SbZ
AKTUELL
Über
uns
Land
und Leute
Service
und Dialog
Organisationen
und Einrichtungen
Helft
uns helfen

Kontakt
Siebenbürgen, Rumänien, Siebenbuerger.de-Startseite

© Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V.
» Diskussionsforen-Nutzungsbedingungen

Homepage Siebenbürgen
Suchen


Diskussionsforen


Newsletter


Chat


Gästebuch


E-Postkarten


Siebenbürger Kleinanzeigen-
markt




Impressum
Datenschutz


Dieses Forum wurde geschlossen. Sie finden unser neues Forum unter www.siebenbuerger.de/forum/
Eine neue Benutzeranmeldung ist erforderlich. Registrieren Sie sich jetzt >>



Thema geschlossen  Thema geschlossen
Diskussionsforen
SbZ-Leserecho
Kommentar: "Aussiedlung - die Rettung?" (Seite 1)

Neues Thema erstellen  
Registrieren | Ihr Profil | Voreinstellungen | Hilfe | Suchen


Dieses Thema ist 34 Seiten lang:   1  2  3  4  5  6  7  8  9  10  11  12  13  14  15  16  17  18  19  20  21  22  23  24  25  26  27  28  29  30  31  32  33  34
nächster neuer Beitrag | Nächster alter Beitrag
Autor Thema:   Kommentar: "Aussiedlung - die Rettung?"
dieter
Mitglied

Beiträge: 456
Von:BW
Registriert: Mrz 2001

erstellt am 25.04.2005 um 10:41 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von dieter anzusehen!   Klicken Sie hier, um dieter eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Kommentare zum SbZ-Artikel "Aussiedlung - die Rettung?" http://www.siebenbuerger.de/sbz/sbz/news/1114231465,11735,.html

---------------------------

Ja, wenn die Aussiedlung die "Rettung der Sb. Sachsen" sein soll, dann ist diese mit der Anbetung des goldenen Kalbes
durch die Juden gut vergleichbar...

Denn, was haben die Sb.Sachsen denn hier in Deutschland als Volk hinzugewonnen:
mehr Anerkennung sicherlich nicht, besonders
die Öffentlichkeit hat uns doch als
"Rumänen, Rumänien-Deutsche, Ewig-Gestrige" oder sonstwas abgestempelt.
Und wenn dann auch noch in den Familien nach 2 Jahren kein Wort Sächsisch gesprochen wird, sondern nur noch "Hochdeutsch" á la
" Bring mir einen brat coceni", dann ist die Rettung unseres tapferen Volkes doch gelungen oder?

Wenn man als Volk sich gegen türkische, ungarische, österreichische, tatarische oder sonstige Übermachten früher behauptet hat,
ist es lächerlich, sich wegen einer
"Vatra romaneasca" nun in die Hosen zu machen. So ein Argument ist doch ziemlich populistisch...

Hauptsache, man glaubt, daß jemand zugehört hat, und niemand zu kritische oder überhaupt kritische Fragen gestellt hat.
Das was hier vorgeht, ist nur noch die Dekadenz eines Volkes...

[Dieser Beitrag wurde von Administrator am 25.04.2005 editiert.]

IP: gespeichert

brueckenbauer
Mitglied

Beiträge: 39
Von:
Registriert: Mrz 2005

erstellt am 25.04.2005 um 13:53 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von brueckenbauer anzusehen!   Klicken Sie hier, um brueckenbauer eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo dieter,
ich finde dass das was dieser Herr Horst Göbbel propagiert äußerst schizophren ist.
Meiner Meinung nach haben wir durch unsere Aussiedlung wohl eher Volksverrat begangen als sozusagen das einzig Richtige zu tun um unsere kulturelle Identität zu bewahren.
Unsere Vorfahren würden sich im Grabe umdrehen wenn sie mitkriegen würden wie kampflos wir unsere Heimat und unsere kulturelle Identität aufgegeben haben.
Es hat wohl in der Weltgeschichte noch kein Volk gegeben, welches sich so wie die siebenbürger Sachsen freiwillig aufgelöst hat.
Was dieser Herr Göbbel für Argumente bringt die eine Ausreise rechtfertigt haben, mag zwar für sich gesehen stimmig sein - im geschichtlichen Gesamtzusammenhang gesehen ist es aber alles andere als weitsichtig gewesen.
Es mag zwar sein dass meine Meinung nicht landmannschaftskonform ist.
Möchte ich aber auch nicht sein.
Man muss nur einen Blick in die Printausgabe der Siebenbürgischen Zeitung werfen, dann hat man ein Bild davon was die Zeitung für eine Zielgruppe hat.
Die Art und Weise wie dort Meinung gemacht wird, ist typisch für uns Siebenbürger Sachsen.
Da wundert es mich nicht das sich so ein stellvertretender Vorsitzender der Kreisgruppe Nürnberg-Fürth-Erlangen hinstellt und propagiert das Aussiedlung das einzig Richtige für unser Volk gewesen ist.

------------------
„SCHOLA SEMINARIUM REIPUBLICAE“ (Die Schule – eine Pflanzstätte des Gemeinwesens)

IP: gespeichert

joker
Mitglied

Beiträge: 390
Von:Frankreich
Registriert: Jan 2001

erstellt am 25.04.2005 um 14:27 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von joker anzusehen!   Klicken Sie hier, um joker eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
brueckenbauer:
Meiner Meinung nach haben wir durch unsere Aussiedlung wohl eher Volksverrat begangen als sozusagen das einzig Richtige zu tun um unsere kulturelle Identität zu bewahren.

Ob das nun Volksverrat war und ob man so weit gehen muss, mag ich nicht beurteilen. Fakt ist aber das der Untergang viel früher begonnen hat. Als erstes sind doch Ingenieure, Lehrer, Pfarrer etc. gegangen. Was erwartet man denn vom Rest des Volkes?

Zitat:
brueckenbauer:
Unsere Vorfahren würden sich im Grabe umdrehen wenn sie mitkriegen würden wie kampflos wir unsere Heimat und unsere kulturelle Identität aufgegeben haben.
Es hat wohl in der Weltgeschichte noch kein Volk gegeben, welches sich so wie die siebenbürger Sachsen freiwillig aufgelöst hat.

Freiwillig od. nicht freiwillig, das ist doch gar nicht die Frage, die geschichtlichen Entwicklungen waren nun mal so wie sie waren und sie sind zu vielschichtig um sie hier darzulegen. Jeder der alt genug war um zu denken und zu verstehen, war sich bewußt, dass seine Ausreise zum Untergang beiträgt. Bleiben kam für die wenigsten in Frage, weil das Vertrauen und die Geduld in eine positive politische Entwicklung bei allen fehlte


Zitat:
brueckenbauer:
Man muss nur einen Blick in die Printausgabe der Siebenbürgischen Zeitung werfen, dann hat man ein Bild davon was die Zeitung für eine Zielgruppe hat. Die Art und Weise wie dort Meinung gemacht wird, ist typisch für uns Siebenbürger Sachsen.

Nicht nur in der Printausgabe, auch in der Onlineausgabe und in den Foren wird der siebenbürgische Geist sehr deutlich sichtbar. Ein Geist der rückwärtsgewandt, konservativ und Meinungänderungen fast völlig ausschliesst.

Da darf man zum Beispiel nur kritisieren wenn man völlig perfekt ist. Ergo darf man gar nicht kritisieren, weil bekanntlich niemand perfekt ist. Statt auf Sachargumente einzugehen und Kritik als Vorschlag zur Verbesserung anzusehen, wird alles persönlich aufgefasst und auf persönlicher Ebene gekontert. Diese Art ist eine sehr siebenbürgische...

Zum Artikel ist nur noch soviel hinzuzufügen dass die Ausreise ganz bestimmt keine Rettung war, sondern der krönende Abschluss des Untergangs...

Aber wer weiss, Totgesagte leben ja bekanntlich länger...


[Dieser Beitrag wurde von joker am 25.04.2005 editiert.]

IP: gespeichert

helle
Mitglied

Beiträge: 103
Von:NRW
Registriert: Jun 2001

erstellt am 25.04.2005 um 15:03 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von helle anzusehen!   Klicken Sie hier, um helle eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Wie schön, dass sich eine Gruppe (in der Mehrheit wohl evangelischen Glaubens) zum Anfang der Diskussion, sozusagen zum Aufwärmen, "gewinnbringend" über den Tod des Oberhauptes der katholischen Kirche unterhält... . Im Ernst.

In meinen Augen wirft der Artikel mehr Fragen auf als er beantwortet. Unbestritten ist die Tatsache der Auswanderung sowie deren offenkundige und weniger offenkundige Motive. Jeder der die Zeit Ende der 70er bis Anfang der 90er selbst erlebt hat, wird zustimmen, dass nicht nur wirtschaftliche oder politisch-religiöse Gründe dazu geführt haben sondern auch ein gewisser soziologischer Druck: alle wollten weg.

Niemand, oder sagen wir die wenigsten, haben sich seinerzeit Gedanken darüber gemacht, dass sie 800 Jahre "Geschichte verraten".
Warum also heutzutage jammern? Wenn's damals doch allen nur recht war? Vielleicht weil die Glorifizierung der eigenen Vergangenheit in der Ermangelung einer mit Sinninhalten ausgefüllten Gegenwart das Einzige ist was bleibt? Fast scheint es so.

Auch hat sich niemand gefragt, wie die Geschichte in der neuen "Heimat" wohl weitergehen wird.

Abstrus wird der Artikel in der 2. Hälfte wenn in leicht weinerlichem Ton ("mit Unterlagen in einer Power-Point-Präsentation") von den Unbillen der westlichen Wirklichkeitsfindung referiert wird, vom "ungewohnten Flug" (hört, hört) und den "Behördengängen ohne Ende" (waren wirs denn nicht gewohnt?), bis hin zu, wie kann es anders sein, "Bräuche positiv im landsmannschaftlichen Gemeinschaftsleben ...nutzen".

Spätestens jetzt mutet der Titel "Aussiedlung - die Rettung?" paradox an, waere da nicht das Fragezeichen. So besteht dann doch noch Hoffnung, denn retrospektivische Huldigungen haben wir nun wahrlich genug vernommen, die sächsische Wirklichkeit in heutiger Zeit gibt uns hingegen immer noch Rätsel auf.

So wäre vielleicht eine andere Überschrift dem Leitgedanken des Artikels eher zuträglich gewesen - etwa "Vom Regen in die Traufe".

-Helle

[Dieser Beitrag wurde von helle am 25.04.2005 editiert.]

IP: gespeichert

dieter
Mitglied

Beiträge: 456
Von:BW
Registriert: Mrz 2001

erstellt am 25.04.2005 um 19:09 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von dieter anzusehen!   Klicken Sie hier, um dieter eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Das habe ich so gar nicht erwartet: alle Beiträge schlagen mehr oder weniger in dieselbe Kerbe...

Wo sind den die Stimmen der "Ewiggestrigen"?
Oder haben die schon Feierabend?
Auf, auf zum fröhlichen Halalli!

Bzgl. Publikation des Artikels vermute ich, daß den Schreiberlingen der SbZeitung evtl.die "Autoren" ausgegangen sind, so daß dieser Lückenfüller gerade recht kam (Zur Verteidigung der Beiträge anderer Nicht-Redakteure der Zeitung muss festgehalten werden, daß darunter auch sehr gut dokumentierte und manchmal interessante Artikel über Geschichtliches oder Verstorbene sind).

Na dann, weiter so... oder doch nicht...
jetzt kommt ja "Dinkelsbühl", da gibt´s genügend zu berichten, ohne sich anstrengen zu müssen bei der Themensuche (oder werden die Artikelinhalte vorgeschrieben?)...

IP: gespeichert

dieter
Mitglied

Beiträge: 456
Von:BW
Registriert: Mrz 2001

erstellt am 25.04.2005 um 19:16 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von dieter anzusehen!   Klicken Sie hier, um dieter eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Ich finde den Titel "Vom Regen in die Traufe" sehr gelungen.


Vielleicht gibt´s mal eine Witzausgabe der SbZ- evtl. mit einer für mich interessanteren Beiträgensammlung aus diesem Leserecho-, so daß die Langeweile beim Lesen einigen SbZ-Druckausgabe-Lesern nicht mehr zum Verhängnis werden kann (indem sie einschlafen, vom Stuhl fallen und... schrecklich enden).
Und diese "limitierte Auflage" könnte dann zur Rettung der Sb. Bibliothek in Gundelsheim in Dinkelsbühl an die Honorationen und Festredner (welche bestimmt
zu diesem Anlaß gerne mitmachen) verkauft werden...

Ad retinendam SbZ...
(oder so ähnlich)....
die Würfel sind schon lange gefallen.
Vielleicht sollten wir als SbS den Spruch beherzigen:
Lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende...

IP: gespeichert

Johann
Mitglied

Beiträge: 490
Von:
Registriert: Nov 2001

erstellt am 25.04.2005 um 20:11 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Johann anzusehen!   Klicken Sie hier, um Johann eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von dieter:

Vielleicht sollten wir als SbS den Spruch beherzigen:
Lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende...

Was schlagen Sie vor, sollen wir uns z.B. am 05.05.05 um 5.55 Uhr in den Kollektivtod stürzen?

Zitat:
Original erstellt von Johann:

Wo sind den die Stimmen der "Ewiggestrigen"?
Oder haben die schon Feierabend?
Auf, auf zum fröhlichen Halalli!


Sie erledigen ja das Geschäft der "Ewiggestrigen" hervorragend, wieso rufen Sie nach Hilfe?

Was ist ein "Ewiggestriger"?

So ein Etiket wird Menschen verpaßt, die mit der Aufklärung und der modernen Welt auf Kriegsfuß stehen, Halt in der Religion (oder noch obskureren Glaubensrichtungen), nach Geschichtegesetzmäßigkeiten oder ein Ziel in der Geschichte (Telos) und damit einer Aufgabe für jeden Einzeln suchen.
Ich würde diese Menschen nicht "Ewiggestrige" nennen, weil diese Haltung nicht nur die Mehrheit der Menschen von je her prägt, sondern auch in Europa mittlerweile wieder Fuß faßt, "prämodern" ist der neutralere Ausdruck.

Zu diesen prämodernen Menschen zähle ich auch alle Siebenbürger Sachsen, die irgendeine Aufgabe der Sachen in Siebenbürgen von irgendwoher ableiten und dem Individuum einen Platz zuschreiben. Die von einer historischen Mission in Siebenbürgen etc. schwadronieren.

Sie, dieter, gehören so weit ich das beurteilen kann, auch zu denen, die anderen vorschreiben wollen, wie, mit welcher Sprache (Dialekt) und wo zehntausende von Siebenbürger Sachsen ihr Leben gestalten sollten.
Dies ist meiner Meinung nach anmaßend und zeugt von einer prämodernen, manche sagen auch "ewiggestrigen" Haltung!

Ich trauere weder der Vergangenheit nach, dafür lebe ich eigentlich sehr gerne in dieser spannenden Zeit, befürchte auch nicht die angeblich anbrechenden dekadenten Zeiten, solche Hororszenarien finde ich einfach deplaziert, sondern sehe vielleicht etwas gelassener in die Zukunft, hier finden Sie meine dazugehörigen Gedanken: http://www.siebenbuergersachsen.de/geschichte/morgen.htm

[Dieser Beitrag wurde von Johann am 25.04.2005 editiert.]

IP: gespeichert

riokardo
Mitglied

Beiträge: 885
Von:D 73614 Schorndorf
Registriert: Mrz 2004

erstellt am 25.04.2005 um 22:56 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von riokardo anzusehen!   Klicken Sie hier, um riokardo eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Guten Abend Allerseits
Verzeihung daß ich mich hier einmische, aber ich bin in einem Beitrag über den begriff "Ewiggestrige" sozusagen "gestolpert" und hätte nun gern nähere Informationen, was diesen so oft verwendeten Begriff anbelangt: Was bitte ist ein "Ewiggestriger"? Ist das ein Mensch, welcher den Sitten und Bräuchen seines Volkes/Stammes treu bleibt, sie versucht zu bewahren, ist das jemand der die Geschichte seines Volkes und seiner Ahnen in Ehren hält und ihr Ansehen verteidigt, auch wenn er dadurch in Bedrängnis gerät, ist der Begriff "Ewiggestriger" negativ zu verstehen und ist das Gegenteil von diesem dann ein "Ewigheutiger"?, einer der mit der Zeit geht und vielleicht jeden Modemüll mitmacht nur um "modern" zu wirken, der alle "alten Sachen" wegwischt unter dem Motto: "Wir müssen nach vorn blicken?" Sicher muß man nach vorn blicken, aber wer seine und seiner Vorfahren Vergangenheit leugnet oder als nicht mehr zeitgemäß abtut, ist nicht modern sondern einfach leichtsinnig und versucht mit falschem Optimismus a la "du schaffst es, wenn Du nur fest daran glaubst" eine Hoch-Stimmung zu vermitteln, ahnlich wie Rauschmittel sie erzeugen. Genau diese Art von Stimmung versuchten die Kommunisten Jahre hindurch mit ihren pseudo-optimistischen Losungen vergeblich dem Volk zu vermitteln.
Was die Auswanderung betrifft war es sehr wohl ein Verrat an der Geschichte unserer Ahnen, aber erstens ist es heute zu spät, sich noch Gedanken über eventuelle Varianten zu machen, die hätte man sich vor 15 Jahren machen müssen und zweitens ist der Einzelne als Individuum nicht schuld an dieser Entwicklung, jede Generation, auch jenewelche sich "heut im Grabe umdrehen würde", hätte unter gleichen Bedingungen wohl ähnlich gehandelt. Die jahrelange Propaganda des Wohlstandswestens, sowie die immer skurrilere Formen annehmende Politik der Holz- und Betonköpfe des Ostens ließen in dieser Frage dem Einzelnen wenig Ermessungsspielraum. Und so kam es dann zum Großen Exodus nach dem Motto "Halb zog sie ihn, halb sank er hin"
Übrigens : "Ewiggestriger" ist ein beliebter und oft benutzter Terminus gewisser Leute aus den verschiedensten bereichen, ihren Gegner herabzuwürdigen und gleichzeitig mundtot zu machen.
Schönen Abend noch!


------------------
Heute schon geklickt? http://rickyschnell.de

[Dieser Beitrag wurde von riokardo am 26.04.2005 editiert.]

IP: gespeichert

hawer
Mitglied

Beiträge: 89
Von:Mittelfranken
Registriert: Nov 2002

erstellt am 26.04.2005 um 07:56 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von hawer anzusehen!   Klicken Sie hier, um hawer eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von riokardo:
Guten Abend Allerseits
Verzeihung daß ich mich hier einmische, aber ich bin in einem Beitrag über den begriff "Ewiggestrige" sozusagen "gestolpert"

Du hast wieder mal das Ziel aus den Augen verloren - "gestolpert" ist da keine Entschuldigung .....
Machst du nie Urlaub????

IP: gespeichert

Axel Azzola
Mitglied

Beiträge: 613
Von:BRD 14167 Berlin
Registriert: Apr 2004

erstellt am 26.04.2005 um 08:04 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Axel Azzola anzusehen!   Klicken Sie hier, um Axel Azzola eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Selbstversgtändlich ist es legitim, nach dem Inhalt eines Sprachgebrauchs zu fragen, insbesondere wenn dieser mehrdeutig ist, wie dies bei dem Wort "Ewiggestrige" der Fall ist. Diese Mehrdeutigkeit macht aber einen Spachgebrauch nicht unzulässig, weil wir sonst mit unserem Latein sehr schnell am Ende wären. Welcher Sprachgebrauch ist denn in einem mathematischen Sinn eindeutig? Wir hoffen eben gelegentlich, "richtig" d. h. so verstanden zu werden, wie wir es meinen. Dass diese Hoffnung trügen kann, zeigt der skurrile Umgang mit diesem ungeliebten Wort.

Ich bezeichne mit "Ewiggestrige" bei den SbS jene Leute, die behaupten, dieses Volk habe zu seinem Überleben der Privilegierung bedurft, also der Bevorrechtigung, die nur im Rahmen der mittelalterlichen Ständeordnung möglich war. Für diese Leute ist die durch das moderne Bürgertum erzwungene Modernisierung Europas, die von weitblickenden Adligen, wie Joseph II gefördert wurde, der Anfang vom Untergang dieses Vokes, weshalb in der politischen und wissenschaftlichen Literatur der Sachsen dieser geniale Kaiser bis heute als Unglücksbringer verteufelt wird. Jene, die das tun, bezeiche ich als "Ewiggetrige" und werde das auch in Zukunft tun, ob diese Leute nun Zimmermann oder Philippi heißen.
In einem anderen Kontext bezeichne ich auch die Anhänger totalitärer oder autoritärer politischer Systeme also Leute wie gust, Bonfert und zillich mit ihren jeweiligen Anhängern als "Ewiggestrig", weil die autoritären und die totalitären Lösungen des Problems der Organisation öffentlicher Herrschaft der Vergangenheit, dem "Gestern" angehören sollte.
Dass es für "Ewiggestrig" kein sprachliches Gegenstück gibt, stört mich nicht. Auch andere Wörter haben keine Entgegensetzung und können doch zwanglos verwendet werden. Demgegenüber sollten vorsätzliche Mißverständnisse tunlichst vermieden werden.
Axel Azzola

IP: gespeichert

brueckenbauer
Mitglied

Beiträge: 39
Von:
Registriert: Mrz 2005

erstellt am 26.04.2005 um 09:06 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von brueckenbauer anzusehen!   Klicken Sie hier, um brueckenbauer eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
"Aussiedlung - die Rettung"
Natürlich war die Aussiedlung die einzige Rettung für uns siebenbürger Sachsen.
Eine andere Meinung kann man von einem stellvertretenden Vorsitzenden der
Landsmannschaft ja auch nicht erwarten. Es ist ja äußerst peinlich sich die Frage
wirklich ernsthaft zu stellen. Da könnte man ja in Verlegenheit kommen die Auswanderung
der siebenbürger Sachsen in Frage zu stellen - und das könnte ja bedeuten dass man zur Schlußfolgerung kommt dass es unter Umständen doch der bequemere Weg war, mit den Folgen des verlorenen Krieges als Volksdeutscher in einem komunistischen Land fertig zu werden. Wenn man es objektiv betrachtet sind die Folgen welche der verlorene Krieg für unser Völkchen hatte nichts außergewöhnliches gewesen. Klar sind harte Zeiten nach dem Krieg für die siebenbürger Sachsen angebrochen, aber was hätte man denn erwarten sollen als Kriegsverlierer. Wenn man sich als Minderheit nicht bewußt ist dass
man in erster Reihe Staatsbürger des Landes ist in dem man wohnt und erst an zweiter Stelle mit seiner Volkstümmelei protzen darf, braucht man sich nicht zu wundern wenn man draufzahlt.
In diesem Sinne war meiner Meinung nach die Deportation nach Rußlans zwar nicht leicht zu ertragen, aber durchaus gerechtfertigt. Das die Rumänen sich ausgerechnet die siebenbürger Sachsen ausgesucht
haben um Reparationsleistungen zu leisten wundert mich überhaupt nicht.
Das wir nach dem Krieg unserer materiellen Grundlagen entzogen worden sind, war zwar ungerecht aber im ganzen Ostblock üblich. In der DDR war es ja ähnlich und trotzdem haben nicht alle Ostdeutschen ins "gelobte Land" einen Ausreiseantrag gestellt.
Ich finde es war der größte Schwachsinn den die Bundesrepublik machen konnte, indem sie allen Volksdeutschen (Aussiedlern) das Recht auf die deutsche Staatsangehörigkeit zugesagt hat.
Die Aktion "heim ins Reich" war und ist zwar technisch möglich: zahlenmäßig kann die Bundesrepublik die ganzen Aussiedler verkraften. Den Unfug den man aber dadurch in den deutschen Ostgebieten angerichtet hat ist nicht wiedergutzumachen.
Aber so funktioniert nun mal deutsche Außenpolitik: man schätzt das Problem ein, schaut in die Brieftasche und wenn es bezahlbar ist tut man es, auch wenn man die Folgen gar nicht abschätzen kann.
Na dann Prost Mahlzeit.

------------------
„SCHOLA SEMINARIUM REIPUBLICAE“ (Die Schule – eine Pflanzstätte des Gemeinwesens)

IP: gespeichert

dieter
Mitglied

Beiträge: 456
Von:BW
Registriert: Mrz 2001

erstellt am 26.04.2005 um 10:41 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von dieter anzusehen!   Klicken Sie hier, um dieter eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo an alle,

was meinte ich mit "Ewiggestrigen"?
Meine Definition ist:
noch lebende SbS (=siebenbürger Sachsen),
welche sich gerne selbst
verantwortlungslos beweiräuchern (zB in so illustren &wichtigen & weltoffenen Kulturblättern wie der SbZ)
und den anderen SbS was vormachen & vorschreiben in Richtung " Wir können auf uns ach so stolz sein, wir sind die Größten, Besten, Herrlichsten- und haben uns überall in unserer weltweit einmaligen sächsischen Tracht zu zeigen" und welche mit ihrem totalitären Gehabe, angeblich zum Wohl der Landsleute, keine Kritik, geschweige denn Erneuerung zulassen.
Das sind diejenigen SbS, welche bewusst oder weniger bewusst -je nach Intelligenzgrad- über Medien, Aktivitäten, Auftritte in der Öffentlichkeit ein falsches Bild der SbS zeichnen- zum Schaden der SbS.

Ich selbst wurde schon mehrmals von Nicht-SbS
Geschäftsleuten, Künstlern etc. in diversen europäischen Ländern, nachdem ich mich in Diskussionen zum Thema als SbS vorgestellt hatte, angegriffen als
" Ewiggestriger, Landsmannschaftliche
Gefahr, Rucksackdeutscher, Deutsch-Rumäne mit negativem Beigeschmack " etc. etc..
Und das, weil anscheinend die Nicht-SbS Öffentlichkeit dieses falsche Bild des "Ewiggestrigen" uns SbS zugeschrieben hat.
Natürlich ist es dann bei solchen Vorurteilen schwierig, den Leuten ein anderes Bild der SbS zu vermitteln.
Ich versuche es trotzdem immer wieder, und ich glaube, durch meine eigene Aktivität ist mir das auch oft gelungen.


Hallo Johann,
ich habe nur meine eigene Meinung bzw. mein Gefühl zum Ausdruck gebracht... und ich distanziere mich hiermit in aller Deutlichkeit von Ihrer Aussage über mich, die besagt, daß ich anderen SbS vorschreibe:
" wie, mit welcher Sprache (Dialekt) und wo zehntausende von Siebenbürger Sachsen ihr Leben gestalten sollten."

Was uns fehlt, ist die Einigkeit und Bereitschaft, um gemeinsame Ziele zu erreichen, und Synergieeffekte zu erzielen. Dieses Fehlen des Gemeinschaftssinnes ist meiner Meinung nach auch eine Eigenschaft eines "Ewiggestrigen".

Für mich ist ein Ewiggestriger auch jemand, der nicht freilassen kann, der sich in sein Gegenüber nicht hineinfühlen will oder kann... was natürlich auch ein aktuelles
modernes Problem ist.

""Tradition und Fortschritt verbinden" wäre sicherlich ein geeignetes Motto aller zukünftigen Aktivitäten. "

Ja, nur fehlt oft der Sinn dahinter... und niemand macht etwas ohne Sinn, insbesondere nicht auf längere Sicht, und am wenigsten tun das unsere ach so dem kurzsichtigen Materialismus verschriebenen SbS.

Und wie wollen Sie Tradition und Fortschritt verbinden, Herr Johann??
Konkrete Vorschläge ?? .

[Dieser Beitrag wurde von dieter am 26.04.2005 editiert.]

IP: gespeichert

Birgit S
Mitglied

Beiträge: 76
Von:bei Augsburg
Registriert: Nov 2002

erstellt am 26.04.2005 um 11:31 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Birgit S anzusehen!   Klicken Sie hier, um Birgit S eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
brueckenbauer, wenn man es genau nimmt, haben unsere Vorfahren lt. deiner Auffassung schon einmal "Volksverrat" begangen. Sie haben nämlich (vor 800 Jahren) ihre angestammte Heimat verlassen, weil sie da für sich (vermutlich) keine Zukunft gesehen haben und sind nach Siebenbürgen ausgesiedelt. Ich kann mir vorstellen, dass dieser Schritt von vielen ihrer Zeitgenossen kritisiert und für nicht richtig befunden wurde. Ihre kulturelle Identität haben sie damals auch aufgegeben und dafür eine neue aufgebaut, wie man an ihren Nachkommen unschwer erkennen kann. Sicher gab es auch damals unterschiedliche Meinungen, ob ihre Entscheidung richtig war. Ich, als Nachkomme meine, dass sie eine gute Entscheidung getroffen haben. Ich habe gerne in Siebenbürgen gelebt, solange das Leben dort für mich lebenswert war. Erst als ich für mich keine Zukunft in dem Land erkennen konnte, bin ich ausgewandert. Für mich war es die richtige Entscheidung. Ich bin froh, hier zu leben und möchte im Moment nicht nach Siebenbürgen zurück. Ich glaube jeder muss für sich entscheiden, ob die Aussiedlung für ihn die Rettung war oder nicht. Gezwungen jedenfalls wurde niemand. Genauso wenig, wie jemand gezwungen wird, in Deutschland zu bleiben. Es gibt einige, die für sich entschieden haben, dass die Rücksiedelung für sie die Rettung ist und die werden ihre guten Gründe haben!

IP: gespeichert

dieter
Mitglied

Beiträge: 456
Von:BW
Registriert: Mrz 2001

erstellt am 26.04.2005 um 16:41 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von dieter anzusehen!   Klicken Sie hier, um dieter eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo Birgit,

vielleicht können Sie sich auch mal in andere
hineinversetzen, und diese Betrachtungen nicht nur aus eigener Sicht sehen?

Und über wahrscheinliche Gründe der Auswanderung vor 800 Jahren zu sprechen...
Wenn Sie´s nicht wissen, brauchen Sie nicht darüber zu grübeln..
Die Fakten von heute sind anderseits klar vorhanden und greifbar.

Warum nicht beim Thema bleiben?

IP: gespeichert

The history of Igor
Mitglied

Beiträge: 151
Von:
Registriert: Jan 2005

erstellt am 26.04.2005 um 16:46 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von Birgit S:
Ich kann mir vorstellen, dass dieser Schritt von vielen ihrer Zeitgenossen kritisiert und für nicht richtig befunden wurde. Ihre kulturelle Identität haben sie damals auch aufgegeben und dafür eine neue aufgebaut, wie man an ihren Nachkommen unschwer erkennen kann.

Nur eine kurze Anmerkung: Es ist unwahrscheinlich, dass es damals solche Kritik gab. Diese kulturelle Identitaet und das Heimatgefuehl, welche hier angesprochen werden, sind wohl erst im 18/19 Jahrhundert entstanden. Dennoch ein interessanter Ansatz: Ob man hier wirklich eine pragmatische, und oftmals hastige Entscheidung unbedingt als Volksverrat betiteln kann bleibt meiner Ansicht nach unbeantwortet. Ich kann mir auch nicht anmassen das ganz mit ja oder nein beantworten zu koennen.

IP: gespeichert



Dieses Thema ist 34 Seiten lang:   1  2  3  4  5  6  7  8  9  10  11  12  13  14  15  16  17  18  19  20  21  22  23  24  25  26  27  28  29  30  31  32  33  34

Alle Zeitangaben werden im GMT (DE) - Format dargestellt.

nächster neuer Beitrag | nächster älterer Beitrag

Administration: Thema öffnen | Archivieren/Bewegen | Thema löschen
Neues Thema erstellen!  
Gehe zu:


Weitere siebenbürgische Diskussionsforen finden Sie auf den Seiten der Siebenbürgen Community Rokestuf.de

Kontakt | Siebenbürgen Rumänien Portal

Powered by Infopop www.infopop.com © 2000
Deutsche Version von www.thinkfactory.de
Ultimate Bulletin Board 5.46a




Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V.
Karlstraße 100 · 80335 München · Telefon: 089/236609-0
Fax: 089/236609-15 · E-Mail: info@siebenbuerger.de



Sitemap
Haftungsausschluss
Seite empfehlen
Für Ihre Homepage
Ihr Link zu uns

nach oben