9. Februar 2015

Steiner Weihnachtsfeier in Oberhausen

„Das Fest des Friedens soll Menschen miteinander versöhnen, nicht nur Familien und Freunde, sogar auch erbitterte Feinde.“ Unter diesem Motto trafen sich am 6. Dezember 2014 65 Erwachsene und Kinder zur Weihnachtsfeier der Steiner aus Oberhausen und Umgebung.
Schön gedeckte Tische mit einem Weihnachtsgruß auf jedem Teller erwarteten die Gäste, die an der Tür von den Veranstaltern herzlich begrüßt wurden. Alle kamen, um das „Wunder der Heiligen Nacht im Donbas 1945“ zu erleben, geboten durch das Krippenspiel „Das Christi-Geburt-Spiel der Siebenbürger Sachsen im Donbas“ von Georg Brenndörfer. Mitwirkende waren Dorle Binder als ältester Grubenarbeiter (Hauptdarsteller), Andrea Kellner – Engel, Saskia Binder – Maria und Janette Dziadus, Philipp und Martin Hess, auch Grubenarbeiter. Zum Schluss wurde von den Schwestern Andrea und Janette und ihrem Vater Horst Kellner das Lied „Tief in Russland in Petrovka“ gesungen. Durch diesen Text wurden viele Erinnerungen wach bei denen, die diese schwere Zeit im Lager erlebten. Andrea und Janette sangen ein weiteres Lied, passend zum Thema des Krippenspieles „Weihnachten daheim“. Große Überraschung, als der dreijährige Jonas Dziadus auf einen Stuhl stieg und ganz alleine sang „Lasst uns froh und munter sein“. Die Musik geht in der Familie von Generation zu Generation: Uroma Katharina Kellner sang in unserem Chor, Opa Horst Kellner, die Töchter Janette und Andrea und nun auch Jonas. Wir hoffen, dass es so weitergeht.

In ihrer Ansprache erwähnte Enni Auner wichtige Ereignisse, an die wir 2014 denken sollten. 100 Jahre seit Beginn des Ersten Weltkrieges, als an Heiligabend das „Weihnachtswunder“ geschah: Die Waffen schwiegen, das Lied „Stille Nacht“ wurde in allen Sprachen an der ganzen Front gesungen. 70 Jahre seit der Deportation unserer Landsleute zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion. 25 Jahre seit der Revolution in Rumänien, im Dezember 1989 wurde Nicolae Ceaușescu gestürzt – das unvergessene Geschenk der Heiligen Nacht für unsere Siebenbürger Sachsen, das uns die Freiheit zur Auswanderung brachte.

Enni Auner dankte allen, die zur Gestaltung der Feier beigetragen hatten, und für die mitgebrachten Tombolageschenke – nur so können die Kosten gedeckt werden. Mit Hilfe von Lehnchen Homner konnten wir wieder Nussstuten backen und mit diesen und Kaffee die Teilnehmer beköstigen. Es wurde eine Kerze angezündet und an alle gedacht, die uns im abgelaufenen Jahr verlassen haben. Auch gedachten wir derer, die in unserer alten Heimat ruhen. Dank an alle für die Spenden im Jahr 2014, wir konnten wieder 150 Euro zur Friedhofspflege nach Stein schicken.

Enni Auner wünschte allen Anwesenden, ihren Freunden, jenen, die krank oder einsam sind, eine besinnliche Weihnachtszeit und ein glückliches neues Jahr 2015. Zum Schluss wurden Teelichter angezündet und gemeinsam das Lied „Stille Nacht“ gesungen. Möge das Friedenslicht die Herzen der Menschen zusammenführen und auch im neuen Jahr begleiten, dass sich alle von Herzen freuen können, aber auch das Leid bestehen, dass sie Liebe schenken und erfahren, aber auch Kraft zur Versöhnung haben. Dies ist die Kunde der Teilnehmer unserer Weihnachtsfeier an alle Landsleute und Freunde von nah und fern. Nun durfte auch der Nikolaus (Lukas Dziadus) kommen, der die Kinder und alten Menschen beschenkte. Es folgte der zweite Teil unseres Festes mit Kaffee, Nussstuten und Tombola. Es wurde wieder ein Fest der Begegnung und Erinnerung. Beim Auseinandergehen sagten alle: „Es war schön“, wünschten besinnliche Weihnachten, ein gesundes, glückliches neues Jahr und, wenn Gott will, ein Wiedersehen am 5. Dezember 2015.

Enni Auner

Schlagwörter: Stein, Oberhausen, Weihnachtsfeier

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