11. August 2015

Kirchturm in Brenndorf eingeweiht

Im Dezember 2013 hat die evangelische Kirche in Brenndorf nach einer mehrjährigen Pause ihre Türen wieder geöffnet. Seit anderthalb Jahren kann das Gotteshaus nach den Renovierungsarbeiten des Innenraumes wieder für Gottesdienste gebraucht werden und Besucher empfangen. Am 26. Juli 2015, dem achten Sonntag nach Trinitatis, gab es erneut einen Grund zum Feiern: Die Renovierungsarbeiten am Kirchturm wurden erfolgreich beendet.
Gefördert wurden die Arbeiten von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Auch die Evangelische Kirchengemeinde Brenndorf, die „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ (HOG Brenndorf) und die Siebenbürgisch-Sächsische Stiftung aus München haben mit wichtigen Geldsummen zur Renovierung des Kirchturms beigetragen.

Es war ein Tag der Freude und Dankbarkeit für die kleine evangelische Kirchengemeinde, die heute noch 45 Seelen zählt. Diese Freude wurde auch mit anderen Gemeinden und mit Brenndorfern von nah und fern geteilt: Beim feierlichen Gottesdienst zum Anlass der Kirchturmrenovierung war die Kirche voll. Die Predigt des Gottesdienstes wurde von Reinhart Guib, Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien, gehalten. Für den musikalischen Teil sorgte der Blechbläserkreis des Christlichen Vereins Junger Menschen (CVJM) aus Nieder-Ramstadt, der sich in diesen Tagen auf einer Siebenbürgen-Tournee befindet.

Nach dem Abendmahlsgottesdienst folgte eine feierliche Wiedereinweihung des Kirchturms durch Bischof Guib und den Pfarrern Dr. Peter Klein und Uwe Seidner. Anschließend bot der Blechbläserkreis aus Nieder-Ramstadt ein Konzert mit alter und neuer Musik in der Kirche.

Um 14.00 Uhr folgte das Gemeindefest mit gemeinsamem Mittagsessen im benachbarten Kultursaal. Auch hier sorgte der Blechbläserkreis aus Deutschland für gute Unterhaltung. Die Musikgruppe, die schon seit 30 Jahren existiert, besteht aus 26 Musikern zwischen 9 und 66 Jahren. Die evangelische Kirche in Brenndorf (Baujahr 1310) war beim Erdbeben im Mail 1990 stark beschädigt worden. Im Jahr 2000 wurde sie aus Sicherheitsgründen für Gottesdienste und Besucher geschlossen. 13 Jahre später öffnete sie, nach Renovierungsarbeiten des Innenraums, wieder ihre Türen. Die Arbeiten waren aber noch nicht beendet. Man musste dringend etwas tun, um den Verfall des Kirchturms zu verhindern.

Der Förderantrag zur Renovierung des Kirchturms wurde im September 2014 von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien in Berlin genehmigt. Es wurden über 28000 Euro zur Verfügung gestellt. Die Bauarbeiten haben Mitte Oktober begonnen und wurden von der Firma Op-Art aus Sankt Georgen (Sf. Gheorghe) durchgeführt, die auch die Innenräume der Kirche renoviert hatte. Im Herbst wurden die Ziegeln auf der Glockenetage komplett erneuert, im Inneren des Turms wurde der Verputz ausgebessert und die Wände wurden gekalkt. Im Frühjahr 2015 wurde der Turm von außen verputzt und gemalt, die Treppen und Böden wurden repariert.

Der Kirchturm in Brenndorf erstrahlt in neuem ...
Der Kirchturm in Brenndorf erstrahlt in neuem Glanz. Foto: Elise Wilk
„Wir sind froh und dankbar, dass die Brenndorfer, die nach Deutschland, Österreich oder in andere Länder ausgewandert sind, ihren Heimatort nicht vergessen haben“, sagte Hugo Thiess, Vorstandsmitglied der „Dorfgemeinschaft der Brenndörfer“ (HOG Brenndorf), in ­seiner Ansprache. Er bedankte sich bei der Bundesregierung, bei Pfarrer Dr. Peter Klein (Petersberg/Brenndorf), der Baufirma, bei Freunden und Förderern, ohne deren Hilfe die Renovierung nicht möglich gewesen wäre. Ebenfalls gab er eine erfreuliche Nachricht bekannt: Damit so viele Brenndorfer wie möglich sich der neu renovierten Kirche erfreuen können, wird am 6. August 2016 ein großes Heimattreffen in Brenndorf organisiert. „Mit dem Begegnungsfest wollen wir ein Zeichen der Hoffnung setzen für unsere ehemaligen Nachbarn, die heute noch in Brenndorf leben. Möge das Fest unsere Gemeinschaft stärken und den Sachsen in Brenndorf Zuversicht schenken“, sagte Thiess.

Die Brenndorfer von nah und fern können stolz sein. Nun kann ihre Kirche nicht nur für Gottesdienste genutzt werden, sondern auch von Touristen aus dem In- und Ausland besucht werden, die an der Geschichte der Siebenbürger Sachsen Interesse haben. Die Renovierungsarbeiten sind mit der Fertigstellung des Turms aber noch längst nicht fertig: in einer dritten Etappe müssen noch die Außenwände der Kirche repariert werden. Nach der guten Erfahrung mit der Renovierung des Inneren und des Turmes besteht die Hoffnung, dass man in Zukunft auch dieses Projekt schaffen wird.

Elise Wilk




(Nachdruck mit freundlicher Genehmigung aus der Karpatenrundschau, 30. Juli 2015)

Schlagwörter: Brenndorf, Kirche, Renovierung

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