17. Juli 2022

Arbeitseinsatz in Baaßen

Vom 9.-14. Mai dieses Jahres fand die Arbeitswoche im Baaßner Kirchhof und auf dem Friedhof statt. Der Einsatz wurde schon letztes Jahr geplant, konnte aber pandemiebedingt nicht durchgeführt werden. Umso größer war die Freude darüber, dass wir dieses Jahr zur Tat schreiten konnten.
Arbeitseinsatz in Baaßen, hinten, von links: Hans ...
Arbeitseinsatz in Baaßen, hinten, von links: Hans Guist, Reini Kraus, Michael Hermann, Samuel Dendörfer, Eduard Gregori, Hans Sifft, Roland Bolinth, Waldtraud Dendörfer, Hans Ehrlich; vorne: Hans Wagner, Astrid Sutoris und Arwen, Christel Hermann.
So reisten viele Helfer ab dem 6. Mai in die Heimat an, die Wiedersehensfreude und Einsatzbereitschaft waren groß. Wir waren eine Gruppe von ca. 15 Leuten. Am Sonntag besuchten wir gemeinsam den Gottesdienst, tauschten uns bei Kaffee und Kuchen mit den anderen einheimischen Landsleuten in der Burghüterwohnung aus und einige von uns machten anschließend eine Lagebesichtigung auf dem Friedhof und im Kirchhof. Beim gemeinsamen Mittagessen auf dem Hof der Familie Bozdoc wurden dann die Lage und Details des Einsatzes besprochen. Die Familie versorgte uns über die gesamte Woche mit unglaublich leckeren Speisen und kühlen Getränken. Dafür sei an dieser Stelle herzlich gedankt.

Und nun starteten wir in die Arbeitswoche. Jeden Morgen um 8.00 Uhr trafen wir uns zum Frühstück bei unseren Gastgebern und Freunden auf dem Hof. Mit einem vollen Magen und Gottes Segen, den uns unser Mitstreiter Pfarrer i. R. Hans Ehrlich vorlas, teilten wir uns auf. Die Männer luden das Werkzeug, welches uns zum größten Teil von Sami Dendörfer zur Verfügung gestellt wurde, ins Auto und wir Frauen besorgten Putzutensilien. Auf dem Friedhof wurden Hecken geschnitten, Bäume gefällt und beschnitten, Unrat gesammelt, Grabsteine begradigt und Efeu, Farne und anderes Gewächs von den Gräbern entfernt. Im Kirchhof mussten wir der Natur auch Einhalt gebieten und erst einmal die westliche Einfahrt freimachen –hier wurden eine große Tanne und mehrere verdorrte Bäume gefällt.

Wir Frauen reinigten die Sanitäranlage, putzten die Burghüterwohnung und die Kirche von oben bis unten. Wir wuschen Gardinen und Sakraltücher, bügelten und hängten sie wieder auf, klopften die Teppiche aus etc. Für ein schöneres Gesamtbild in unserem Kirchhof pflanzten wir Blumen, die hoffentlich im August zum diesjährigen Baaßner Treffen ihre Blütenpracht präsentieren werden.

Eine große Aufgabe war die Säuberung des Kirchendachbodens. Hier hatten sich über die Jahre sehr viel Taubenkot und unbrauchbarer Unrat angesammelt. Zwei schwindelfreie Helfer aus der Gemeinde erklärten sich bereit, den Dachboden zu reinigen. An mehreren Nachmittagen erledigten die beiden jungen Männer die Arbeit sehr gewissenhaft, und wir transportierten eine große Menge Müll ab.

Ein weiterer Schwerpunkt war die Decke am nördlichen Kircheneingang. Hier waren schon seit Jahren große Risse zu sehen – der Putz bröselte schon herunter. Diese Arbeit musste ein Fachmann verrichten. Es gelang uns, auf die Schnelle einen solchen Fachmann zu finden, der bereits am zweiten Tag unserer Arbeitswoche mit dem Abtragen der Decke anfing. Erst jetzt wurde das gesamt Ausmaß des Schadens sichtbar. Die alten Tragebalken, die das Dach stützten, waren alle morsch. Somit mussten auch diese erneuert werden. Trotz Materialengpässen konnte der Fachmann mit seinen Helfern bis zum Ende der Arbeitswoche das Projekt bis auf ein paar Kleinigkeiten fertigstellen.

Und noch ein kleines oder auch größeres Unterfangen war geplant. Bei der eingestürzten Kirche unserer Nachbargemeinde Wölz waren noch drei große, alte zurückgelassene Grabsteine. Bereits 2017 hatten wir die Gedenktafel aus der Kirchenruine von Wölz nach Baaßen transportiert, um ihr einen Ehrenplatz in der Baaßner Kirchenburg zu geben. Damals fehlten uns unter Zeitdruck weitere Transportmöglichkeiten, um auch die schweren Grabsteine mitzunehmen. Diesmal jedoch klappte es: Mit einem großen Bagger und viel Manneskraft konnten die Grabsteine in den sicheren Burgmauern der Baaßner Kirche aufgestellt werden.

Ich blicke auf diese Woche zurück und erinnere mich an die Gemeinschaft, die so harmonisch, liebevoll, unterstützend und friedlich war, dass ich kaum an die anstrengende Arbeit denke. Es war wahrlich ein freudiges Erlebnis, diese Woche mit so vielen tatkräftigen Helfern zu verbringen. Herzlichen Dank euch allen, die sich auf den Weg gemacht haben, um zu erhalten, was die Ahnen uns hinterlassen haben.

Baaßen ist nun bereit für ein weiteres großes Treffen in der Heimat mit hoffentlich vielen Landsleuten, Freunden und Besuchern. Ihr seid herzlich eingeladen. Dieses wird am Samstag, dem 13. August, und am Sonntag, dem 14. August, stattfinden. Ein genaues Programm wird noch mitgeteilt. Wir freuen uns auf euch.

Christel Hermann

Schlagwörter: Baaßen, Arbeit, HOG, Friedhof

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