27. Januar 2002

Ehrenamtlich aktiv: Günter von Hochmeister

Dr. Günter von Hochmeister (75) wurde kürzlich als aktives Mitglied des Stiftungsrates der Siebenbürgisch-Sächsischen Stiftung feierlich verabschiedet. Der gebürtige Hermannstädter hat die 1979 von Ernst Habermann ins Leben gerufene Stiftung seit deren Gründung aktiv begleitet und war von Dezember 1989 bis Januar 1997 deren Vorsitzender.
Es muss schon eine Herzensangelegenheit sein, wenn ein berufstätiger Techniker und Erfinder aus der Welt der Kinogeräte sich einem fast tagtäglichen Einsatz für die Belange seiner Landsleute verschreibt und dafür einen Großteil seiner Freizeit opfert. Um so höher ist eine solche konstante Bereitschaft zu schätzen, wenn man weiß, dass der Betreffende Familie, Kinder und Enkelkinder hat, um welche er sich vorbildlich sorgt und kümmert. Dr. Günter von Hochmeister (75) war in schwieriger Zeit bis zu seiner Aussiedlung Kurator der evangelischen Kirchengemeinde in Bukarest, und kaum in Deutschland angekommen, hat er sich der Landsmannschaft zur Verfügung gestellt und in diesem Verband Verantwortung auf Landes- und Bundesebene übernommen.
Bei der feierlichen Verabschiedung am 16. Januar 2002 in München, von links nach rechts: Dr. Beatrice Habermann, Dr. Günter von Hochmeister, Dipl.-Ing. Hans-Christian Habermann, Hanna von Hochmeister. Foto: Hans-Joachim Acker
Bei der feierlichen Verabschiedung am 16. Januar 2002 in München, von links nach rechts: Dr. Beatrice Habermann, Dr. Günter von Hochmeister, Dipl.-Ing. Hans-Christian Habermann, Hanna von Hochmeister. Foto: Hans-Joachim Acker

Die von Ernst Habermann ins Leben gerufene Siebenbürgisch-Sächsische Stiftung hat von Hochmeister seit deren Gründung im August 1979 aktiv begleitet. Im November 1984 wurde er als Vorstand der Stiftung gewählt und wechselte im Dezember 1989 in das Amt des Vorsitzenden. Seit Januar 1997, als er den Vorsitz aufgab, blieb er weiterhin Mitglied des Stiftungsrates bis zu seinem jetzt aus Altersgründen erfolgten Rückzug. Bei seiner feierlichen Verabschiedung am 16. Januar wurde ihm vom Vorsitzenden des Stiftungsrates, Dipl.-Ing. Hans-Christian Habermann, für sein Engagement in all den Jahren gedankt und die Ehrenmitgliedschaft im Stiftungsrat zugesprochen, die er gerne annahm. Hervorgehoben wurde dabei, dass Dr. von Hochmeister die Stiftung als eine wichtige Institution der Siebenbürger Sachsen nach außen hin stets gut vertreten habe. Die damit verbundenen Aufgaben habe er mit Sachkenntnis und mit der ihn kennzeichnenden Beharrlichkeit bewältigt und herausragende Leistungen der Stiftung aktiv mitgestaltet.
Hier sei z.B. an den ersten Hilfsgütertransport für die Einwohner der Gemeinden Kirchberg und Kastenholz – das waren 20 Tonnen Lebensmittel - im April 1990 erinnert, den er persönlich auf den Weg gebracht und nach Siebenbürgen begleitet hat. Die sich nach der politischen Wende in Rumänien ergebenden Möglichkeiten, unbehindert in Siebenbürgen tätig zu werden, haben auch ihn mit Freude und Tatendrang erfüllt. Viele wertvolle Anregungen gingen von ihm aus und wurden auch verwirklicht, so die in enger Zusammenarbeit mit dem Siebenbürgischen Museum Gundelsheim durchgeführten Maßnahmen zur Rettung des Kulturerbes, die darauf basierende Ausstellung im Münchner Kulturzentrum am Gasteig (Frühjahr 1996) und im darauf folgenden Jahr in Düsseldorf, der Beitrag der Stiftung zu den Bayerischen Kulturtagen in Hermannstadt (September 2000), die Renovierung der Kirchenburgen in Tartlau und Honigberg als Patenschaftsobjekte der Stiftung und viele andere Förderprojekte. Bei der Lösung anstehender Fragen vertrat Dr. von Hochmeister stets einen klaren Standpunkt und führte einvernehmlich gefasste Beschlüsse gründlich und konsequent durch; wenn auch nicht immer mit reibungslosem Ablauf - Ecken und Kanten gehörten manchmal dazu -, so doch immer im Geist der guten Sache.
Es sei ihm eine Freude und zugleich eine Ehre gewesen, das Geschehen und das Wachstum der Stiftung über all die Jahre mitzugestalten, sagte der Senior bei dem ihm zu Ehren gegebenen Abendessen, und den Zielen der Stiftung wolle er weiterhin mit Rat und Tat verbunden bleiben. Dazu seien ihm und seiner dafür Verständnis habenden Familie von Herzen Gesundheit und das hoch verdiente Glück gewünscht. Ebenso viel Erfolg und eine gute Feder für zwei weitere Buchprojekte, die der Unermüdliche nach seiner in Buchform erschienenen „Familienchronik 1664 – 2000“ ankündigt.

Ewalt Zweyer


(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 2 vom 31. Januar 2002, Seite 3)

Schlagwörter: Verbandsleben, Bayern, Siebenbürgisch-Sächsische Stiftung, Hermannstadt

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