsten ist das für die mehr eine Folkloreveranstaltung).

Ich bezweifle, dass Sie Qualität überhaupt beurteilen können. Ich jedenfalls habe bereits vielen qualitativ hochstehenden siebenbürgisch-sächsischen Veranstaltungen beigewohnt. Soll ich die wirklich anführen?
Sie kritisieren Dinkelsbühl und den Heimattag. Wir haben am Freitag die Nachbesprechungssitzung des diesjährigen Heimattages. Bitte melden Sie an, was da zu ändern wäre. Der Trachtenumzug? Haben Sie schon einmal einen Teilnehmer gefragt, was es für ihn bedeutet, an diesem Tag die Tracht seiner Heimatgemeinde zu tragen? Kritisieren Sie die Ausstellungen (thematische und die bildender Künstler)? Inwiefern sind diese schlechter als "bundesdeutsche" Veranstaltungen? Kritisieren Sie auch die hervorragenden Konzerte der "Siebenbürgischen Kantorei"? Inwiefern steht diese Darbietung der eines anderen Kirchenchores nach?
Oder inwiefern ist ein siebenbürgisch-sächsischer Trachtenzug "folkloristischer" als ein urbyarischer? Oder weshalb sollten Jugendliche, die bis zu ihrer Ausreise am Dorfplatz getanzt haben, in Dinkelsbühl oder anderswo nicht weitertanzen?

Zitat:

Ansonsten wurde und wird der Sb. S. hier in DE von der LM alleingelassen, was den Alltag betrifft, was wöchentliche Aktivitäten und Problemlösungen (gerade auch was Neuangekommene, Jungfamilien, Rentner) betrifft.

Lieber Herr Dieter, das ist starker Tobak! Es sagt sich leicht daher. Sie müssten da wirklich konkreter werden, um überhaupt ernst genommen zu werden. Ich behaupte das Gegenteil: Die LM hat im Rahmen ihrer Möglichkeiten unseren Landsleuten gerade bei der Eingliederung sehr geholfen. Allein Anfang der Neunziger, als über 100.000 Siebenbürger Sachsen nach Deutschland kamen, war der Verband in einigen Gebieten etwas überfordert. Welcher Verband hat da bessere ehrenamtliche Arbeit geleistet?

Zitat:

Das ist für viele Landsleute frustrierend gerade auch deswegen, weil ansonsten von den "Offiziellen" der LM so viel Prächtiges über eigene Leistungen hinausposaunt wird.

Wieder mal pauschale und damit leere Worte. Was erwarten Sie von diesem Verein? Erwarten Sie nicht vielleicht einfach zu viel von dieser Gemeinschaft von 25.000 Familien und damit zahlenden Mitgliedern, die aber Wünsche und Erwartungen von mindetsens dreimal soviel Landsleuten in der Bundesrepublik zu erfüllen haben?! Kennen Sie die Struktur, den Haushalt der Untergiederungen und des Bundesverbandes? Deshalb: Leistung nach seinen Möglichkeiten!

Zitat:

D.h. Joker hat 100% Recht, wenn er sagt, die LM sollte mehr als eine GmbH anzusehen sein, als ein e.V.

Überlassen wir diese Beurteilung doch lieber den Fachleuten von Finanzamt und Registergericht.

Zitat:

Also Herr Graef, bringen Sie bitte zuerst Transparenz rein in das was die LM macht.
Dann sind Sie auch für viele Landsleute glaubhafter, und kriegen neue Mitglieder.

Ich verweise auf das Organ der LM: die Printausgabe der Siebenbürgischen Zeitung. Wenn Sie zudem konkreter werden, kann ich Ihnen gerne persönlich zu diesem oder jenem Punkt antworten. Was ist Ihnen nicht durchsichtig genug?


Bezüglich Rettung usw. kann man sicherlich stundenlang sprechen. Fakt ist: die Siebenbürger Sachsen wohnen heute mehrheitlich in Deutschland. Hier erbeitet ein Ingenieur wie ein solcher und ein Hausmeister ebenfalls entsprechend seinen Aufgaben. Krankenschwestern werden auch in Rumänien nicht den ganzen Tag auf dem Schoß des Chefarztes sitzen. Aber darüber will ich ja gar nicht diskutieren. Ich möchte Ihnen bloß mitteilen, dass ein Drittel unserer Landsleute aus Siebenbürgen auf den Bedürftigenlisten unseres Sozialwerks stehen. Diese Leute haben in der Regel keine 50 € Rente im Monat. Die ansonsten positiven Entwicklungen in Rumänien sind begrüßenswert.

Die LM hat nie für unsere Landsleute entschieden, wo diese ihren Wohnsitz zu nehmen haben (bzw. behalten sollen). Sie hat sich immer dafür eingesetzt, dass unsere Landsleute die Wahl haben, das zu tun, was sie für richtig halten. Und die LM hat nie behauptet, dass die Ausreise für uns als Gemeinschaft die Rettung bedeutet. Sie hat auch keine Prognosen für die Entwicklung der nächsten hundert Jahre abgegeben. Sie bietet den Rahmen, in dem man siebenbürgisch-sächsisch unterwegs sein kann, so man will. Und solange es geht.

Zitat:

Und noch eins, Herr Graef: die Verantwortlichen Ihrer Organisation sind nicht fähig oder nicht daran interessiert, aus Kritik zu lernen, bzw. unfähig, überhaupt Kritik anzunehmen.

Lieber Herr Dieter, die von Ihnen geäußerte Kritik ist in einer Form vorgebracht, die nicht weiterhilft. Sie kritisieren immer schon rum, ohne das Kind beim Namen zu nennen. Gehen Sie Ihren Text noch einmal durch und versuchen Sie wirklich zu sagen, was Ihnen stinkt. Wieso hat z.B. der Verband die Rentner im Stich gelassen? Lassen Sie sich nicht von gut gepflegten Vorurteilen gegenüber der LM leiten?

Zitat:

Was uns allen vielleicht fehlt, ist das Talent, konstruktiv zu kritisieren.

Da wird Ihnen keiner widersprechen.

Grüße
Erhard Graeff

[Dieser Beitrag wurde von Erhard Graeff am 20.07.2005 editiert.]

IP: gespeichert

gogesch
Moderator

Beiträge: 430
Von:Deutschland
Registriert: Nov 2000

erstellt am 20.07.2005 um 11:18 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von gogesch anzusehen!   Klicken Sie hier, um gogesch eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
dieter wird sich gedacht haben; 0 = nichts; in einem Fernsehbericht vor 3,4 Monaten wurde nähmlich ein Dacia Logan Montagearbeiter mit 150 € Nettolohn gezeigt.

wenn die Mittelschicht 1500€ verdienen würde, würden keine Erdbeerpflücker nach D kommen.. na ja... ein bischen Realitätsverlust kann man in diesem Fall fast befürchten

IP: gespeichert

joker
Mitglied

Beiträge: 390
Von:Frankreich
Registriert: Jan 2001

erstellt am 20.07.2005 um 15:16 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von joker anzusehen!   Klicken Sie hier, um joker eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo Herr Graeff,

erstmal vielen Dank für ihre ausführliche Antwort. Papier ist geduldig und Speicherplatz auf einem Server erst Recht, das wissen sie sicherlich genauso gut wie ich. Mir geht es nicht darum was in irgendwelchen Satzungen und Zielerklärungen drinsteht, mir geht es darum was tatsächlich passiert.

All das was ich geschrieben habe, habe ich mir nicht aus den Fingern gesogen, es sind Schlussfolgerungen, Erfahrungen und Beobachtungen. Das Geschriebene basiert auf vielen Gesprächen mit anderen SbS die mir all das, so oder so ähnlich, gesagt oder bestätigt haben.

Sie können doch nicht allen Ernstes sich hinstellen und sagen, es ist alles gut so wie es ist, wenn aus den Reihen der engagierten Leute und aus den Reihen der Mitglieder Kritik geäußert wird. Natürlich können Sie jetzt jederzeit sagen, das ist alles nicht aussagekräftig, das ist eine Einzelmeinung, die Befragten stellen nicht die Mehrheitsmeinung dar etc. Das alles ist ihr gutes Recht. Auch ist es ihr gutes Recht sich gegen unberechtigte Kritik zur Wehr zu setzen, das alles kann ihnen niemand absprechen.

Aber sie sollten zumindest zur Kenntnis nehmen und in den Sitzungen zur Sprache bringen, dass es auch andere Meinungen und Wahrnehmungen hinsichtlich der Tätigkeit und des Engagements der LM und deren Organe gibt, und sich nicht hinstellen und sagen es ist alles gut so wie es ist und fertig. Kritik interessiert uns nicht, wir sind unangreifbar und supertoll.

Verstehen sie mich bitte richtig: Ich negiere nicht komplett die Leistungen der LM, ich kritisiere nicht ohne mir bewusst zu sein, dass vieles nicht anders geht, weil die Leute fehlen. Genau an diesem Punkt aber müsste das Nachdenken einsetzen: "Warum fehlen die Leute?", "Warum ist es so schwer neue Leute für die Verbandsarbeit zu gewinnen?" Abgesehen von dem Konkurrenten "Spaßgesellschaft" und der allgemein sinkenden Bereitschaft zum ehrenamtlichen Engagement, mit denen alle Vereine und Verbände zu kämpfen haben, lässt sich m.E. nicht leugnen, dass sich immer weniger (junge) SbS mit den Zielen der LM identifizieren und sich eben deshalb auch nicht engagieren.

In vielen Bereichen der Arbeit der LM ist zu beobachten, -in der Fussballersprache würde man sagen- dass es "viel klein-klein" gibt und wenig größere zusammenhängende Aktionen. Es ist zu beobachten, dass viele nicht wissen was mit ihren Beiträgen passiert und viele fragen sich: "Was hat das alles mit mir, mit der Gegenwart und meinem Alltag zu tun? Sollen die doch machen was sie wollen!"

Die Wahrnehmung des Verbandes und dessen Arbeit innerhalb der eigenen Reihen ist nicht die Beste. Viele haben eine eher schlechte Meinung von der LM und sprechen von "denen da oben" die keinen Kontakt zur Basis haben und "da oben" vor sich hinwerkeln, und die Interessen der Basis nicht mehr vertreten. O-Ton: „Alles alte Kommunisten, die da oben“

In einem solchen Stimmungsumfeld, vom großen Zusammenhalt der SbS zu sprechen und zu sagen es ist alles gut wie es ist, wir machen so weiter, ist m.E. weltfremd und zeugt nicht von großer Realitätsnähe. Die Außenwahrnehmung der LM und ihrer Organe kann ich nicht beurteilen, damit habe ich mich nicht beschäftigt. Ich gehe aber nicht davon aus, dass es sich da viel anders verhält.

Zur Außenwahrnehmung vielleicht eine kleine Frage, wenn Sie mir schon die Satzung verlinken: Ich wurde gefragt, warum nur Deutsche und Siebenbürger Sachsen Mitglied werden dürfen? In §3 Pkt. aa der Satzung heisst es:

Zitat:
Ordentliches Mitglied kann jeder Siebenbürger Sachse sowie jeder andere Deutsche werden, der sich zur Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen bekennt, das 18. Lebensjahr vollendet hat und die Bürgerrechte besitzt.

Diese Einschränkung wäre schon ein bisschen „separatistisch“ um nicht andere Schlagwörter zu benutzen. Was ist nun wenn ein Italiener, Spanier, oder Kosovare beitreten wollte, weil er sich im Kreis der Sachsen immer wohl gefühlt hat und sich engagieren möchte? Als Geschäftsführer der LM können sie mir sicherlich eine Antwort hierfür geben?

gruss Joker

IP: gespeichert

Erhard Graeff
Moderator

Beiträge: 335
Von:D, 80335 München
Registriert: Okt 2000

erstellt am 20.07.2005 um 16:22 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Erhard Graeff anzusehen!   Klicken Sie hier, um Erhard Graeff eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo Joker,
ich bedanke mich für diesen Beitrag, der nun ganz anders klingt, als jener vom 19.07.2005, 11:52 Uhr. Diese Art von Kritik müssen wir uns gefallen lassen und schreiben sie auch gerne hinters Ohr.
Eines wird allerdings immer wieder missverstanden: wenn pauschale Kritik geübt wird, reagiere ich - dabei bitte ich um Verständnis - recht heftig und versuche die Behauptungen mit Gegenbeispielen zu entkräften. Ist hoffentlich legitim?! Ich entsinne mich nicht, jemals behauptet zu haben, dass alles 100-prozentig funktioniert. Im Gegenteil: ich sagte Ihnen, dass sicherlich mehr bewegt werden könnte ..., dieter schrieb ich, dass der Verband im Rahmen seiner Möglichkeiten agiert.

Nun im Einzelnen: Der Verband ist relativ träge, weil über das gesamte Bundesgebiet verstreut. Deshalb die Organisation in 8 Landesgruppen und diese wiederum in gesamt ca. 110 Kreis- und Ortsgruppen. Nun funktioniert die Kommunikation nur bedingt gut. Bundesvorstandssitzung im Frühjahr. Hier Aussprache mit den Vorsitzenden der Landesgruppen, die die Sorgen und Nöte der Basis einbringen. Man sucht nach Lösungen, diese Vorschläge werden in den Sitzungen der Landesvorstände, die u.U. im Herbst stattfinden erörtert und auf Machbarkeit überprüft. Irgendwann folgt die Umsetzung. Bestes Beispiel: Seit 2002 wissen wir vom Finanzamt München für Körperschaften, dass alle Untergliederungen der LM eine einheitliche Satzung anzunehmen haben, und so sie einen Vorstand haben, eine eigene Kasse und in eigenem Namen auftreten, beim jweils örtlichen Finanzamt die Gemeinnützigkeit und die Eintragung als unselbstständige Untergliederung der LM (e.V.) beantragen sollen. (Es gibt zudem satzunggemäß auch die Möglichkeit sich als sogenannter "Zweigverein" zu konstituieren). Nun, wir haben Ende Juli 2005 und es gibt immer noch Kreisgruppen, die meinen, nichts unternehmen zu müssen.
Nun könnte die Geschäftsführung behaupten, die Basis sei Schuld an der zögerlichen Entwicklung dieser Sache und damit des ordnungsgemäßen Handelns des gesamten Verbandes. Tut sie nicht, denn der Bund hat zu beachten, dass z.B. gerade in dieser Zeit neue Vorstände gewählt worden sind, die von all dem noch nichts erfahren haben usw.
Ein anderes Beispiel: jeweils in der Mitte jeder Wahlperiode (zwischen den Verbandstagen)lädt der Bundesvorstand zu einer Sitzung mit den Kreisvorsitzenden (damit besagte Bindung zur Basis erhalten bleibt). Nun war diese Tagung letztes Mal 2001 anberaumt. Von erwarteten 110 Vertretern der Kreisgruppen waren gerade mal 50% anwesend.
Angesichts einer solchen Situation, sollte bitte nicht "denen da oben" ein Vorworf gemacht werden.
Zudem: jedes Mitglied hat das Recht, dem Zuständigen vor Ort seine Unzufriedenheit vorzutragen. Der Kreisgruppenmensch wird sich bei nächster Gelegenheit an der Vorsitzenden der Landesgruppe wenden. Sollte der Punkt nicht in der Landesgruppe gelöst werden können, wird dieses Problem im Bundesvorstand vorbringen.
Also so ganz neben der Kappe liegen "die da oben" nicht.
Zu Ihrer Frage bezüglich der Satzung: Dies ist die derzeit gültige Fassung. Allerdings hat der letzte Verbandstag (2003) vorgegeben, dass eine Überarbeitung und Anpassung an aktuelle Gegebenheiten vorzunehmen ist. Die entsprechend abgeänderte Satzung wird dem nächsten Verbnandstag (2007) zur Beschlussfassung vorgelegt werden. Dann hoffe ich, dass auch diese von Ihnen zitierte Einschränkung "weggearbeitet" worden ist.
Gerne würde ich den Mitgliedern auch mitteilen, was mit den Beitragsgeldern geschieht. An und für sich wissen das alle Delegierten eines Verbandstages (und damit auch die "Basis"-Kreisgruppe), weil hier immer ein Rechenschaftsbericht der Geschäftsführung bzw. des Schatzmeisters vorliegt. (Der Vorsitzende der Kreisgruppe gewährt jedem Interessierten sicherlich Einblick in die Verbandstags-Unterlagen).
Grüße
Erhard Graeff

[Dieser Beitrag wurde von Erhard Graeff am 20.07.2005 editiert.]

IP: gespeichert

Erhard Graeff
Moderator

Beiträge: 335
Von:D, 80335 München
Registriert: Okt 2000

erstellt am 20.07.2005 um 16:47 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Erhard Graeff anzusehen!   Klicken Sie hier, um Erhard Graeff eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von joker:

Diese Einschränkung wäre schon ein bisschen „separatistisch“ um nicht andere Schlagwörter zu benutzen. Was ist nun wenn ein Italiener, Spanier, oder Kosovare beitreten wollte, weil er sich im Kreis der Sachsen immer wohl gefühlt hat und sich engagieren möchte?


Hallo joker,
noch eine Ergänzung dazu: Als die Satzung in ihrer "Urform" verfasst wurde, war noch keine Rede von EWG, EU oder sonst "fortschrittlichem" Gedanken. Zudem ist der Verband "Die Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V." zum Unterschied des Verbandes in Österreich, in Kanada usw. Nun hatte man wohl im Blickfeld, dass unserem Verband bloß deutsche Staatsbürger beitreten können/sollen. Dabei hat man vielleicht gar nicht an die Volkszugehörigkeit der potentiellen Mitglieder gedacht ... Je mehr ich darüber nachdenke, desto schwieriger wird es werden, das beste Wort dafür zu finden, damit sich niemand ausgeschlossen fühlt.
Nochmals Grüße
Erhard Graeff

IP: gespeichert

joker
Mitglied

Beiträge: 390
Von:Frankreich
Registriert: Jan 2001

erstellt am 21.07.2005 um 12:35 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von joker anzusehen!   Klicken Sie hier, um joker eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo Herr Graeff,
nehmen sie es mir bitte nicht übel, wenn ich jetzt, wo ich sie sozusagen aus der Reserve gelockt habe, dranbleibe und weiterbohre.

Dass das Miteinander kommunizieren bei den SbS irgendwie nicht gescheit funktioniert habe ich selber festgestellt. Die Umstellung von der „Nachbarschaftsschiefertafel“ und der Mund zu Mundpropaganda im Dorf, auf moderne Kommunikationsmittel ist noch nicht flächendeckend vonstatten gegangen. Zudem herrscht irgendwie das alte Geheimdienstprinzip vor: "Jeder muss nur soviel wissen, wie er zur Erledigung seiner Aufgabe wissen muss..." Es wird mit Informationen umgegangen, als ob sie ein Privileg wären, welches man ungern aus der Hand gibt. Das kann aber nicht des Rätsels Lösung sein. Wenn Sie selber schon sagen:

Zitat:
Erhard Graeff:
Nun funktioniert die Kommunikation nur bedingt gut.

Dann frage ich: OK, und welche konkreten Maßnahmen zur Verbesserung der Kommunikation werden getroffen? Oder welche Maßnahmen sind angedacht? Es kann doch nicht sein, dass man einen Missstand zwar erkennt, ihn aber weiter bestehen lässt. Oder? Und unter uns gesagt „Nur bedingt gut…“ ist eine beschönigende Umschreibung für „schlecht“. Ein bisschen wie „Negativguthaben“

Ich habe innerhalb der Kreisgruppe in der ich mich seinerzeit engagiert habe, angefangen ein Konzept zu erarbeiten (nach Methoden des modernen Projektmanagements) in dem alle Informationen, Erfahrungen und Vorgehensweisen bei der Organisation von Veranstaltungen, Ausfahrten, etc. erfasst werden soll und allen Beteiligten für zukünftige Veranstaltungen zur Verfügung stehen soll. Dieses Konzept ist noch nicht ausgefeilt, wurde den Verantwortlichen zur Weiterbearbeitung und Weiterführung überlassen. Ob es angenommen, umgesetzt und weitergeführt wird, weiß ich nicht.

Gibt es bei Ihnen auf Bundesebene Anstrengungen das Informations- und Kommunikationsdefizit, welches Sie selber angesprochen haben, zu beheben? Oder lassen sie den Dingen einfach ihren Lauf?

Sie schreiben:

Zitat:
Erhard Graeff:
Irgendwann folgt die Umsetzung.

Klingt, sorry wenn ich das so sage, sehr fatalistisch. Erinnert irgendwie an: "Irgendwann in einem der nächsten 5-Jahrespläne" Eine Umsetzung, eine Änderung, ohne ein festes Zeitziel, mit entsprechenden Folgen bei Nichtumsetzung wird auf die lange Bank geschoben und evtl. gar nicht umgesetzt. Das wissen Sie bestimmt, genauso gut wie ich.

Sie schreiben weiter unten:

Zitat:
Erhard Graeff:

Nun war diese Tagung letztes Mal 2001 anberaumt. Von erwarteten 110 Vertretern der Kreisgruppen waren gerade mal 50% anwesend.


Werden die anderen 50% über die Beschlüsse informiert? Haben die Holschuld, oder werden die von Seiten des Verbandes informiert? Wenn ja, wie?

Wenn die Wahrnehmung der Verbandsarbeit, sowohl auf Bundes- Landes- und Kreisgruppenebene und die Arbeit selbst, nicht so ist wie sie sein müsste, sein könnte; wenn den Leuten (der Basis) nicht klar ist was „da oben“ passiert und was gemacht wird, dann ist das ein Problem dessen man sich annehmen muss. Ich habe Vollversammlungen beigewohnt, in welchen die Verantwortlichen mehr als schlecht vorbereitet waren und auf denen gegen alle Richtlinien eines Versammlungsablaufs verstoßen wurde. Es wurden Wahlen abgehalten die gegen das Vereinsrecht verstoßen, beispielsweise haben und wurden Leute gewählt, die gar nicht Vereinsmitglieder sind etc. Da hätte es auch nichts gebracht nachzufragen, oder Einsicht in die Unterlagen zu verlangen, weil diese gar nicht vorlagen etc. Bei genauer Betrachtung sind diese Wahlen nach dem Vereinsrecht und die gefassten Beschlüsse etc. nichtig. Ich sage nicht, dass die Leute in böser Absicht handeln, oder irgendetwas Böses im Schilde führen. Sie sind alle engagiert und dienen der Sache, aber wenn jemand sich querstellt und die Beschlüsse und die Wahlen anfechten würde, hat die jeweilige Gruppe ein massives Problem.

Diese Unregelmäßigkeiten, diese Vorgehensweisen sind Ihnen vielleicht überhaupt nicht bekannt, eben weil die Kommunikation in beiden Richtungen nicht richtig und zufrieden stellend funktioniert. Es wird gewurschtelt was das Zeug hält, es wird mehr oder weniger dilettantisch agiert und das in ganz vielen Bereichen der Vereinsarbeit.

Haben Sie schon mal daran gedacht, Referenten für Vereinsrecht zu engagieren und die Verantwortlichen zu schulen? Viele wissen noch nicht einmal welche Haftung sie zu tragen haben bei der Organisation von Veranstaltungen oder welche Richtlinien einzuhalten sind bei Wahlen, bei Sitzungen bei Beschlussfassungen etc. Es herrscht Unklarheit über den Umfang der Haftpflichtversicherung die auf Bundesebene abgeschlossen wurde und über die Vorgehensweise im Schadensfall. Ebenso sind keine oder kaum Informationen vorhanden wie die Finanzen des Zweigvereins am besten zu regeln sind. Beispielsweise werden Preise nicht kalkulatorisch errechnet, sondern demokratisch abgestimmt, ohne jede kalkulatorische Grundlage. Anschließend wird gejammert, die Veranstaltung hat sich nicht gerechnet. Und sie sagen, auf den Veranstaltungen kommt zumindest ein bisschen Geld rein! Das stimmt nicht!

Haben sie schon mal daran gedacht Referenten für Presse und Öffentlichkeitsarbeit zu engagieren und die Verantwortlichen in diesem Bereich zu schulen? Mit dem Veröffentlichen von Angeboten der einzelnen Gruppen in dem Organ der LM der SBZ erreicht man schon lange nicht mehr alle und vor allem nicht die jüngere Generation. In ihrer Handreichung für Pressereferenten wird die Kommunikation über die Lokalmedien nicht einmal erwähnt.

Haben sie schon mal daran gedacht Referenten für Projektmanagement zu engagieren und die Verantwortlichen in diesem Bereich zu schulen? Alle Veranstaltungen und Vorhaben sind nämlich Projekte mit einem zeitlich klar definierten Zeit und Kostenrahmen. Es ist ein Unterschied ob man eine gut organisierte Veranstaltung besucht, oder ob man von weitem erkennt, dass hier Dilettanten am Werk sind. Die Ansprüche der Leute sind in der letzten Zeit in demselben Maße gestiegen, wie die Bereitschaft sich selber zu engagieren gesunken ist. Die Veranstaltungen der SbS stehen aber in Konkurrenz zu den anderen Angeboten der „Spaßgesellschaft“ und müssen sich daran messen lassen können, oder zumindest muss das Bemühen erkennbar sein, sich dem Vergleich stellen zu wollen.

Gibt es eigentlich so etwas wie ein Handbuch für Zweigvereine, in dem alle Informationen zusammengefasst sind die die Engagierten bei der Vereinsarbeit mit Tipps, Informationen und Ratschlägen unterstützen? Wenn nicht, halten sie so etwas für sinnvoll? Oder sollen sich die engagierten Leute sich alles selber erarbeiten, und das in allen Untergruppierungen jedes Mal aufs Neue? Die einen sind besser dokumentiert und besser informiert, weil sie vielleicht aus ihrem Berufsleben mit dem Wissen in Berührung gekommen sind, andere wiederum haben eben keine Berührung mit diesem Wissen.

Sie haben übrigens sehr diplomatisch meine Anmerkung hinsichtlich dem zurückgehenden Interesse und Identifikation mit Siebenbürgen übergangen und sich nicht dazu geäußert. Es würde mich aber freuen, wenn Sie mir hierzu Ihre Ansicht mitteilen würden: Und zwar genau zu dieser Passage meines Beitrags

Zitat:
joker:
(…)Genau an diesem Punkt aber müsste das Nachdenken einsetzen: "Warum fehlen die Leute?", "Warum ist es so schwer neue Leute für die Verbandsarbeit zu gewinnen?" Abgesehen von dem Konkurrenten "Spaßgesellschaft" und der allgemein sinkenden Bereitschaft zum ehrenamtlichen Engagement, mit denen alle Vereine und Verbände zu kämpfen haben, lässt sich m.E. nicht leugnen, dass sich immer weniger (junge) SbS mit den Zielen der LM identifizieren und sich eben deshalb auch nicht engagieren.

Vielleicht können Sie über die angesprochenen Aktivitäten nachdenken und die gesamte Verbandsarbeit, bzw. die Kommunikation und die Schulung der engagierten Leute überdenken und verbessern? Wenn sich nämlich herumspricht, dass man durch sein Engagement bei der LM etwas lernen kann, was einen auch persönlich weiterbringt und im beruflichen Leben angewendet werden kann, dann wird vielleicht auch die Bereitschaft sich zu engagieren steigen. Und wenn Sie dass dann auch noch richtig „vermarkten“ und mitteilen, könnten sie vielleicht wirklich neuen Schwung in die LM bringen. Die Frage ist nur ob sie es wollen…, und gegen alle „Bewahrer“ durchsetzen können.

Gruß Joker

IP: gespeichert

Erhard Graeff
Moderator

Beiträge: 335
Von:D, 80335 München
Registriert: Okt 2000

erstellt am 21.07.2005 um 13:58 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Erhard Graeff anzusehen!   Klicken Sie hier, um Erhard Graeff eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo joker,
sehr gerne werde ich demnächst auf Ihr Schreiben antworten. Es fasziniert mich immer wieder, wenn man einen Verein nach modernen Marketinggesichtspunkten organisieren will. Ich weiche nicht aus, muss jetzt aber zuerst die Gehaltsabrechnungen für die KollegInnen und mich erstellen (es gibt wegen des Urlaubsgeldes Veränderungen gegenüber den Vormonaten). Melde mich (evtl. in einem anderen Thread, denn wir kommen jetzt stark vom Thema ab), sobald ich ein wenig Luft habe.
Grüße
E. Graeff

IP: gespeichert

juhi
Mitglied

Beiträge: 30
Von:NRW / Berg. Gl.
Registriert: Jul 2003

erstellt am 21.07.2005 um 15:26 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo Joker,

Ich bin fasziniert was man so bei neuen Fortbildungskursen lernen muß.
Die Kreisgruppe Köln hat ab 01.07.2005 ihren eigenen Vereinsraum, somit können wir dich ab 01.08.2005 sofort als Projektmanager"Ehrenamtlich" einstellen.
Als ausgleich kanst auch das Senioren Turnen übernehmen.
Wir bieten 250 Beitragzahler plus Familienmitglieder
Wir bitten die Bewerbungsunterlagen mit aktuellem Bild an die Geschätsstelle 50825 Köln, Venloer Str 1031 zu unserer Personalabteilung zu senden

Herzlichen Gruß
Juhi

IP: gespeichert

riokardo
Mitglied

Beiträge: 885
Von:D 73614 Schorndorf
Registriert: Mrz 2004

erstellt am 21.07.2005 um 15:46 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von riokardo anzusehen!   Klicken Sie hier, um riokardo eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Na ich persönlich finde, Joker hat keine Ironie, sondern Respekt verdient. Einer der weiß was los ist und auch weiß was er fragen muß, auch wenn's manchem weh tut - nicht locker lassen, es vergeht auch die Zeit der stressigen Gehaltsabrechnungen und ich werde den Herrn Graeeff ab heute beobachten ob er zu seinem Versprechen steht. Wären nur mehr solche unbequeme Frager, (anstatt duckmäuserischer Schleimer) viele Dinge würden wahrscheinlich besser laufen und das nicht nur in der LM sondern überall. Eins möchte ich aber Joker fragen: Woher sollte die LM das Geld hernehmen für all diese Referenten und sonstigen vorgeschlagenen Maßnahmen? Denn ich denke mir daß das Ganze auch nicht gerade gratis sein wird und hochgeschulte Referenten arbeiten nun mal nicht ehrenamtlich.
Wünsche noch einen schönen Tag!

[Dieser Beitrag wurde von riokardo am 21.07.2005 editiert.]

IP: gespeichert

rhe-al
Mitglied

Beiträge: 83
Von:
Registriert: Dez 2003

erstellt am 22.07.2005 um 16:24 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von joker:
Hallo Herr Graeff,

Vielleicht können Sie über die angesprochenen Aktivitäten nachdenken und die gesamte Verbandsarbeit, bzw. die Kommunikation und die Schulung der engagierten Leute überdenken und verbessern? Wenn sich nämlich herumspricht, dass man durch sein Engagement bei der LM etwas lernen kann, was einen auch persönlich weiterbringt und im beruflichen Leben angewendet werden kann, dann wird vielleicht auch die Bereitschaft sich zu engagieren steigen. Und wenn Sie dass dann auch noch richtig „vermarkten“ und mitteilen, könnten sie vielleicht wirklich neuen Schwung in die LM bringen. Die Frage ist nur ob sie es wollen…, und gegen alle „Bewahrer“ durchsetzen können.

Gruß Joker


hallo Joker,

vielleicht hättest du deinem Beitrag die Worte Martin Luther King's varausschicken sollen: "...I have a dream that one day..."
Wir sollten auf dem Boden der Tatsachen und des Machbaren bleiben.

Es ist sicherlich manches zu kritisieren an der Landsmannschaft der SbS., aber wir sollten nicht erwarten, dass ein "Verein" durchorganisiert sei wie ein Konzern,wobei, das zeigen uns die Tageszeitungen fast täglich, auch bei diesen Vieles nicht so läuft wie es laufen soll und manches Unternehmen an die Wand gemanagt wird.

Damit meine ich NICHT, dass alles so bleiben soll wie es ist, auch ich plädiere für Neuerungen und Verbesserungen und es ist gut zu zeigen WO das Rad nicht "rund läuft.

Selbst den Namen "Landsmannschaft..." finde ich antiquiert, er entspricht nicht mehr dem Zeitgeist und verführt vielleicht den einen oder anderen Leser/Schreiber, Haselnüsse, welchen couleurs auch immer, mit ins Spiel zu bringen. Es wurde ja schon mal versucht die Benennung der LA zu änderen, gelungen ist es nicht, vielleicht aber demnächst, wär ein erster Schritt...

Nichts für ungut...

[Dieser Beitrag wurde von rhe-al am 22.07.2005 editiert.]

IP: gespeichert



Dieses Thema ist 34 Seiten lang:   1  2  3  4  5  6  7  8  9  10  11  12  13  14  15  16  17  18  19  20  21  22  23  24  25  26  27  28  29  30  31  32  33  34

Alle Zeitangaben werden im GMT (DE) - Format dargestellt.

nächster neuer Beitrag | nächster älterer Beitrag

Administration: Thema öffnen | Archivieren/Bewegen | Thema löschen
Neues Thema erstellen!  
Gehe zu:


Weitere siebenbürgische Diskussionsforen finden Sie auf den Seiten der Siebenbürgen Community Rokestuf.de

Kontakt | Siebenbürgen Rumänien Portal

Powered by Infopop www.infopop.com © 2000
Deutsche Version von www.thinkfactory.de
Ultimate Bulletin Board 5.46a




Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V.
Karlstraße 100 · 80335 München · Telefon: 089/236609-0
Fax: 089/236609-15 · E-Mail: info@siebenbuerger.de



Sitemap
Haftungsausschluss
Seite empfehlen
Für Ihre Homepage
Ihr Link zu uns

nach oben