Die Kleine Jurahalle in Neumarkt in der Oberpfalz war in diesem Jahr Austragungsort des mittlerweile 21. und ungebrochen beliebten Volkstanzwettbewerbs der SJD. Unter der Organisation von Stephanie Kepp, stellvertretende Bundesjugendleiterin und Kulturreferentin, sowie Anita Mai, Beisitzerin der Bundesjugendleitung, war wie gewohnt eine erfolgreiche Veranstaltung auf die Beine gestellt worden. Durch das Programm führte Tanja Thot aus der Landesjugendleitung Bayern. Zehn Tanzgruppen waren trotz des widrigen Wetters angereist, um wie jedes Jahr die beste Tanzgruppe zu finden und zu feiern (ausführlicher Bericht in der SbZ Online vom 29. Oktober 2012). Pflicht- und Kürtanz wurden – wie bereits im letzten Jahr – in zwei getrennten Runden getanzt. Der Pflichttanz in der ersten Runde wurde von den Juroren geheim bewertet, während die Punkte für den Kürtanz offen vergeben wurden – die Spannung war riesig! Die drei Tanzjuroren konnten jeweils bis zu 60 Punkte vergeben, während die Trachtenjurorin 15 Punkte zur Verfügung hatte. Nach den Darbietungen aller Tänze war die Spannung für die Teilnehmer und das Publikum kaum mehr auszuhalten – als schließlich die Augsburger Tanzgruppe zum Sieger gekürt wurde, war die Freude gigantisch! Einige der Teilnehmer waren zwar enttäuscht, dass ihre Tanzgruppe nicht unter die ersten drei gekommen war, doch dadurch ließ sich niemand die gute Laune und Feierstimmung verderben. Für außenstehende Besucher und Vertreter der lokalen Presse bot sich ein ungewöhnliches, aber überzeugendes Bild: Junge Menschen in traditioneller Tracht tanzen deutsche Volkstänze – dem vorherrschenden Vorurteil einer gleichgültigen und an Kultur uninteressierten Jugend zum Trotz! Auch die Jury war angetan und lobte die Tänzerinnen und Tänzer für ihr Können und ihre Trachten. Ein voller Erfolg und der Beweis, dass sich Party und Tradition nicht widersprechen müssen, sondern Hand in Hand gehen können!

Die euphorische Stimmung des Nachmittags übertrug sich auf den anschließenden Herbstball der SJD, bei dem die Highlife-Band für eine gelungene Ballstimmung sorgte. Ein anstrengender, spannender und außergewöhnlicher Tag ging zu Ende. Für die Organisatoren und Helfer bedeutete das Ende des Balls aber vor allem eins: aufräumen. Doch dank der Hilfe aller konnte auch dies gemeistert werden. Vielen Dank an alle, die mitgeholfen haben: ob beim Schleppen der Tische und Stühle, mit Besen oder Geschirrtuch in der Hand oder bei einer der vielen anderen Aufräumtätigkeiten. Ein herzlicher Dank geht an alle Helfer, die sich im Vorfeld und bei Volkstanzwettbewerb und Herbstball eingebracht, Schichten übernommen und aufgeräumt haben! Ein großes Danke geht auch an die Organisatoren, die jedes Jahr dieses große Event ehrenamtlich und neben ihrem Beruf auf die Beine stellen – allen voran die beiden Hauptverantwortlichen Stephanie Kepp und Anita Mai. Ebenso sei der Kreisgruppe Nürnberg für die zahlreichen Kuchenspenden und die tatkräftige Mithilfe, der Moderatorin Tanja Thot und allen Teilnehmern und Gästen des Wettbewerbs und des Herbstballs gedankt, die den Tag zu einem großen Erfolg gemacht haben. Ohne Hilfe wäre eine solche Veranstaltung niemals möglich – oder wie es Roswitha Kepp, stellvertretende Vorsitzende des Landesverbandes Bayern, bereits zur Eröffnung des Volkstanzwettbewerbs mit einem Zitat des Siebenbürgen-Besuchers Rudolf Steiner zusammengefasst hatte: „Mir wurde das Herz warm unter diesen Menschen, die in der Sorge um ihr Volkstum und in dessen Pflege eine Kultur des Herzens entwickelten, die auch vor allem zum Herzen sprach.“ Roswitha Kepp lobte die SJD, die diese Kultur des Herzens voller Leidenschaft und Offenheit begeistert weiterpflege, und brachte damit das Wichtige dieses Tages auf den Punkt: die Leidenschaft für eine Kultur, die tief im Herzen sitzt und deshalb unverfälscht ist und aktiv und begeistert gelebt werden kann!

Ingrid Hermann