28. Februar 2021

Än Patschen zesummen: Erweiterte Vorstandssitzung des HOG-Verbands

Die traditionell Anfang Februar jedes Jahres terminierte Sitzung des erweiterten Vorstands des Verbands der Siebenbürgisch-Sächsischen Heimatortsgemeinschaften e.V. (HOG-Verband) fand diesmal digital statt, wie fast alle Veranstaltungen der vergangenen Monate. Auf dem dankenswerterweise vom Landesverband Baden-Württemberg des Verbands der Siebenbürger Sachsen bereitgestellten Zoom-Kanal konnte die Vorsitzende Ilse Welther 18 Teilnehmer begrüßen, alle Regionalgruppenleiter und Vertreter der Siebenbürgisch-Sächsischen Partnerorganisationen aus ganz Deutschland, aber auch zwei Teilnehmer aus Hermannstadt, Martin Bottesch als Vertreter des Siebenbürgen-Forums und Hauptanwalt Friedrich Gunesch als Vertreter der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien (EKR). Überwiegend in Freizeitkleidung und mit Einblicken in das häusliche Wohn- oder Arbeitszimmer der Beteiligten, gab es dennoch ein straffes Programm, das dank guter Vorbereitung und Vorabversand der anstehenden Berichte in knapp vier Stunden abgehandelt wurde. Bei der „Zusammenkunft in Hausschuhen“ wurde also recht hemdsärmelig gearbeitet.
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Gruppenfoto mit bis zu 1.600 km Abstand: Die Teilnehmer der erweiterten Vorstandssitzung des HOG-Verbands – bäi sech derhiem. Bildschirmfoto: Ilse Welther
Eröffnet wurde die Besprechung von Prof. Berthold Köber, Vorsitzender der Gemeinschaft Evangelischer Siebenbürger und Banater im Diakonischen Werk der EKD – Hilfskomitee e.V., der nach einem Gedenken für kürzlich verstorbene Vertreter aus dem Bereich der HOGs an die Jahreslosung 2021 erinnerte. „Jesus Christus spricht: Seid barmherzig, wie auch Euer Vater barmherzig ist!“ (Lukas 6,36). Daraus ergibt sich die von Prof. Köber formulierte Aufforderung, gerade in Krisenzeiten „Wärme, die aus dem Herzen kommt“ zu zeigen, sowie der Wunsch nach gutem Gelingen des Treffens, in Verbundenheit über alle Entfernungen hinweg.

Berichte aus 2020 / Vorhaben und Projekte für 2021

Alle Beteiligten konnten aus dem vergangenen Jahr nur über wenige Veranstaltungen in den ersten beiden Monaten berichten sowie über geplante Treffen, die meist kurzfristig und schweren Herzens abgesagt werden mussten oder in den digitalen Raum verlegt wurden. Dennoch gab es zahllose Kontakte mittels moderner Kommunikationsmittel, die dazu verholfen haben, überdurchschnittlich viele anstehende Themen einer passablen Lösung zuzuführen. Details der eingesandten Berichte wurden aus dem Teilnehmerkreis hinterfragt und vom jeweiligen Berichterstatter ergänzt und erläutert.

Angeregte Diskussionen entwickelten sich aus den angedachten und skizzierten Vorhaben für das laufende Jahr. Weitgehende Einigkeit bestand in der Auffassung, dass zum gegenwärtigen Zeitpunkt jegliche Planung von Veranstaltungen das Risiko in sich trägt, binnen weniger Tage oder allenfalls Wochen durch äußerst volatile Randbedingungen im Rahmen der Pandemie überholt zu sein. Lediglich Aktivitäten, die daheim per Telefon oder Computer bzw. im kleinsten Teilnehmerkreis erledigt werden können, sind derzeit einigermaßen fundiert planbar. Gesunde Skepsis, vernünftige Risikobereitschaft, sorgfältige Abwägung von Chancen und Bedürfnissen müssen dazu beitragen, zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Entscheidungen zu treffen, für das übergeordnete Ziel der Förderung unserer siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft. Ein paar konkrete Projekte aus den Regionalgruppen sowie den Referaten wurden ausführlich besprochen und in der Budgetplanung für das laufende Jahr entsprechend berücksichtigt.

Nachbarschaftshilfe-Fonds

Ausgehend von dem traurigen Einsturz des Deckengewölbes der Kirche in Alzen Anfang November 2020 sowie weiterer bekannter Probleme an öffentlichen Gebäuden (Kirchen, Schulen, Pfarrhäuser usw.) in anderen Ortschaften hatte der Vorstand des HOG-Verbands die Schaffung eines „Feuerwehrfonds“ angeregt, „aus dem kurzfristig notwendige kleinere Sicherungs- und Reparaturmaßnahmen finanziert werden, welche die Gemeinde vor Ort und die jeweilige HOG nicht allein stemmen können. Denn wir, alle HOGs und deren HOG-Verband, sollten uns als eine große Solidargemeinschaft verstehen. Diese Idee wurde in der erweiterten Vorstandssitzung ausführlich diskutiert. Beschlossen wurde, die im Vorjahr nicht verbrauchten Regionalgruppen-Pauschalen dafür als Grundstock zur Verfügung zu stellen. Die HOGs sollen aufgerufen werden, einerseits entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit angemessene Beiträge zu diesem Nachbarschaftshilfe-Fonds zu leisten und andererseits, bei konkretem Bedarf, für ihre jeweilige Gemeinde daraus notwendige Beträge abzurufen. Der Fonds soll mit dem bei der Stiftung Kirchenburgen vorhandenen Notfonds zusammengeführt werden; der dann deutlich höhere verfügbare Betrag sollte effiziente Hilfe vor Ort leichter und besser möglich machen.

Den Abschluss der Besprechung bildete das Thema Finanzen – zunächst der Rückblick auf die im vergangenen Jahr durch Sonderbedingungen und ausgefallene Veranstaltungen reduzierten Ausgaben. Neben der Finanzierung der besprochenen und beschlossenen Projekte enthält die Budgetplanung für das laufende Jahr auch bereits eine Rückstellung für das nächste Große Sachsentreffen im August 2022 in Hermannstadt und natürlich für die im Oktober dieses Jahres in Bad Kissingen geplante Fachtagung und Mitgliederversammlung.

Mit Dank für die Bereitstellung der technischen Voraussetzungen sowie für die angeregten Diskussionen und konstruktiven Beiträge äußerte die Vorsitzende Ilse Welther die Hoffnung, dass wir uns bald wieder auch persönlich treffen können, und wünschte bis dahin „Allent Geadet!“

Horst Müller

Schlagwörter: HOG-Verband, Vorstand, Tagung, Online-Veranstaltung, digital

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