7. Oktober 2013

„Hermannstadt nah – Hermannstadt fern“: 16. Hermannstädter Treffen in Dinkelsbühl

Zwischen dem 30. August und 1. September fand das in zweijährigem Turnus veranstaltete Hermannstädter Treffen unter dem Motto „Hermannstadt nah – Hermannstadt fern“ in Dinkelsbühl bei sonnigem Herbstwetter statt. Das Programm begann mit der Mitgliederversammlung am Freitag, in deren Rahmen der vor zwei Jahren neu gewählte Vorstand über seine Tätigkeit berichtete.
Nachdem Dagmar Zink, Vorsitzende der Heimatgemeinschaft der Deutschen aus Hermannstadt (HDH), die Anwesenden begrüßt hatte, legte Rudi Klubitschko, 1. Stellvertretender Vorsitzender und Geschäftsführer der HDH, seinen präzis formulierten Bericht vor. Er bedankte sich für das Vertrauen, das die Mitglieder in ihn gesetzt hatten. Im Kern seiner Rede ging es um die Altersstruktur und Anzahl der Mitglieder, vor allem aber um die Werbung neuer Mitglieder. Weiter kamen zu Wort: Christa Schenker, 2. Stellvertretende Vorsitzende, Marianne Hügel, Schatzmeisterin der HDH, die einen genauen Zahlenbericht für die Jahre 2011 bis 2012 vorlegte, und Dagmar Zink in ihrer Funktion als Redakteurin des „Hermannstädter Heimatboten“. Protokoll führte die Schriftführerin Uta Klein.

Festredner – der Hermannstädter Stadtpfarrer ...
Festredner – der Hermannstädter Stadtpfarrer Kilian Dörr. Foto: Christa Schenker
Der Festakt des Treffens begann am Samstag um 10.30 Uhr im großen Saal der Schranne. Einführend sang der Fürther Chor unter Leitung von Rosel Potoradi. Es folgte die Begrüßung der Gäste durch Dagmar Zink. Bürgermeister August Forkel begrüßte die Gäste im Namen der Stadt Dinkelsbühl und ging auf den Begriff Heimat ein. Herta Daniel, Stellvertretende Bundesvorsitzende des Verbandes der Siebenbürger Sachsen, ging auf das Motto der Veranstaltung ein und traf mit ihrer Rede den Nerv der Zuhörer. Festredner war Stadtpfarrer Kilian Dörr aus Hermannstadt, dessen Rede Optimismus und Zuversicht ausstrahlte und die Zuhörerschaft begeisterte. Das Rahmenprogramm war von hohem künstlerischem Niveau, dargeboten von Hermannstädtern von nah und fern. Nach dem schon eingangs erwähnten Chor begeisterte der Pianist Peter Szaunig, nimmermüder Verfechter siebenbürgischer Musik, mit zwei Soloauftritten. Das aus Hermannstadt angereiste Trio Flautissimo (Elena und Ioan Bojin, Flöte, sowie Kurt Philippi, Cello) wurde für die Interpretation des Londoner Trios von Haydn mit lang anhaltendem Applaus bedacht. Gekonnt und zur Freude des Publikums präsentierten die Brüder Mark und Tristan Schuschnig den Schwank „Der fahrende Schüler im Paradeis“ von Hans Sachs. Das Schlusswort sprach Dagmar Zink, die nochmals das Motto aufgriff und mit der Bitte schloss, neue Mitglieder zu werben und auch nächste Generationen für Hermannstadt zu begeistern.

Traditionsgemäß gab es nach dem Festakt vor der Schranne Mici von der Metzgerei Mooser aus Nürnberg und Baumstriezel von Johanna Schneider aus Nagold-Hochdorf, interessante Gespräche und ein Wiedersehen mit alten Bekannten.

Im Gemeindehaus St. Paul präsentierte der Maler Gert Messmann professionell seine großflächigen Bilder. Dr. Alfred Schuster und Kartmann waren mit Bildern aus der alten Heimat vertreten. Bücher bot Birgit Fernengel zum Verkauf an, antiquarische Raritäten wurden von Isa Leonhard aus Dinkelsbühl feilgeboten. Erni Seidner vertrieb selbst seine Bücher. Das Kunsthandgewerbe war durch Ursula Hergesell vertreten, die die Ettersche Tradition fortführt, und durch die Schmuckdesignerin Randi Kvanka.

Der Samstagnachmittag war zwei Vorträgen vorbehalten: Dr. Anneli Ute Gabanyi hielt einen auf reges Interesse stoßenden Vortrag über „Rumänien heute“ und gab Einblicke in nicht immer einfach zu verstehende Zusammenhänge rumänischer Politik. Dr. Alfred Schuster punktete bei den Hermannstädtern mit seinem Lichtbildvortrag über „Hermannstadt und Umgebung“ und entführte die Zuhörer an altbekannte Orte. Beide Referenten ernteten lebhaften Beifall.

Das Orgelkonzert, seit vielen Jahren fester Bestandteil eines jeden Hermannstädter Treffens, war diesmal das Sahnehäubchen des Treffens. In der Heilig-Geist-Kirche begeisterte Ursula Philippi an der Orgel und am Cembalo gemeinsam mit dem Hermannstädter „Ensemble Cantate Domino“ mit Elena und Ioan Bojin, Flöte, und Kurt Philippi, Cello (siehe Bericht auf Seite 8). Am Abend schwang man das Tanzbein in der Schranne zu Musik von DJ Detlef Schuster.

Am Abschlusstag des Treffens fand ein vom Hermannstädter Stadtpfarrer zelebrierter Gottesdienst in der Heilig-Geist-Kirche statt. Innerhalb einer klanglich ausdruckvoll gestalteten Schumann’schen Cello-Cantilene durch Kurt Philippi sowie in einfühlsamer Orgelbegleitung von Ursula Philippi nahm der Gottesdienst einen eindrucksvollen Ausklang. Dank geht an alle Helfer und Beteiligten, die zum guten Gelingen beigetragen haben. Von unseren Kritikern erwarten wir neue Anregungen, vor allem jedoch nicht nur Vorschläge, sondern auch konkrete Hilfe bei der Umsetzung. Doch behalten wir das Schöne und Angenehme in Erinnerung und hoffen, uns in zwei Jahren wieder zu treffen.

Dagmar Zink

Schlagwörter: Hermannstadt, Treffen, Dinkelsbühl

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  • 09.10.2013, 10:50 Uhr von orbo: Einfach Mitglied bei der Heimatgemeinschaft der Deutschen aus Hermannstadt werden und den ... [weiter]
  • 07.10.2013, 08:24 Uhr von Äschilos: Und wieviel Mitglieder hat nun die HDH? Und inwieweit ist Herr Dörr zuversichtlich? [weiter]

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