25. Juni 2022

Großauer Platten: Ehrenmal auf dem Friedhof

Die Widmung „Im Leben geliebt – Im Tode vereint, hier nimmer vergessen – dort oben vereint“ ziert seit dem 24. Mai 2022 eine Gedenktafel an die Verstorbenen, die auf dem Großauer Friedhof ihre Ruhestätte fanden. Zugleich dient dieses Ehrenmal als Wegweiser zu den Gräbern der über tausend namentlich aufgelisteten Beerdigten.
Insgesamt sind 542 Gräber mit Metallplättchen gekennzeichnet. Jedes Grab weist grundsätzlich eine individuell festgelegte Zahlenkombination aus. Der aufgestellte Lageplan gibt die Lokation aller Gräber am Friedhof wieder und navigiert zielgerichtet zu den adressierten Gräbern. Weiterhin wurde die Gedenktafel so konzipiert, dass die Möglichkeit besteht, zukünftig Verstorbene namentlich aufzunehmen, um auch ihrer zu gedenken.
Christian Ramsauer (links) und Johann Schunn vor ...
Christian Ramsauer (links) und Johann Schunn vor der Gedenktafel auf dem Friedhof in Großau. Foto: Hermann Eckenreiter
Der Gedanke der „Großauer Platten“ wurde von Frankwart Schartner vor sieben Jahren ausgesprochen. Die Organisation zur Umsetzung des Projektes übernahm Christian Ramsauer. Grabsteine fotografieren, Friedhof vermessen, Daten protokollieren, Druck-Layout gestalten und der Datenabgleich vor Ort bestimmten die Arbeiten der nächsten Jahre. Ein angefertigtes Holzmodell im Maßstab 1:10 half, die Gedenktafeln zu visualisieren. Die „konkav eckige“ Form der Konstruktion verleiht zusätzliche Stabilität gegen äußere Einflüsse. 1,50 Meter Lesehöhe ist ein gutes Maß, um das Lesen der Namenstafeln angenehm zu gestalten. Die „Endabnahme“ des Modells und der geplanten baulichen und sicherheitsrelevanten Bestimmungen wurde von einer Architektin geprüft und letztlich ohne Mängel abgenommen.

Mit der Konstruktion in Edelstahlausführung wurde Johann Schunn und dessen Firma „Metallbau Schunn“ beauftragt. Wie bei den Metallplättchen erfolgte die Beschriftung bzw. der Druck mittels eines leistungsstarken Lasers. Nach zweijähriger Zwangs-Corona-Pause konnte am 23. Mai 2022 mit der finalen Umsetzung der einstigen Idee begonnen werden.

Für die Planung, Organisation und Dokumentation der Gedenktafeln waren knapp 900 Arbeitsstunden erforderlich, die Christian Ramsauer als ehrenamtliche und gemeinnützige Tätigkeit spendete. Eine weitere Spende brachte Johann Schunn ein, der für die Konstruktions- und Arbeitszeit der „Großauer Platten“ ca. 235 Stunden investierte.

Das Gedächtnis an die Ahnen wird durch die Gemeinde stetig im Geiste erneuert. Durch diese Gedenktafeln wird auch für künftige Generationen das Sinnbild manifestiert: „Öffne dich der Veränderung, aber vergiss deine Wurzeln nicht.“

Christian Ramsauer

Schlagwörter: Großau, Gedenken, Friedhof, Aktion

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