17. Januar 2014

Hermannstädterin Rita Schob-Bonfert war Landesmeisterin in der Loipe, Vizeeuropameisterin im Rudern

Sie gehört noch zu den Sportler-Generationen, die sich noch durch Vielseitigkeit ausgezeichnet haben: Rita Schob-Bonfert, geboren am 16. Januar 1934 in Hermannstadt, hat sich in der Leichtathletik ausgezeichnet, ehe sie im Skilanglauf und im Rudern Erfolge feiern konnte.
Sie gehört zu den erfolgreichsten Sportlerinnen, die Hermannstadt hervorgebracht hat. Am 16. Januar 2014 feiert sie in Kirchheim unter Teck (Baden-Württemberg) ihren 80. Geburtstag zusammen mit ihrem Mann, dem Sohn, der Schwiegertochter und den beiden Enkeln.

Rita Schob hat die ersten sportlichen Erfahrungen in Hermannstadt gesammelt. Mit 14 wurde sie als Sprinterin und Kugelstoßerin in die rumänische Jugendnationalmannschaft berufen. Dort hielt sie sich von 1948 bis 1950. Nach der Ausbildung zur Straßen- und Brückenbau-Technikerin hat sie die Aufnahmeprüfung an der Sporthochschule in Bukarest bestanden. Der Umstieg auf den Skilanglauf bedeutete für sie den Durchbruch: Sie wurde viermal Landesmeisterin mit der 4x10-km-Staffel. Während der Reha nach einem Skiunfall wurden die Rudertrainer von Dinamo Bukarest auf sie aufmerksam und integrierten sie in die Rudernationalmannschaft. Danach feierte sie große Erfolge mit dem Achter und Vierer mit Steuerfrau. Bei den Europameisterschaften 1954 in Amsterdam, 1955 in Bukarest, 1956 in Bled (Jugoslawien) und 1957 in Duisburg wurde sie jeweils Vizeeuropameisterin im Achter mit Steuerfrau. In Duisburg wurde sie dazu noch Vizeeuropameisterin im Vierer mit Steuerfrau. Ebenfalls Vizeeuropameisterin im Vierer wurde sie ferner 1958 in Posen, dazu kam noch eine Bronzemedaille im Achter. Bei den Weltjugend-Spielen in Moskau 1957 belegte sie mit dem Achter und Vierer ebenfalls den zweiten Platz.
Rita Schob-Bonfert ...
Rita Schob-Bonfert
Im November 1957 heiratete sie ihren Jugendfreund Kurt Bonfert, dessen Vater nach der Entlassung aus dem sowjetischen Arbeitslager in Wien lebte. Weil ihr Schwiegervater sie in Duisburg beim Wettkampf besucht hatte, ist ihr der Pass für Westeuropa entzogen worden. Damit beendete sie ihre Sportkarriere in Rumänien.

Es folgten fünf Jahre als Bautechnikerin und Bauleiterin beim Bau von Forststraßen in den Karpaten. 1963 bekam ihre Familie die Ausreiseerlaubnis. Nach dem Aufbau einer neuen Existenz in Kirchheim unter Teck wurde der Sport wieder zu ihrer aktiven Freizeitbeschäftigung; zunächst 1975 beim TSV Ötlingen, wo sie mehrfach Stadtmeisterin im Skilanglauf und in der Leichtathletik wurde, und ab 1980 beim VfL Kirchheim. Die Frauenmannschaft des VfL hatte sie als Verstärkung in den Disziplinen Diskus und Kugel angeworben. In ihrer Paradedisziplin Kugelstoßen ­gelang ihr so mancher Sieg. Bei den Württembergischen und Deutschen Altersmannschaftsmeisterschaften (DAMM) errang sie für ihre Mannschaft von 1980 bis 2004 so manchen Punkt. Beim Internationalem Senioren-Leichtathletik-Wettkampf Österreich gegen Deutschland 1984 in Dornbirn siegte sie mit der Kugel und wurde zweite mit dem Diskus. 1984 errang sie mit den Seniorinnen des VfL in der 4x75-m-Staffel einen württembergischen Rekord. Auch heute noch ist Rita Schob-Bonfert aktiv. Dienstags und donnerstags nimmt sie am Training der Seniorinnen teil, samstags ist sie im Hallenbad beim Wassertreten. Sie ist eine durch Sport junggebliebene Seniorin.

jst

Schlagwörter: Sportgeschichte, Hermannstadt

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