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Kommentar: "Aussiedlung - die Rettung?" (Seite 21)

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Autor Thema:   Kommentar: "Aussiedlung - die Rettung?"
Robert
Administrator

Beiträge: 751
Von:BRD
Registriert: Sep 2000

erstellt am 13.06.2005 um 10:27 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Robert anzusehen!   Klicken Sie hier, um Robert eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo Dieter,
ich hatte gehofft, dass wir in diesem Thread nun endlich in ruhigeres Fahrwasser geraten sind und nun dieser Beitrag von dir.
Das was du Herrn Azzola vorwirfst sind auch beleidigende Verdächtigungen.
Zu deinem Vorschlag:
Dieses Thema ist sehr interessant und man merkt an den Beiträgen, dass vielen hier sehr dran liegt zum eigentlichen Thema zurückzukehren. Ich gebe dir Recht, mehr als die Hälfte der Beiträge hatten mit dem Thema nichts zu tun. Wir sollten einen Neuanfang (neuen Thread) wagen. Aber die Erkenntnisse aus diesem Thread sollte mal jemand zusammenfassen. Wie waere es wenn "The history of Igor" mal eine solche Zusammenfassung macht ... ?
Alle einverstanden?

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dieter
Mitglied

Beiträge: 456
Von:BW
Registriert: Mrz 2001

erstellt am 13.06.2005 um 13:28 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von dieter anzusehen!   Klicken Sie hier, um dieter eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Ja, Hanzy,
wir sind hier wie im Kindergarten:
einer beleidigt den anderen, man schreibt vieles,vieles ohne Sinn bzw. in einer Schärfe, welches man sich von Angesicht zu Angesicht wahrscheinlich nicht erlaubt.
Also dann, noch mehr Kindergarten:
Wenn Hr. Prof. Azzola mit seinen Verdächtigungen nicht angefangen hätte, wäre das hier wahrscheinlich sehr viel "angenehmer" und zivilisierter verlaufen.

Das alles bestärkt mich immer mehr darin, nicht mehr an solchen Online-Diskussionen teilzunehmen, weil das verlorene Zeit, ohne ein Resultat zu erzielen, ist.
Ein Resultat wäre z.B., miteinander vernünftig zu diskutieren.
Das ist bisher nicht möglich gewesen, und aufgrund dieser Erfahrung, scheint es auch nicht möglich zu sein.

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dieter
Mitglied

Beiträge: 456
Von:BW
Registriert: Mrz 2001

erstellt am 17.06.2005 um 12:19 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von dieter anzusehen!   Klicken Sie hier, um dieter eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo Robert,

wie Du siehst, macht sich Igor keine Mühe mit der Zusammenfassung.
Das was ich mit Hr. Azzola mache, ist wie im Kindergarten- er hat damit angefangen, und nun habe ich mich gewehrt.
Das ist mein gutes Recht, oder?

Zusammenfassung:
Es gibt mindestens 2 Positionen bzgl. einer "Rettung der SbS" durch die Aussiedlung in den Westen bzw. nach Deutschland:

1. Das war keine Rettung, sondern ein wesentlicher Impuls, welcher zur Auflösung der Identität und Kultur der Siebenbürger Sachsen geführt hat.

2. Das war eine Rettung, weil die Sb. Sachsen nun im Westen in mehr materialler und sonstiger Sicherheit leben können.

3. Keines von beiden, irgendwo dazwischen, je nach Wetterlage.

4. Sonstige Positionen von Leuten, die sich bisher nicht geäußert haben....

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The history of Igor
Mitglied

Beiträge: 151
Von:
Registriert: Jan 2005

erstellt am 17.06.2005 um 17:32 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Ich habe noch keine Zusammenfassung aus zweierlei Gruenden geschrieben:
1. Es hat keiner auf Roberts Aufruf reagiert, d.h. es gab kein Einverstaendis, und ich wollte mir nicht anmassen fuer alle sprechen zu wollen.
2. Voll und ganz beschaeftigt diese Woche.

Also, ich schreibe eine Zusammenfassung, wenn dies erwuenscht ist, das hat nichts mit 'Muehe machen' zu tun, Dieter.

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dieter
Mitglied

Beiträge: 456
Von:BW
Registriert: Mrz 2001

erstellt am 17.06.2005 um 21:01 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von dieter anzusehen!   Klicken Sie hier, um dieter eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Igor,
Du musst nicht beleidigt sein.
War ja auch mein Thread.

Übrigens an alle: ich stelle fest, daß in diesen Diskussionsforen mehr über eigene Befindlichkeiten, Gefühle etc. gegenseitiges Beleidigen, Kleinkariertes, Kindergartenartiges gesprochen wird.
Weniger gelingt es allen, sich am Thema zu halten. Hier scheint es eine sehr tiefe Hemmschwelle zu geben, d.h. wenig Disziplin in Aussagen und Formulierungen.

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brueckenbauer
Mitglied

Beiträge: 39
Von:
Registriert: Mrz 2005

erstellt am 18.06.2005 um 10:14 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von brueckenbauer anzusehen!   Klicken Sie hier, um brueckenbauer eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Dieser Beitrag ist für Miesepeter und Spielverderber ungeeignet. Ebenso für Leute die sich am eigentlichen Thema gar nicht mehr beteiligen!!!

Um bei dem ursprünglichen Thema zu bleiben und ein bischen weiter daran zu spinnen: Früher war es bei Lehrern in Rumänien so, dass sie alle fünf Jahre "la reciclare" (Wiederauffrischen, auf den neuesten wissenschaftlichen Stand bringen ihrer Kenntnisse) an ihren Studiums-Ursprungsort gehen mußten.

Meine Idealvorstellung ist folgende: wir die siebenbürger Sachsen haben viel zu lange vom Lauf der Zeit abgekoppelt, in Siebenbürgen gelebt.
Ich behaupte dass die siebenbürger Sachsen für die Zeit von zwanzig Jahre oder auch mehr nach Deutschland "la reciclare" gekommen sind und danach geschlossen wieder nach Siebenbürgen zurückkehren und mit dem gepackten Rucksack an wissenschaftlichen, technologischen und sonstigen Vorsprung in Siebenbürgen sich auf Dauer eine Zukunft in Wohlstand und Würde wiederaufbauen werden...

Nun warte ich auf die Reaktion der Mitspinner die an dieser Idee zum Thema "Aussiedlung die Rettung?" weiterspinnen :-)
Schöne Grüße
brueckenbauer

------------------
„SCHOLA SEMINARIUM REIPUBLICAE“ (Die Schule – eine Pflanzstätte des Gemeinwesens)

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Landler
Mitglied

Beiträge: 264
Von:Deutschland
Registriert: Okt 2000

erstellt am 18.06.2005 um 11:41 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Eine denkbare Spinnerei ... ähh Vorstellung. Hoffentlich kommt es nicht soweit. Denn nur ein "perverses politisches System", eine Naturkathastrophe oä, könnte soetwas schaffen. Die Voraussetzungen eine solche Volksbewegung in die Tat umzusetzen haben wir ja. Man hat uns ja schon mal, von höchster Stelle beim Sachsentreffen in Birthälm, mit den Lemmingen verglichen.

Ich frage mich noch, ob wir während der "reciclare" nur etwas auffrischen? Oder ob wir uns auch noch welche zusätzlich aneignen bzw. welche ablegen? Wenn ja, welche Eigenschaften denn?

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lori
Mitglied

Beiträge: 1089
Von:D 90766 Fürth
Registriert: Okt 2002

erstellt am 18.06.2005 um 20:20 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von lori anzusehen!   Klicken Sie hier, um lori eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von Axel Azzola:

Was das mit "Asymmetrie" zu tun hat, verstehe ich nicht. Reicht das?
Axel Azzola

Werter Herr Azzola,

Natürlich reicht das nicht! Ich glaube ich kann im Namen einiger sprechen, wenn ich meine, dass mich(uns) Ihre Rechtfertigungen eher hintergründig interessieren. Wenn Sie den Orden von Castro erhielten, würde das wohl keinen großen Unterschied machen. Weniger Verständnis habe ich wenn Sie immer wieder den "moralischen Zeigefinger"heben. Die Positionen die Sie hier vertreten stehen oft im Kontrast zu dieser ominösen Ordensverleihung. ZB: bei allem Respekt, ich lasse mir nicht von jemandem wie Sie einreden, an den August1943 bevorzugt gegenüber dem Januar 1945 zu gedenken. Assymmetrisch nicht wahr? Rhethorisch mögen Sie überlegen sein, aber in Ihren Argumentationen- auch in anderen Threads- liegen Sie oft falsch!

Gruß
Lori

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seberg
Mitglied

Beiträge: 40
Von:Hessen
Registriert: Okt 2002

erstellt am 18.06.2005 um 20:28 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von seberg anzusehen!   Klicken Sie hier, um seberg eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hmmm, brückenbauers Spinnerei hat was an sich, und eigentlich findet ja eine gewisse Art von „Rückkehr“ seit 15 Jahren schon statt von einzelnen in der ganzen Welt verstreuten „reciclierten“ frühren Rumänienbewohnern.

Aber als „Siebenbürger Sachsen“ und „geschlossen“ wie zur Zeit des „SCHOLA SEMINARIUM REIPUBLICAE“?

Was haben wir hier in Deutschland gelernt: das kannst du dir abschminken, oder: das kannst du in der Pfeife rauchen.

Aber warum nicht?: Spinnen als Versuch, den Möglichkeiten des Diskussions-Forums vielleicht doch noch irgendwie gerecht zu werden!?

Wenigsten kann man dann über solche Schnitzer wie „ich lasse mir nicht von jemandem wie Sie einreden,…“ einfach nur lachen.

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riokardo
Mitglied

Beiträge: 885
Von:D 73614 Schorndorf
Registriert: Mrz 2004

erstellt am 19.06.2005 um 00:35 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von riokardo anzusehen!   Klicken Sie hier, um riokardo eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Früher war es bei Lehrern in Rumänien so, dass sie alle fünf Jahre "la reciclare" (Wiederauffrischen, auf den neuesten wissenschaftlichen Stand bringen ihrer Kenntnisse) an ihren Studiums-Ursprungsort gehen mußten.

Das war vielleicht eher eine Gehirnwäsche, durchgeführt von der Kommunistenmafia als "auf wissenschaftlichen Stand bringen", eher "auf ideologischem Kurs halten".
Es geht und dreht sich doch alles nur ums Geld und solang ich hier mein gutes Geld verdienen kann und mein Auskommen habe, werde ich aus pur sentimentalen Gründen nicht zurück fahren. Sowas tun wirklich nur "Spinner". Ein "Afacerist" oder ein kapitalstarker Firmengründer wird vielleicht unten schön verdienen können, ein einfacher Mensch, welcher sein täglich Brot erarbeiten muß, hat keine Chance. Somit sind alle Eventualitäten, die SBS könnten als Gemeinschaft jemals zurückkehren (womöglich in missionarischer Eigenschaft so in der Art eines heilbringenden "auserwählten Volkes" reine Spekulation oder Phantasieprodukte und was die Zukunft für den Einzelnen oder das Volk der SBS bereithält weiß heute eh niemand.

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dieter
Mitglied

Beiträge: 456
Von:BW
Registriert: Mrz 2001

erstellt am 19.06.2005 um 09:18 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von dieter anzusehen!   Klicken Sie hier, um dieter eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Gute Idee. Gerne spinne ich auch mit, Brückenbauer.

Meiner Meinung nach bietet eine Rückkehr nach Siebenbürgen den "dazu passenden "SbS einige Vorteile:

1.Heimatgefühl
sie werden dort eher als hier anerkannt als das was sie sind (hier sind wir doch meist nur Zugezogene, Fremde, Rucksackdeutsche, Ausländer im negativen Sinn- in den Medien und bei den meisten Hiesigen)- in Rumänien sind wir SbS und sonst nichts.

2. Wirtschaftliche Vorteile:
hier fällt es zunehmend besonders den vielen "einfachen" Menschen schwer, ihr Geld zu verdienen. Deutschland wird sich gegenüber China, Russland, Asien und den USA im bröckelnden EU-Verbund nie behaupten können. Thema: Lohn- und Gehaltsniveau: Hier in Deutschland verdienen viele Menschen zu viel, gemessen an dem, was sie leisten- das natürlich im internationalen Kontext gesehen.
Deswegen werden so viele Durchschnittsmenschen ihren Job los.
Davon werden die "einfachen" Menschen betroffen sein, in erster Linie, und nicht die Manager, Hochspezialisierten usw., welche überall auf der Welt ihr Auskommen finden können.

In Rumänien bieten sich Chancen, auch für den Durchschnittsmenschen, der eine Qualifikation hat, oder auch nur mit Fleiß und Durchhaltevermögen, sein eigenes kleines Geschäfts aufbaut (laut rumänischen Statistiken sind 70% der Unternehmensgründer in Rumänien vorher Arbeiter gewesen).
Besser deswegen, weil dort für viele Arbeiten und Dienstleistungen fast dieselben Preise wie hier bezahlt werden, da es dort zu wenig Angebot und zu wenig qualifizierte oder auch nur zielorientierte Menschen gibt.

Nur- dieses Zurückgehen ist eben unbequem, und hier in DE glauben viele Menschen, sich die Bequemlichkeit leisten zu können.
Natürlich kann man in DE als Durchschnittsmensch jetzt noch sehr gut leben, viel besser als in RO oder Tschechien oder China oder Südamerika.
Aber das wird sich schnell ändern.

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The history of Igor
Mitglied

Beiträge: 151
Von:
Registriert: Jan 2005

erstellt am 25.06.2005 um 14:52 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Ich hoffe niemand hat etwas dagegen wenn ich Roberts Aufruf folge und ein Resume hier erstelle. Dies kommt zwar ein paar Wochen zu spaet - Entschuldigung meinerseits, ich war beschaeftigt - aber ich hoffe es hilft der Diskussionsrunde weiter:

Als Reaktion auf einen Artikel von Horst Goebbel in der SbZ in der er sein eigenes Referat kommentierte, startete 'dieter' ein Diskussionsthread mit dem Titel "Aussiedlung - die Rettung?". Anfaenglich wurde fast einhellig kritisiert, dass der Referent zugleich der Autor des Artikels war. Daraufhin wurden allerdings im Lauf der naechsten 2 Monate verschiedene Themen diskutiert, was leider auch oftmals in persoenliche Beleidigungen ausartete.

Die Frage ob nun die Aussiedlung, die im verstaerkten Masse ab den 70er Jahren stattfand, als Volksverrat oder Rettung aufgefasst werden sollte sorgte zunaechst fuer Aufregung. Dabei spielte eine grosse Rolle inwieweit man dies als freiwillige Aussiedlung betrachten kann, und ob die politische-wirtschaftliche Lage ueberhaupt zu ertragen war, was demzufolge eine Aussiedlung herbeifuehren musste.

Schon bald entfachte eine Diskussion ueber die Vergangenheit der SbS waehrend des und nach dem Zweiten Weltkrieg, und die damit in Verbindung stehenden Fragen von Verstrickung, Opferstatus, (Mit)Schuld, Reparationsleistungen etc...
Dabei bildeten sich (auch auf Grund frueherer Diskussionen) schon bald polarisierte Meinungen, die wohl auch ein relativ akkurates Spiegelbild der heutigen Erinnerungskulturen in Deutschland im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg und seinen Folgen darstellen. Diese Meinungen kann man jedoch nicht zu simplistisch in zwei entgegengesetzten Lagern aufteilen. Es war interessant zu sehen wie verschiedene Opferrollen hervorgehoben wurden um die jeweilige Position zu untermauern.

Desweiteren kamen die Diskussionsteilnehmer auch auf Fragen wie z.B. Identitaet, Volkszugehoerigkeit und 'Nationstatus' zu sprechen. Koennen / sollen diese Kategorien heutzutage und im heutigen Deutschland existieren und ueberleben? Die Meinungen schwankten zwischen aufgeben, erhalten, zurueckkehren, bereuen, und nicht bereuen.

Vielleicht auf Grund der angehenden Sommerhitze erregten sich schon bald die Meinungen ueber die nationalsozialistische und post-nationalsozialistsche Vergangenheit der SbS. Diese Diskussion hat gezeigt, dass man nur sehr schwer in einem solchen Forum ein solches Thema eroertern kann, da sich leider eine Reihe von Diskussionsteilnehmern an grundlegende Regeln des menschlichen Zusammenspiels und Kommunikation nicht halten konnten. Da sich die Menschen nicht gegenueber sitzen ist eine solche Entartung leider schwer vermeidbar, aber dennoch unbedingt wuenschenswert. Die Hauptfragen, die in diesem dennoch sehr interessanten letzten Teil der Diskussion, aufgeworfen wurden betrafen wie bereits angesprochen die Mitschuld, Verstrickung und den Opferstatus der SbS. Hierbei wurde es klar, dass es beim Umgang mit der Vergangenheit grosse Diskrepanzen sogar innerhalb der SbS Gemeinschaft gibt, und diese Diskrepanzen nicht in einem Internetforum von heute auf morgen beseitigt werden koennen. Welchen Schuldanteil haben die SbS zu verantworten? Wie geht man damit um? Wie spricht man oder erinnert man sich an die Deportationen am Ende des Krieges? In welchem Verhaeltnis steht dieses zu den Ereignissen vor August 44 / Januar 45? War der Nationalsozialismus ein importiertes Phaenomen? Was fuer Auswirkungen hatte das auf die SbS im spaeteren kommunistischen Rumaenien? Wie redet man heutzutage ueber diese Ereignisse?

Dies waren die Stellen an denen die Meinungen auseinander gingen - leider auch oft gefolgt von Vorwuerfen und Beleidigungen, die unter die Guertellinie gingen.

Fazit: Ich denke es war eine Diskussion, die das Potential hatte zu hilfreichen und lehrreichen Schluessen und Ergebnissen zu kommen. Dies wurde nur bedingt erreicht, da sich der Ton von Mal zu Mal verschlechterte und wohl auch andere Diskussionsteilnehmer davon abgehalten und abgeschreckt hat daran teilzunehmen. Jetzt ist nicht der Zeitpunkt fuer gegenseitige Schuldzuweisungen, im Gegenteil man sollte die Waffen zu Grabe tragen. Man kann nur hoffen, dass diese Diskussion (die wohl in drei Hauptbereiche aufgeteilt werden koennte: Aussiedlung, Identitaet, Umgang mit der Vergangenheit) anderswo besser verlaeuft. Internetforen bieten die Moeglichkeit Diskussionen in einem sehr unordentlichen Umgangston zu fuehren, doch sollte dies tunlichst vermieden werden. am wuenschenswertesten waere es eine 'live' Diskussionsrunde zu organisieren, doch ist dies aus geogrpahischen, organisatorischen und anderen Gruenden wohl nicht moeglich. Doch waere dies vielleicht ein Denkanstoss fuer die LM so etwas fuer die Zukunft in Betracht zu ziehen.
In diesem Sinne hoffe ich, dass weitere Diskussionen hier auf der HP der LM weiterhin gefuehrt werden, wenn auch auf einer produktiveren und kultivierteren Art und Weise.

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Robert
Administrator

Beiträge: 751
Von:BRD
Registriert: Sep 2000

erstellt am 26.06.2005 um 01:42 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Robert anzusehen!   Klicken Sie hier, um Robert eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Ich danke "The history of Igor" herzlich, fuer diese gelungene Zusammenfassung!
Einige deiner Formulierungen haben mich zum Nachdenken angeregt.

Vor dem Hintergrund:
- Die Ära aller deutschen Volksgruppen in Rumänien geht zu Ende.
- "Die Präsenz deutscher Siedler war über Jahrhunderte der wirtschaftliche und kulturelle Motor Siebenbürgens."
Macht mich meine freiwillige Aussiedlung aus Siebenbürgen zum Volksverräter oder zum Volksretter?
Darf ich meine Aussiedlung als "Freiwillige" betrachten? Gewollt oder ungewollt?
Das ist mal eine Umfrage wert, ich schätze mal 99% der vor ~1991 ausgewanderten SbS sagen spontan - selbstverständlich war es mein Wille auszuwandern!

Im Falle unserer Aussiedlung wird oft von Exodus gesprochen.
Exodus bezeichnet den Auszug bzw. die Abwanderung einer Menschengruppe.
Wie empfindet ihr diesen Begriff? Ich verstehe ihn eher als eine "unfreiwillige Abwanderung".
Auswanderung, Aussiedlung welch niedliche Worte für einen solch komplexen Vorgang.
Wenn man bedenkt was man als Individuum und als Volks(splitter) aufgegeben hat.
Die materiellen Werte kann man dabei ruhigen Gewissens ausser Acht lassen...
Beschränken wir uns nur auf die Siebenbürger Sachsen welche, sagen wir mal, nach ~1970 aus Rumänien/Siebenbürgen ausgewandert sind.
Diese bezeichnet man als Aussiedler, d.h. wir sind nicht Vertriebene und auch keine Flüchtlinge!
Schliesslich haben wir uns aus "freien Stücken" dafür entschieden.

Ursachenforschung:
- Das kommunistische Gewaltregime und deren Nationalitäten Politik, hat entspechende politischen und wirtschaflichen Umstände geschaffen.
- ausgesetzt der Benachteiligung, Schikanen, usw als deutscher Volkszugehöriger.
- schlechte Zukunftsausichten als Angehöriger der deutschen Minderheit. Von deutschem Bildungssystem der letzten Ceausescujahre bis Mineriade ..
- Druck der Gesellschaft (alle "hauten ab", keiner wollte der Letzte sein)
- Viele Intellektuelle der SbS haben es dem Volk vorgemacht. Sie zählten zu den Ersten, die das "sinkende Schiff" verlassen haben.
- all das sicherlich auch verursacht, wie so vieles bedrückenderweise, durch die Naziherrschaft und deren Folgen: Zweiter Weltkrieg, Deportation nach Russland, Kommunismus, ..
- aber auch die einladende und drängende "das Tor bleibt offen - Polik" der BRD. Getrieben durch die demographische Entwicklung der deutschen Bevölkerung? Auf der Suche nach integrationswilligen und integrationsfähigen Aussiedler, welche für die Wirtschaft (Konsument), für die Politik (Wähler) und als Bereicherung der deutschen Kulturlandschaft, sich als Investition in die Zukunft Deutschlands, mehrfach - und im wahrsten Sinne des Wortes - auszahlten!?

„Ich möchte noch einmal ausdrücklich betonen: das Tor nach Deutschland bleibt offen für alle Deutschen, die ein Kriegsfolgenschicksal haben (...). Jeder einzelne soll entscheiden können, ob er in seinem angestammten Siedlungsgebiet bleibt und dort für sich und seine Kinder eine Zukunft aufbaut oder ob er in das Land seiner Vorfahren zurückkehrt (...). Die Deutschen in ihren Herkunftsgebieten haben ein schweres Schicksal hinter sich. Sie haben für ihr Deutschtum gelitten, teilweise unsagbar schwere Schicksale getragen und häufig ihr gesamtes Hab und gut verloren. Darüber kann man nicht hinweggehen“
(Der Aussiedlerbeauftragte der Bundesregierung in: Info-Dienst Deutsche Aussiedler, Heft Nr.55/1994, S.2). (entnommen aus einer Abhandlung über jugendliche Aussiedler von Peter Schreiber)

- für einige waren es sicherlich auch wirtschaftliche Gründe - der Lockruf des glitzernden Westen - der vor allem nach Konsumenten schrie.
- was hat uns noch getrieben?

Ich bleibe dabei:
=> es war mein ausdrücklicher Wunsch.
=> als damaliger Teenager hatte ich nichts zu verlieren.
=> es hat sich in vielerlei Hinsicht gelohnt.
=> keine Ahnung was die Zukunft bringt. Sag niemals nie.
=> zu bereuen gibt es nichts - würde es mit dem heutigen Wissen genau so machen.
Hmmm, und wie steht es mit dem Gewissen?

Welches Gewissen genau? Volksverrat oder Rettung? Was ist Mutterland- oder Vaterlandsliebe?
Vaterlandsliebe hört sich besser an als Patriotismus.
"Haltung die durch eine verinnerlichte Verbundenheit mit dem eigenen Vaterland oder einer Wahlheimat geprägt ist und durch gemeinsame Abstammung, ethnische, politische und/oder kulturelle Zugehörigkeit motiviert sein kann." (Wikipedia)
War es möglich sowas im vollen Umfang etwa als 19jähriger SbS des Jahres 1989 in Siebenbürgen(Hermannstadt) zu empfinden?

Identität: Wertvorstellungen und Denkweisen eines dem deutschen Kulturkreis und christlicher Tugend angehörender siebenbürgisch-sächsichen Landler, der sich die Frage stellt: Was einen Europäer wohl ausmacht?

Mitschuld, woran denn? Bauern und Handwerker die sich bspw. vor dem Kriegsdienst gedrückt haben, und um ideologisch angehauchte mit fixiertem Weltbild einen grossen Bogen gemacht haben. Sich gegen ein politisches System nicht aktiv aufgelehnt zu haben?
Opferrolle? Geschädigt bspw. als Nachkomme einer gebeutelten Kriegsfolgengeneration oder in Folge der Deportation ohne Mutter aufgewachsenen? Erlebter rumänischer Kommunismus. Erlebte Benachteiligung als Minderheit. usw ... man muesste einen Seelenklemptner fragen.

"The history of Igor": Damit wären die drei genannten Hauptbereiche gestreift...
aber der von dir verwendete Begriff "Erinnerungskultur" schwirrt mir noch im Kopf rum. In diesem Thread musste ich auch mal "Erinnerungsverein" lesen. Mit dieser Sache sollte man sich vielleicht auch mal auseinandersetzen.

Gute Nacht.
Robert

[Dieser Beitrag wurde von Robert am 26.06.2005 editiert.]

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Axel Azzola
Mitglied

Beiträge: 613
Von:BRD 14167 Berlin
Registriert: Apr 2004

erstellt am 26.06.2005 um 14:58 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Axel Azzola anzusehen!   Klicken Sie hier, um Axel Azzola eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Da der Ausdruck "Erinnerungsverein" in diese Diskussuionsrunde von mir eingeführt wurde, halte ich die Klarstellung für geboten, dass dieser Ausdruck nichts Negatives enthält. Erinnerung gehört zum Leben der Menschen und "Verein" ist ein rechtliches Konstrukt, wobei "Erinnerung" im Einzelfall zureichend oder unzureichend gepflegt werden kann.
Axel Azzola

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der Ijel
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Beiträge: 455
Von:
Registriert: Apr 2004

erstellt am 28.06.2005 um 15:52 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von der Ijel anzusehen!   Klicken Sie hier, um der Ijel eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
"Erinnerungsverein" ist treffend für dass was wir mit dem herübergebrachten Kulturgut,Trachten und Volklore, Tanzgruppen auf die Beine(Bühne) stellen. Nicht schlecht. Auf dem Gebiet der Heimatbücher, sage Ortsmonographien, ist eine Menge geschehen,in den letzten 30 Jahren.
Das währe nie zustandegekommen,wenn wir dort geblieben währen.
Zu wenig wird für die Rettung der Bauernhäuser,
sage Häuserfronten,unternommen.Gibt es da keine Form diese unter Denkmalschutz zu stellen.?

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