16. Juli 2012

Jugend im Blick: Interview mit Bettina Mai

Bettina Mai (27) ist in der Siebenbürgisch-Sächsischen Jugend in Deutschland (SJD) Beisitzerin im Landesvorstand von Bayern. In dieser Funktion ist sie unter anderem Mitorganisatorin von Kinderfreizeiten, SJD-Bällen, und plant gerade eine Reise der SJD nach Rumänien. Außerdem übernimmt sie für die Bundesjugendleitung die Kooperation mit Studium Transylvanicum, einer offenen wissenschaftlichen Akademie, in der sich junge Menschen mit der Geschichte und Landeskunde Ostmittel- und Südosteuropas, insbesondere Siebenbürgens, beschäftigen. Dabei ist sie in die Planung der im August stattfindenden 27. Internationalen Siebenbürgischen Akademiewoche involviert. Das nötige Fachwissen für diese Aufgabe bringt sie auf jeden Fall mit: Sie studiert Europäische Ethnologie mit dem Nebenfach Rumänisch. Das Gespräch führte Angelika Stefan.
Wie bist du zur siebenbürgischen Jugendarbeit gekommen?
Meine Schwester und ich sind 1990 mit unseren Eltern aus Siebenbürgen ausgewandert. Ab der dritten Klasse war ich Mitglied der Siebenbürgischen Kindertanzgruppe in Stuttgart. Irgendwann kam ich in die Jugendtanzgruppe. Vor sechs Jahren bin ich dann nach München gezogen und auch hier der Tanzgruppe beigetreten. Hier hatte ich meinen ersten Kontakt zur SJD, in dem Vorstand waren schon viele mir bekannte Gesichter. Letztes Jahr habe ich mich dann für die Landesjugendleitung aufstellen lassen.

Bettina Mai bei der Jugendpreisverleihung 2012 in ...
Bettina Mai bei der Jugendpreisverleihung 2012 in Dinkelsbühl. Foto: Christian Schoger
Was motiviert dich, dich weiterhin einzusetzen?
Es ist die Gemeinschaft, die wirklich erhalten bleiben sollte. Es wäre schade, wenn das Ganze einfach vor die Hunde geht. Mir persönlich ist es auch wichtig, dass wir uns als Jugend nicht nur als „Partysoxen“ sehen, sondern auch wirklich gehaltvolle Jugendarbeit machen. Wir sollten die Kultur und auch die Geschichte der Siebenbürger Sachsen vermitteln, damit wir wissen, wo wir herkommen. Wenn man nicht weiß, wo man herkommt, weiß man auch nicht, wo man hingehen soll.

Was war dein schönstes Erlebnis mit der siebenbürgischen Jugend?
Schön waren die Urlaube in Rumänien, die wir mit der Tanzgruppe gemacht haben. 2007 sind wir ja in Hermannstadt, der damaligen Kulturhauptstadt, aufgetreten. Dass ich durch die SJD zum Studium Transylvanicum gekommen bin, war eines der schönsten und erfolgreichsten Ereignisse. Die Stimmung bei der SJD ist einfach immer ganz besonders. Man kommt irgendwo an, trifft so viele Leute und hat immer etwas gemeinsam. Genauso verhält es sich bei Studium Transylvanicum, nur eben mit anderen Leuten. Es liegt mir am Herzen, dass beide Organisationen in Zukunft mehr miteinander zusammen arbeiten.

Deine Botschaft an die Welt: Gibt es etwas, was du deinen Landsleuten sagen willst?
Ich finde, man sollte nicht aufhören, sich zu engagieren – in welcher Form auch immer. Man sollte sich wirklich mit unserer Kultur und Geschichte auseinandersetzen und dabei immer kritisch sein, denn was ist eine Kultur ohne Geschichte? Man muss die Dinge auch hinterfragen, das habe ich von meinen Eltern gelernt. Das ist sowohl für unsere Gemeinschaft als auch generell im Leben sehr wichtig.

Schlagwörter: Interview, Jugend im Blick, Studium Transylvanicum

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  • 16.07.2012, 13:51 Uhr von Kritikaster2012: Leidlich hübsch ist die Dame! Leidlich g´scheit argumentiert sie! War sie auch leidlich renitent ... [weiter]

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