26. Mai 2012

Jugend im Blick - Eric Scherer: Bleiw en Såchs!

Eric Scherer ist jeden Donnerstag ab 20.00 Uhr mit seiner Live-Sendung „Soxesch Wält mät dem Soxenfilmierer“ im Internet bei Radio Transsylvania International (RTI), dem „Saksesch Radio“, zu hören. In der Sendung, die in sächsischer Mundart abgehalten wird, gibt der 29-Jährige Auskunft über aktuelle Ereignisse in der siebenbürgischen Welt und erfüllt Musikwünsche der Hörer. Die Kenntnisse aus seinem Studium der Angewandten Medienwirtschaft (Fachrichtung Kamera) setzt der „Soxenfilmierer“ auch auf vielen siebenbürgischen Veranstaltungen, zum Beispiel am Heimattag, ein und wird auch zunehmend für private Veranstaltungen als Kameramann oder Fotograf gebucht. Das Gespräch führte Angelika Stefan.
Wie bist du zu deinem ehrenamtlichen Engagement gekommen?
Alles hat angefangen, als ich für mein Studium nach München gezogen bin. Damals habe ich Anschluss bei Siebenbürgern gesucht und bin auf die Siebenbürgische Jugendtanzgruppe München gestoßen, mit der ich auf Bälle und andere Veranstaltungen gegangen bin. Es gab eine Nachfrage danach, dass jemand filmt, und ich habe das immer öfter gemacht. Über Youtube und Sibicom ist dann Jürgen Schiel, der Vorsitzende von RTI, auf mich aufmerksam geworden und hat mich gefragt, ob ich nicht bei RTI eine Sendung moderieren will. Das mache ich jetzt seit gut zwei Jahren.

Was motiviert dich, dich weiterhin einzusetzen?
Es macht Spaß, mit Siebenbürgern in Kontakt zu kommen und zu sehen, dass noch der Wille da ist, den Dialekt zu lernen. Die Jugendlichen wachsen hier in einer schwierigen Welt auf. Sie merken, dass ihre Klassenkameraden einen anderen Hintergrund haben. Wir leben als Siebenbürger in Deutschland, aber wir haben trotzdem noch unsere eigene Kultur und können noch stolz darauf sein. Ich finde es interessant, damit umzugehen.

Eric Scherer beim Moderieren im RTI. ...
Eric Scherer beim Moderieren im RTI.
Was war dein schönstes Erlebnis in deinem ­ehrenamtlichen Engagement?
Ein schönes Erlebnis in meiner Sendezeit war, als sich vor einigen Wochen Hörer aus Brasilien bei mir gemeldet haben und dass es tatsächlich geklappt hat, dass ich über das Radio Grüße nach Brasilien gesendet habe. Die waren total begeistert. Zu den schönsten Erlebnissen gehört sicherlich auch der Heimattag, bei dem RTI immer mit einem Stand am Spitalhof vertreten ist. Jedes Jahr unvergleichlich, unbeschreiblich, immer wieder toll. Die Leute, die Atmosphäre, die Veranstaltungen – das ist ein Flash. Man geht mit tausend Eindrücken wieder weg.

Deine Botschaft an die Welt: Gibt es etwas, das du deinen Landsleuten sagen willst?
Ich höre es immer wieder, dass es junge Leute gibt, die begeistert meine Sendung hören, aber den Dialekt nicht sprechen, weil die Eltern es nicht auf die Reihe bringen, ihnen Sächsisch beizubringen, obwohl sie es könnten. Deswegen ist meine Botschaft: Pflegt die Mundart und bleibt sächsisch!

Schlagwörter: Interview, Jugend, Radio

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