21. Oktober 2016

Erstes HOG-Heimattreffen in Bekokten

Ein Treffen im Ort unserer Herkunft zu feiern, war ein lang gehegter Wunsch des Vorstandes der HOG Bekokten. Das positive Meinungsbild einer Umfrage ließ auf ein Zustandekommen eines Heimattreffens in Bekokten hoffen. In Absprache mit Pfarrer Dr. Johannes Klein, der Bekokten betreut und die öffentlichen Gebäude der sächsischen Kirchengemeinde Bekokten verwaltet, wurde der Termin auf das Wochenende 12. - 14. August 2016 festgelegt.
Am 13. August konnten wir rund 240 Personen im festlich geschmückten Kulturhaus begrüßen. Der Großteil der Festteilnehmer war aus Deutschland angereist, aber auch aus der Schweiz, Italien und den USA. Das Heimattreffen begann in lockerer Runde am Freitag mit einem Grillabend. Mit Freunden, Kollegen und ehemaligen Nachbarn erzählen und Erinnerungen austauschen ließ es sich bei einem Glas Wein recht gut.

Die offizielle Eröffnung des Heimattreffens durch den Vorsitzenden der HOG-Bekokten, Horst Porkolab, war für den 13. August um 12 Uhr vorgesehen. Gastgeber Pfarrer Johannes Klein begrüßte Ehrengäste und Festteilnehmer und wünschte allen einen schönes Fest des Wiedersehens und guten Aufenthalt in Bekokten. Grußworte an die Festteilnehmer richteten auch der rumänische Pfarrer Lungoci I. und der Stellvertretende Bürgermeister Badeanu I. Das Mittagsessen wurde von einem Fogarascher Party-Service serviert.
Bekokten – Teil der Hauptstraße mit Kirchenburg ...
Bekokten – Teil der Hauptstraße mit Kirchenburg aus der Vogelperspektive. Foto: J. Alfred Rheindt
Es folgten ein kurzes kulturelles Programm mit Heimatliedern unseres ad-hoc-Chores und ein Vortrag von Pfarrer Dr. Johannes Klein unter dem Titel „Zeitreise durch Bekokten“, in welchem er streiflichtartig die Vergangenheit Bekoktens beleuchtete und in einem Brückenschlag in die heutige Zeit die Veränderungen Bekoktens ab 1989 aufzeigte. So sagte er: „Die seit einigen Jahren in den kirchlichen Gebäuden von Bekokten gedeihende Arbeit steht in der Tradition des einstmals sächsischen Dorfes. Hier wird Kinder- und Jugendarbeit betrieben, es wird getanzt, gesungen, Sport gemacht, es werden Berufe erlernt, und das alles geschieht in der Kirchenburg, das meiste in deutscher Sprache. Es ist ganz anders geworden und ganz andere Menschen wirken hier, von denen die allerwenigsten aus Bekokten stammen, aber es ist wieder Leben eingekehrt. Und so ganz anders ist es auch wieder nicht, denn der Geist, der die alten Mauern hervorgebracht hat, lebt in den Menschen weiter, die sich hier wohl fühlen.“

Erklärend dazu muss vorausgeschickt werden, dass in Bekokten auf Initiative von Pfarrer Johannes Klein das vom rumänischen Staat zurückerstattete Schulgebäude der ehemaligen Deutschen Schule und das Kulturhaus saniert, renoviert und neu möbliert wurden. In Teilen davon wurden Seminar- und Schlafräume mit Nasszellen eingerichtet. Bekokten hat sich zusammen mit Seligstadt zu einer internationalen Kinder- und Jugendbegegnungsstätte entwickelt. Hier finden regelmäßig Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche statt, wie z.B. die Kinderspielstadt Danubius, Kinderuni Bekokten, Circus Danubii, Internationale Freizeit Medien und Sprache u.a.

Danach stellte Alfred Rheindt das Bekoktner Blatt, Ausgabe 3 vor. Es folgte ein Sketch mit Gertrud und Hermann Untch. Ab 19 Uhr sorge das Duo Rhythmik für gute Stimmung und Gedränge auf der Tanzfläche bis in die frühen Morgenstunden.

In der voll besetzten Kirche fand am Sonntag ein Gottesdienst statt. So wie es vor der Aussiedlung in Bekokten Brauch war, standen die Jugendlichen beim Einzug der Pfarrer in die Kirchenburg Spalier. Der Gottesdienst wurde von Pfarrer i.R. Georg Wegendt und Pfarrer Dr. Johannes Klein gestaltet, musikalisch umrahmt von Kirchenmusikerin Christiane Neubert an der Orgel und dem Fogarascher Kirchenchor, dessen Leitung sie innehat. Pfarrer i.R. Georg Wegendt erinnerte in seiner Predigt an die in Bekokten verbrachten Dienstjahre, an Episoden und Begebnisse die ihn in seinem Glauben bestätigt und gestärkt haben. Nach dem Gottesdienst ging es im geschlossenen Zug auf den Friedhof, wo Pfarrer Horst Porkolab zu Ehren und Gedenken der Verstorbenen eine Andacht hielt. Die Gräber der Vorfahren wurden von den anwesenden Angehörigen mit Blumen geschmückt. Der Friedhof war dank Walter Untchs in einem gepflegten Zustand. Er war Wochen vor dem Treffen nach Bekokten gereist, um eine ausstehende umfassende Friedhofspflege voranzubringen.

Etwa 40 Personen waren zusätzlich aus der Fogarascher Diaspora und dem Deutschen Forum aus Fogarasch angereist, um den Sonntag mit uns zu feiern. Nach dem Mittagessen wurde auf dem Pfarrhof von Tine Kiefl ein Waldtheater zum Thema „Fairness“ mit Kindern und Jugendlichen aus verschiedenen Nationen geboten. Es folgte Kaffee und Kuchen. Erwin Rheindt bedankte sich bei den Vorstandsmitgliedern für die erbrachte Leistung in der Organisation und Durchführung dieses Treffens. Dankesworte richtete Horst Porkolab an den Gastgeber Pfarrer Dr. Johannes Klein und an sein Team, die dazu beigetragen haben, dass unser Heimattreffen in Bekokten ein Erfolg wurde. Der Vorstand der HOG Bekokten beschloss spontan, für die Instandsetzung der Orgel in Bekokten, einen Betrag von 500 Euro als Spende der Kirchengemeinde zu übergeben.

Positive Rückmeldungen, Danksagungen sowie Nachfragen vieler Jugendlicher nach einem Folgetreffen sind Belohnung für alle Arbeit und Mühe der Organisatoren. Der Vorstand der HOG-Bekokten bedankt sich bei allen Teilnehmern, bei all jenen, die sich aktiv in der Organisation und Durchführung beteiligt haben, bei Pfarrer Dr. Johannes Klein und seiner Frau Dr. Renate Klein, bei Irmgard Oprea und ihrem Team, bei allen Spendern, bei Familie Katharina und Georg David für Hanklich und frisches Hausbrot, bei Alfred Untch, Gustav Haupt für die Musik und gute Stimmung.

Der Termin für das nächste Bekoktner Treffen steht fest. Es findet vom 13.-15. Oktober 2017 in Friedrichroda/Thüringer Wald statt. Infos und Einladungen hierfür werden folgen.

Alfred Rheindt

Schlagwörter: Heimattreffen, Bekokten

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