23. Mai 2002

TV-Tipps mit Bezug zu Siebenbürgen

Gleich zwei TV-Sendungen mit Bezug zu Siebenbürgen werden am 23. Mai gezeigt: Das dritte Programm des Südwestrundfunks (SWR 3) porträtiert den Hobby-Erfinder Michael Thiess aus Tartlau (Siebenbürgen), siehe SbZ-Online. Auf Kabel 1 wird eine Reportage über „Tierquälerei für Touristen – Razzia gegen Raubtierhalter“ in Kronstadt (Brasov) gezeigt. Die Hamburger Tierschutzorganisation VIER PFOTEN setzt sich zudem für Streunerhunde in Rumänien ein.
Im Sommer an der Schwarzmeerküste und winters in den Skisportgebieten der Karpaten oder in den Fußgängerzonen nahe liegender Städte, wurden die kleinen Löwen als Attraktion für Touristen und Ausflügler benutzt, teilt „Vier Pfoten“ mit. An junge Löwenbabys mitten auf dem Marktplatz in Kronstadt (Brasov) hatten sich die Anwohner längst gewöhnt. Fotografen mit Polaroid-Kameras um den Hals sprachen Touristen an, sich für drei Dollar mit den tollpatschigen Wildtierbabys fotografieren zu lassen.
Rumänischer Fotograf in Kronstadt bietet Erinnerungsfotos mit Löwenbaby an. Foto: Vier Pfoten
Rumänischer Fotograf in Kronstadt bietet Erinnerungsfotos mit Löwenbaby an. Foto: Vier Pfoten

„Misshandelt, unzureichend ernährt und selbst bei Eiseskälte in einem engen Holzkasten im Kofferraum eines Autos eingesperrt, führten die Löwenbabys ein ruheloses Leben zwischen Diskotheken und Einkaufszentren“, berichtet die Tierschutzorganisation. Mit Unterstützung der Kronstädter Polizei und des örtlichen Umweltamtes konnten die Mitarbeiter von VIER PFOTEN die gequälten Tiere im März 2002 in ihre Obhut nehmen. Sie bemühten sich sofort um eine Möglichkeit, die Tiere in artgemäßer Umgebung unterzubringen. Die Betreiber des "Rhino & Lion Nature Reserve", eines großen Freigeheges in der Nähe von Johannesburg in Südafrika, sagten zu, die vier Löwenbabys aufzunehmen und weiter zu betreuen.
Mitarbeiter der Hamburger Tierschutzorganisation Vier Pfoten untersuchen die Löwenbabys in der Illioara Klinik zu Bukarest vor ihrer großen Reise nach Südafrika. Foto: Vier Pfoten
Mitarbeiter der Hamburger Tierschutzorganisation Vier Pfoten untersuchen die Löwenbabys in der Illioara Klinik zu Bukarest vor ihrer großen Reise nach Südafrika. Foto: Vier Pfoten

Dank der spontanen Hilfe vieler Spender konnten die Löwenbabys noch im April 2002 nach Südafrika geflogen werden. „Sie haben ihr neues Zuhause mittlerweile bezogen und sind wohlauf und gesund“, teilt die Tierschutzorganisation mit.
Eine Reportage über die Rettung der vier Löwenbabys können Sie am Donnerstag, dem 23. Mai 2002, um 21.15 Uhr auf Kabel 1, "K1 Das Magazin" sehen.

Weitere Infos: Vier Pfoten.
Auf der gleichen Webseite, links, finden Sie Hintergrundinformationen zu einem weiteren Projekt von „Vier Pfoten“: Streunerhunde in Bukarest bzw. Rumänien.

Aktuelle Zusammenfassung zum Thema Streunerhunde in Rumänien


Seit 1995 ist VIER PFOTEN in der rumänischen Hauptstadt aktiv, um der unkontrollierten Vermehrung der mehr als 100.000 streunenden Hunde ohne Massentötung Herr zu werden. Mit der Unterzeichnung eines Vertrages zwischen VIER PFOTEN und dem Bukarester Bürgermeister Traian Basescu gelang es im März 2001 das Kastrationsprojekt auf eine gesicherte Basis zu stellen. 100.00 Straßenhunde, so die vertragliche Vereinbarung, sollten in den kommenden zwei Jahren kastriert werden. Im Gegenzug wollte die Stadt auf das Töten von Hunden verzichten. Innerhalb weniger Wochen schuf VIER PFOTEN alle Voraussetzungen für dieses Vorhaben und kastrierte in kürzester Zeit 3.000 Hunde. Doch nur sieben Wochen nach der Vertragsunterzeichnung brach Basescu das Abkommen und ordnete die erneute Massentötung der Streuner an – darunter auch Hunde, die bereits kastriert worden waren. Das ganze Jahr über versuchte VIER PFOTEN mit nationalen und internationalen Protesten, das Kastrationsprogramm zu retten. Weder die Aktivitäten von VIERT PFOTEN noch die wütenden Proteste der Bukarester Bürger oder ein Gerichtsbeschluss zur Einhaltung des Vertrages brachten Bürgermeister Basescu bisher zum einlenken. Nach Schätzung von VIER PFOTEN wurden bis zum Ende des Jahres 2001 rund 30.000 Hunde auf brutale Weise getötet.
VIER PFOTEN hat das Kastrationsprojekt in Bukarest bis auf weiteres eingestellt, weil jegliche Basis fehlt. Das Streunerhunde-Projekt wird aber in anderen Ortschaften Rumäniens fortgesetzt. Die Bürgermeister mehrere rumänischer Städte sind an VIER PFOTEN herangetreten um die Projektidee in Städten und Gemeinden am Schwarzen Meer aufzugreifen, darunter die Stadt Konstanza mit schätzungsweise 10.000 Streunerhunden.
Für Bukarest fordert VIER PFOTEN nach wie vor die Rücknahme des Tötungsbefehls und die ungehinderte Wiederaufnahme des erfolgreiche begonnen Kastrationsprogrammes.
(Pressemitteilung von VIER PFOTEN, 23. Mai 2002)

Schlagwörter: Tierschutz

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