16. August 2008
Waldhüttner und Großlassler besuchen alte Heimat
Wir – einige gestandene Frauen aus München – hatten die Kindheit gemeinsam in Großlasseln verbracht. Nun, da wir alle in Rente sind, kam uns die Idee: Wie wäre es, eine gemeinsame Reise in die Vergangenheit – in die Kulturlandschaft unserer Kindheit – zu unternehmen? Dieser Gedanke wurde weitergesponnen und schon konnten wir unseren Landsmann aus Waldhütten, Michael Orend, als Reiseplaner und -leiter gewinnen. Im Nu hatte er vierzig interessierte Teilnehmer organisiert – und auch den erfahrenen Reisebusunternehmer Michael Schmidt, der die Reise selbst durchführte. Unser bunt zusammengewürfeltes Grüppchen bestand größtenteils aus Siebenbürgern – aus Lasseln, Waldhütten und anderen Gemeinden.
So konnte es am 15. Mai losgehen. Unter der sich ergänzenden Leitung unserer beiden Michaels entwickelte sich die Gruppe ziemlich bald zu einem homogenen, lustigen Völkchen. Den Reiseverlauf hatte Herr Orend hervorragend geplant. Außer den üblichen Sehenswürdigkeiten und Landschaften lernten wir Rumänien von seinen sehr schönen Seiten kennen. Beeindruckend war vor allem die Moldau, nicht nur mit den wunderschönen Klöstern, sondern auch den schönen, gepflegten Landschaften und den Dörfern. Wir sind gut und sicher über viele, zum Teil kritische Strecken gefahren (worden), beeindruckt von der Schönheit der Karpatenlandschaft und vom Wunder der Bicaz-Klamm. (Notiz am Rande: Dank an die flinken Siebenbürger aus Nürnberg, die im Nu den im Bus mitgeführten Tisch für Picknicks üppig bestückten!).
Auf unserer Reise durch Siebenbürgen haben wir unter anderem auch mehrere Kirchenburgen besucht und viel Interessantes entdeckt. So machte uns Michael Orend zum Beispiel auf eine Besonderheit in Waldhütten aufmerksam: Während in den meisten evangelischen Kirchen in Siebenbürgen der Altar im Chor der Kirche ist und die Orgel sich auf der gegenüberliegenden Seite befindet, bilden hier der Altar und die Orgel eine Einheit.
Abgerundet wurde unser Besuch in den Heimatgemeinden durch Gottesdienste in Waldhütten und Lasseln, gehalten von Bezirksdechant Hans-Bruno Fröhlich aus Schäßburg. Sehr schön war dabei, dass einige Landsleute aus den benachbarten Dörfern mit uns diese auch für sie seltenen Gottesdienste feierten. In Lasseln gestaltete die ehemalige Waldhüttner Organistin Helga Schmidt den Gottesdienst mit. Herzliche Grußworte an die Gottesdienstbesucher richteten der örtliche Bürgermeister und der orthodoxe Pfarrer.
Die Großlassler unter uns machten eine erstaunliche Feststellung: Als wir erstmals durch Großlasseln fuhren, kam uns auf den ersten Blick alles trist und heruntergekommen vor – doch nach längerem Aufenthalt am nächsten Tag war das alles „gar nicht mehr so schlimm“. Unsere Augen hatten sich an die Veränderungen der vergangenen Jahrzehnte gewöhnt, aber unsere Herzen nicht – wir fühlten uns beim Gang durchs Dorf fremd. Nur am Friedhof empfanden wir noch ein Stückchen Heimat, denn da hatte sich nichts verändert, und es umwehte uns ein Gefühl der Vertrautheit und der Ewigkeit – und meterhohes Gras.
Was haben wir von dieser Reise mitgenommen? Ich glaube heute, die Sehnsucht nach Heimat, das Heimweh, ist die Sehnsucht nach der Geborgenheit in der Kindheit. Die Erinnerung an diese Kindheit in einer siebenbürgischen Dorfgemeinschaft erfüllt uns mit Dankbarkeit. Aber ebenso dankbar sind wir für das Geschenk unserer neuen Heimat.
Aufgrund dieser prägenden Erfahrungen können wir Brücken bauen – Brücken ins Hier und Jetzt. Wir freuen uns, wieder gesund in unserem Alltag zurück zu sein und denken gerne an die rundum gelungene Reise in die heutige Zeit in Rumänien. Unseren beiden Chefs sei auch für die aufmerksame Betreuung der Gruppe herzlich gedankt!
Auf unserer Reise durch Siebenbürgen haben wir unter anderem auch mehrere Kirchenburgen besucht und viel Interessantes entdeckt. So machte uns Michael Orend zum Beispiel auf eine Besonderheit in Waldhütten aufmerksam: Während in den meisten evangelischen Kirchen in Siebenbürgen der Altar im Chor der Kirche ist und die Orgel sich auf der gegenüberliegenden Seite befindet, bilden hier der Altar und die Orgel eine Einheit.
Abgerundet wurde unser Besuch in den Heimatgemeinden durch Gottesdienste in Waldhütten und Lasseln, gehalten von Bezirksdechant Hans-Bruno Fröhlich aus Schäßburg. Sehr schön war dabei, dass einige Landsleute aus den benachbarten Dörfern mit uns diese auch für sie seltenen Gottesdienste feierten. In Lasseln gestaltete die ehemalige Waldhüttner Organistin Helga Schmidt den Gottesdienst mit. Herzliche Grußworte an die Gottesdienstbesucher richteten der örtliche Bürgermeister und der orthodoxe Pfarrer.
Die Großlassler unter uns machten eine erstaunliche Feststellung: Als wir erstmals durch Großlasseln fuhren, kam uns auf den ersten Blick alles trist und heruntergekommen vor – doch nach längerem Aufenthalt am nächsten Tag war das alles „gar nicht mehr so schlimm“. Unsere Augen hatten sich an die Veränderungen der vergangenen Jahrzehnte gewöhnt, aber unsere Herzen nicht – wir fühlten uns beim Gang durchs Dorf fremd. Nur am Friedhof empfanden wir noch ein Stückchen Heimat, denn da hatte sich nichts verändert, und es umwehte uns ein Gefühl der Vertrautheit und der Ewigkeit – und meterhohes Gras.
Was haben wir von dieser Reise mitgenommen? Ich glaube heute, die Sehnsucht nach Heimat, das Heimweh, ist die Sehnsucht nach der Geborgenheit in der Kindheit. Die Erinnerung an diese Kindheit in einer siebenbürgischen Dorfgemeinschaft erfüllt uns mit Dankbarkeit. Aber ebenso dankbar sind wir für das Geschenk unserer neuen Heimat.
Aufgrund dieser prägenden Erfahrungen können wir Brücken bauen – Brücken ins Hier und Jetzt. Wir freuen uns, wieder gesund in unserem Alltag zurück zu sein und denken gerne an die rundum gelungene Reise in die heutige Zeit in Rumänien. Unseren beiden Chefs sei auch für die aufmerksame Betreuung der Gruppe herzlich gedankt!
Inge Gruber
Waldhüttner Treffen
Das 15. Waldhüttner Treffen findet am 13. September 2008 im Markgrafensaal, Ludwigstraße 16, in Schwabach statt. Der Vorstand der HOG Waldhütten möchte auf diesem Wege alle Waldhüttner, Freunde und alle, die sich mit Waldhütten verbunden fühlen, nochmals daran erinnern und recht herzlich zum Treffen einladen. Alle Interessenten mögen sich bei einem der folgenden Vorstandsmitglieder anmelden und dabei angeben, ob sie auch das Mittag- und Abendessen bestellen: Gottfried Knall, Telefon: (09 11) 73 92 91, Michael Orend, Telefon: (09 11) 63 57 01, oder Hans Schobel, Telefon: (0 91 32) 6 27 96. Wir hoffen, dass viele den Weg nach Schwabach finden, und wünschen eine gute Fahrt.Michael Orend
Schlagwörter: Waldhütten
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