16. Oktober 2006

Schönauer Treffen 2006 in Schorndorf

Zukunft braucht Hoffnung, Hoffnung braucht Vertrauen, Vertrauen braucht Zuversicht. Dies sind Werte, die die ältere Generation an die jüngere weitergeben muss. Diese jungen Leute, unsere Kinder und Enkel, sind unsere Zukunft und sie werden unsere Sitten und Bräuche würdig fortführen. Unsere Aufgabe ist es, sie überall einzubeziehen, damit sie Gemeinsamkeit und Zusammengehörigkeit in ihrer schönen Vielfalt erkennen und erleben. So kann unser siebenbürgischer Gemeinsinn weiter bestehen, und zusammen wird man nie die Hoffnung an die Zukunft verlieren.
Das beste Beispiel für diese Gedanken sind die vielen jungen Leute, die am 9. September 2006 am Schönauer Treffen teilnahmen. Das Treffen stand unter dem Motto „Zukunft braucht Hoffnung“, dem Leitwort des diesjährigen Heimattages der Siebenbürger Sachsen in Dinkelsbühl. 560 Schönauer fanden sich in Schorndorf im schönen Remstal ein. Das Treffen begann um 11.30 Uhr mit einem Gottesdienst mit siebenbürgischer Liturgie in der evangelischen Stadtkirche. Sowohl durch das Läuten der Schönauer Glocken als auch durch die Begrüßung von Stadtpfarrer Steffen Kaupp wurden alle an die alte Heimat Schönau erinnert, die man verlassen hat, aber nicht vergessen kann. Die vielen gemeinsamen werden uns Schönauer für immer miteinander verbinden.

Der 1. Auftritt der Schönauer Tanzgruppe aus Schorndorf. Foto Silke Reckerth
Der 1. Auftritt der Schönauer Tanzgruppe aus Schorndorf. Foto Silke Reckerth

Den schönen Gottesdienst gestaltete Pfarrer Konrad Schullerus, der viele Jahre unser Pfarrer in Schönau war. Als der einstige Schönauer Kirchenchor unter der Leitung der Organistin Johanna Morgen zwei Lieder auf der Empore sang, wurde so manches Auge feucht und alle waren überwältigt von Erinnerungen an längst vergangene Zeiten. Für die Spenden beim Ausgang sei nochmals allen gedankt. Sie werden für die Renovierung der Kirche in Schönau verwendet.

Nach dem Gottesdienst ging man gemeinsam in die nahe gelegene Künkelinhalle. Nachbarvater Hans Morgen begrüßte alle Gäste aufs Herzlichste. Das Restaurant „Courage“ sorgte mit einem großen Büffet für ein gutes Mittagessen.

Die Jugendlichen konnten sich bei einem Fußballspiel richtig auf dem Sportplatz austoben. Vor allem jene, die als kleine Kinder nach Deutschland gekommen waren, und diejenigen, die hier geboren wurden, konnten neue Kontakte knüpfen und prompt entstand die Idee eines gemeinsamen Schönauer Jugendtreffens, um diese neuen Bekanntschaften zu festigen.

Für die im Saal Gebliebenen gab es eine Videoschau und sehr viel zu erzählen. Das reichhaltige Kuchenbüffet brachte manchen ins Staunen. Danke an dieser Stelle allen Frauen, die Kuchen gebacken und gespendet hatten. Es war wirklich alles vorhanden, von den Schönauer Knaddeln und Krapfen bis hin zu Kuchen und Torten, die aussahen, als seien sie von einer Feinbäckerei gefertigt worden.

Während die Musikband ihre Instrumente auf der Bühne auspackte, ging es in den Umkleidekabinen im oberen Stockwerk munter daher, da man sich für einen kleinen Auftritt in Schönauer Tracht vorbereitete. Einige Jugendliche zogen die Tracht zum ersten Mal an und freuten sich über die hilfreiche Hand der Mutter oder Großmutter.

Als dann die im Frühjahr 2006 gegründete Schönauer Tanzgruppe einmarschierte, ging ein Raunen durch die Reihen: 15 Paare in blauer und weißer Tracht gaben ihr Können zum Besten. Viele Zuschauer fühlten sich dabei an die eigene Kinder und Jugendzeit erinnert, als sie in Schönau getanzt oder an etlichen Wettbewerben teilgenommen hatten. Die neue Tanzgruppe erntete lebhaften Applaus, wonach die „Amazonas“ viele Tänzer bis in die frühen Morgenstunden auf die Tanzfläche lockte.

Bei diesem Treffen gab es auch Wahlen, so wie es sich für einen eingetragenen Verein gehört. Ein junger Vorstand ging aus den Wahlen hervor. Erster Vorsitzender ist Hans Gärtner, der schon in den letzen Jahren sehr tüchtig mitgewirkt hat, besonders beim Umbau des Pfarrhauses in Schönau. Neu dabei sind die Stellvertreter Monika Konnerth und Anne-Dore Morgen-Salmen. Kassenwart bleibt Anna Roth, und Kassenprüfer sind Gerhard Reckerth und Wilhelm Theil, Kulturreferentin ist weiterhin Annemarie Morgen. Dem neuen Vorstand wünschen wir viel Erfolg in seiner ehrenamtlichen Tätigkeit.

Beim alten Vorstand und vor allem bei Martin Göbbel bedanken wir uns für die rege Tätigkeit, insbesondere die Instandhaltung des Friedhofs und die Renovierung der Burghüterwohnung. Im letzten Jahr wurde das Pfarrhaus fertig umgebaut, um hier Gäste zu beherbergen. Möge Gottes Segen auf dieser Arbeit ruhen, damit möglichst viele sie in Anspruch nehmen, wenn sie nach Schönau fahren.

Unseren fleißigen, jungen Helfern, die zum größten Teil der Tanzgruppe angehören, danken wir für den Fleiß, die aufgebrachte Zeit, die Tanzproben und alles, was sie während des Festes geleistet haben. Nur mit ihrer Hilfe wurde es ein so gelungenes Fest, ein Fest der Begegnung und des Zusammenhalts.

Annemarie Morgen

Schlagwörter: HOG-Treffen

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