3. September 2012

170 Jahre Großauer Blasmusikverein

Im September 2012 sind es 170 Jahre seit der ersten schriftlichen Dokumentierung der Existenz eines Großauer Musikvereines. In einer Chronik von Josef Eckenreiter werden genaue Daten angegeben, die auch in der Chronik der Großauer Blaskapelle des Kulturheimes der Gemeinde Großau archiviert wurden. All diese Dokumente kann man beim Vorstand einsehen. Es zeigt sich, dass weder der Erste noch der Zweite Weltkrieg verhindern konnten, dass in Großau weiter musiziert wurde.
Es gab viele gute Dirigenten, die dem Großauer Blasmusikverein in der ganzen Gegend einen guten Namen eingebracht haben. Den musikalischen Höhepunkt erreichte der Verein um 1980-1989. Mit der Auswanderung kam der „schleichende Tod“. Jeder Abschied war ein bisschen wie „Sterben“. Es flossen Tränen des Abschieds. Was kein Krieg zerstören konnte, wurde nun durch die Folgen der kommunistischen Diktatur durch die Auswanderung vollbracht. Als erster Dirigent verließ uns Hans Göllner 1982, der zwei Generationen das Musizieren beigebracht hatte. Ihm folgte Michael Hutter, der auch eine neue Generation von Musikanten ausgebildet hatte und eine zweite, die gerade in Ausbildung war. Dann übernahm Josef Beer sen. den Rest der Kapelle und bildete die jungen Musiker weiter aus. Nach dem Umsturz des Ceaușescu-Regimes 1989 ging es bis zum bitteren Ende. Es kam die Zeit des Stillstandes, alle waren verstreut in der ganzen Bundesrepublik, man sah sich auf den Heimattreffen und erinnerte sich an die schönen alten Zeiten. Man hörte von anderen Blaskapellen, die bei ihren Heimattreffen musizierten.
Die Mitglieder des Großauer Blasmusikvereins, 1. ...
Die Mitglieder des Großauer Blasmusikvereins, 1. Reihe unten, von links: Albert Stieger, Mathias Tonch, Hermann Holzinger, Kurt-Michael Renten, Michael Wagner, Georg Fleischer, Samuel Konnerth: 2. Reihe, von links: Andreas Engelhuber, Martin Benning, Mathias Kufleitner, Walter Fleischer, Andreas Wagner, Hans Böhm, Michael Rill, Karl Hutter, Peter Dengel; 3. Reihe, von links: Horst Schenker, Georg Hutter, Josef Beer, Thomas Schieb, Hermann Grennerth, Gottfried Engel, Georg Lierenz, Kurt Gadelmeier, Siegfried Krempels; 4. Reihe, von links: Günter Schön, Mathias Fleischer, Michael Klamer, Michael Liebhart, Johann Kastenhuber. Foto: Peter Dengel
So kam es, dass wir 1998 in Planegg bei München zum ersten Mal wieder zusammen musizierten. Jetzt wussten wir alle, die letzte Stunde des Großauer Blasmusikvereins hatte noch nicht geschlagen. Wir besprachen in München, dass ein Treffen veranstaltet werden solle. Michael Klamer, unser ehemaliger 1. Flügelhornist, organisierte dieses Treffen mit Unterstützung von Michael Hutter im Mai 1999 in Sindelfingen. Die Freude war groß, wir wollten von jetzt an alles tun, um weiter zusammen zu musizieren. 2001 wurde das nächste Musikantentreffen organisiert. Seit diesem Zeitpunkt haben wir jedes Jahr am letzten Samstag im März in der „Eichholzer Täle" in Sindelfingen unsere jährliche Musikprobe. Bis 2009 wurde unter der Leitung von Josef Beer sen. musiziert, er überschrieb unser ganzes Notenmaterial, beschaffte viele neue Noten. Ihm gebührt unser ganz besonderer Dank für seine großartige Arbeit. Ab 2009 übernahm die musikalische Leitung unser Euphonist Hermann Grennerth. Jedes Mal nach diesem zweitägigen Proben fahren wir zufrieden nach Hause und freuen uns auf das jährliche Heimattreffen, das unsere HOG organisiert, einmal in der Bundesrepublik und im nächsten Jahr in Großau. Dieses Fest hätte keinen Reiz ohne die schönen Blasmusikklänge. Die meisten von den Musikkollegen musizieren auch in ihren jetzigen Heimatorten in Blasmusikvereinen. So kommt es, dass auch gute Freunde aus diesen Vereinen mit uns Großauern mitspielen wollen, was für uns eine große Ehre ist. Inzwischen sind wir ein gut eingespieltes Team.

Im Rückblick auf die vergangenen 25 Jahre kann ich stolz feststellen, dass wir Frieden mit unserer Vergangenheit geschlossen haben. In unserer Brust schlägt das Herz eines Siebenbürgers, eines Großauers, eines Musikanten.

Andreas Wagner, Vorstand der Großauer Blasmusikvereines


Homepage der Großauer Blaskapelle

Schlagwörter: Großau, Blasmusik, Jubiläum

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