26. Juli 2016

Schüler des Brukenthal- und Lenau-Gymnasiums in Berlin

Zur Bundespressefahrt nach Berlin Ende Juni bis Anfang Juli hatte der Bundestagsabgeordnete Dr. Bernd Fabritius, Verbandspräsident des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, eingeladen. Das Programm wurde vom Besucherdienst des Bundespresse- und Informationsamtes der Bundesregierung erstellt. Für alle Beteiligten war diese Reise ein ganz besonderes Ereignis und für die Schüler erlebte Ergänzung ihres Geschichtsunterrichts. Es ist umso unverständlicher, dass die Einladung vom Kronstädter Honterus-Gymnasium nicht angenommen wurde.
Beim Besuch im Bundesministerium für Bildung und Forschung wurde das neue, sehr moderne Haus vorgestellt, das nur der zweite Sitz mit 250 Mitarbeitern ist; der erste Sitz dieses Ministerium mit 750 Mitarbeitern ist immer noch in Bonn. Mit Rumänien besteht eine Zusammenarbeit seit 1973 und seit 1999 auch zwischen deutschen und rumänischen Schulen. Seit 1992 gibt es gemeinsame Projekte im Umweltschutz und Bergbau, seit 1994 im Bereich Gesundheit und Informationstechnologie. Es findet auch ein mit Stipendien unterstützter Studentenaustausch statt.

In der bayerischen Landesvertretung konnte man mit dem CSU-Abgeordneten Dr. Bernd Fabritius diskutieren – der Brexit war noch ganz „frisch“. Die Gedenkstätte Deutscher Widerstand befindet sich am historischen Ort des Umsturzversuches vom 20. Juli 1944 im ehemaligen Oberkommando des Heeres. Im damaligen Büro von Claus Schenk Graf von Stauffenberg und an der Stelle der Erschießungen, die noch in derselben Nacht stattfanden, zu stehen, ließ einen die Tragweite des Geschehens nacherleben. Im Dokumentationszentrum Topographie des Terrors, an der ehemaligen Mauer, beeindruckten besonders die Dokumentationen, die in den ausgegrabenen Kellern der Häuser, die einst dort standen, präsentiert werden.
Schüler des Brukenthal- und Lenau-Lyzeums sowie ...
Schüler des Brukenthal- und Lenau-Lyzeums sowie Mitglieder des Vereins „Prietenii Mocăniței“ mit Bernd Fabritius vor Kuppel des Reichstagsgebäudes. Foto: Bundesregierung/Arge GF-BT GbR
Höhepunkt war sicherlich der Besuch im Plenarsaal des Deutschen Bundestags mit dem Vortrag über die Arbeit des Parlaments. Hier stellte Dr. Fabritius seine Arbeit und seine Mitarbeiter vor. Interessant zu wissen, dass man sich als Praktikant/in auch aus dem Ausland im Bundestag bewerben kann. Die Kuppelbesichtigung rundete diesen Besuch ab. Von den vielen Highlights seien hier nur noch einige erwähnt: das Sony-Center am Potsdamer Platz, das Olympiastadion, die Siegessäule, die Fan-Meile am Brandenburger Tor, nicht zuletzt die Berliner Mauer/ East Side Gallery usw.

Ironie der Geschichte, die Mauer, die man immer abreißen wollte, wird jetzt durch einen Zaun geschützt. Der „Bruderkuss“ auf der Mauer hinterließ bei manchen Schülern besonderen Eindruck. Für alle Reiseteilnehmer, aber besonders für die Schüler war der Berlin-Besuch ein Ereignis, das sie sicher fürs Leben geprägt hat.
Bruderkuss, Berliner Mauer/ East Side Gallery.  ...
Bruderkuss, Berliner Mauer/ East Side Gallery. Foto: Helga Lutsch
Im Anschluss an die Berlin-Fahrt wartete auf die „Prietenii Mocăniței“ noch ein besonderes „Schmankerl“. Sie konnten in Neresheim den Schmalspurbahnverein „Härtsfeld-Museumsbahn“ besuchen. Der Abstecher nach Neresheim war von Dr. Hans-Joachim Klöss, Regionalgruppe Hermannstadt-Harbachtal, organisiert worden und wurde durch Spenden finanziert. Der Verein „Prietenii Mocăniței“, „Freunde der Wusch“, hat die „Revitalisierung“ eines Teils der Schmalspur-Strecke Agnetheln – Hermannstadt zum Ziel. Bisher sind 3,5 km zwischen Cornățel (Harbachdorf) und Hozman (Holzmengen) saniert. Zweimal im Jahr wird eine Lokomotive ausgeliehen und damit, als besondere Attraktion, auch gefahren. Die Wusch – Mocănița ist als „historisches Monument von lokaler Bedeutung“ eingestuft worden.
"Die Freunde der Wusch" besuchten den ...
"Die Freunde der Wusch" besuchten den Schmalspurbahnverein „Härtsfeld-Museumsbahn“ in Neresheim. Foto: Dr. Hans Joachim Klöss
Alle Mitglieder des Vereins arbeiten ehrenamtlich mit viel Engagement und Begeisterung. Sie verbringen ihre Freizeit „auf der Strecke“ mit dem Sanieren und Verlegen von Schienen. Der Verein besitzt vier Waggons, einer davon ist fast fertig saniert. Nächstes Ziel ist der Kauf einer Lokomotive, Kostenpunkt 15000 Euro.
Die „Prietenii Mocanitei“ mit Dr. Bernd Fabritius ...
Die „Prietenii Mocanitei“ mit Dr. Bernd Fabritius in der Kuppel des Reichstagsgebäudes. Foto: Büro Dr. Bernd Fabritius, MdB
Der Neresheimer Verein arbeitet ähnlich und musste sich anfangs auch gegen Schwierigkeiten durchsetzen, erfährt aber heute Unterstützung von vielen Seiten. Der Gedankenaustausch gestaltete sich hervorragend und war für beide Seiten gewinnbringend. Ein erster Schritt für eine mögliche Partnerschaft der beiden Vereine ist getan. Die Schmalspurbahnen sind als technisches Kulturgut anzusehen und deswegen förderungswürdig. Durch die Einladung nach Berlin hat Dr. Bernd Fabritius seine Unterstützung des Hermannstädter Vereins unterstrichen. Wer sich näher informieren möchte, findet die Homepage der „Prietenii Mocă­niței“ unter http://www.sibiuagnitarailway.com/index.php. Es wäre schön, wenn sich viele Unterstützer finden könnten.

Helga Lutsch

Schlagwörter: Berlin, Reise, Brukenthalschule, Wusch, Fabritius

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Neueste Kommentare

  • 26.07.2016, 08:56 Uhr von Äschilos: Über das Fernbleiben der Honterusschüler könnte Herr Direktor Wagner nähere Auskunft geben. [weiter]

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