30. Volkstanzwettbewerb der SJD in Lahnau: Siebenbürgische Jugendtanzgruppe Heilbronn siegt
Der 30. Volkstanzwettbewerb (VTW) der Siebenbürgisch-Sächsischen Jugend in Deutschland (SJD) fand am Samstag, den 26. Oktober, im hessischen Lahnau statt. Die traditionsreiche Veranstaltung verfolgten nicht nur exklusiv die Gäste, darunter der hessische Innenminister Prof. Dr. Roman Poseck, Hessens Aussiedlerbeauftragter Andreas Hofmeister, Bundesvorsitzender Rainer Lehni und Bundesobmann Manfred Schuller aus Österreich. Das Event in der Lahnauhalle wurde vielmehr auch per Livestream auf YouTube übertragen. Den Wettbewerb gewann in diesem Jahr die Siebenbürgische Jugendtanzgruppe Heilbronn.
Gruppenbild aller Teilnehmer des 30. Volkstanzwettbewerbs in Lahnau. Fotos: Jana Marte
Es war wie jedes Jahr am letzten Wochenende des Oktobers: die Haare und die Tracht saßen perfekt und die Trachtenschuhe waren auf Hochglanz poliert. Schon am Freitagnachmittag begann die Bundesjugendleitung (BJL) mit einigen Helfern die Lahnauhalle vorzubereiten, aufzustuhlen und zu dekorieren. Der Volkstanzwettbewerb (VTW) wurde am nächsten Morgen um Viertel nach zehn mit der Begrüßungsrede der Bundesjugendleiterin der SJD, Natalie Bertleff, eröffnet. Zunächst begrüßte sie alle Ehrengäste: Rainer Lehni, den Bundesvorsitzenden des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V., Bundesobmann Manfred Schuller aus Österreich und Ingwelde Juchum, die Landesvorsitzende in Hessen. Besonders herzlich willkommen hieß sie die Gäste aus Siebenbürgen. Die Besonderheit bei diesem Jubiläum sei es, dass der Pflichttanz „Krüz-König” der Tanz ist, mit dem der erste VTW 1992 von der Tanzgruppe Neu-Isenburg gewonnen wurde. Abschließend wünschte sie allen einen fairen und freundschaftlichen Wettbewerb und übergab das Mikrofon an das das Moderations-Duo, Sarah Alpert (Siebenbürgische Jugendtanzgruppe Ingolstadt) und Jonas Thilo Alischer (CWG-Referent der SJD; CWG: Carl Wolff Gesellschaft).
Bundesvorsitzender Rainer Lehni hält ein Grußwort
Im Anschluss hielt Rainer Lehni ein kurzes Grußwort, in dem er betonte, welch hohen Stellenwert der VTW für die Jugend und den Verband habe. Er selbst habe viele Male daran teilgenommen und durfte auch selbst schon mit seiner damaligen Tanzgruppe aus Stuttgart auf dem Treppchen stehen. Auch er wünschte allen Tanzgruppen einen erfolgreichen Auftritt.
Nicht nur in der Halle startete der VTW, sondern auch online über den Livestream auf YouTube. Da dieser in der Vergangenheit so gut ankam, konnte das Team 2024 verdoppelt werden. Die Auswertungen zeigen, dass zu Hochzeiten in diesem Jahr über 400 Personen zusahen, was zeigt, wie dankbar die Daheimgebliebenen für diese Möglichkeit waren. Das Livestream-Bild wurde in diesem Jahr zudem in der Halle auf einer Leinwand übertragen. Auch auf dem Instagram-Kanal der SJD @sjd_de wurde vom VTW berichtet.
Pokale des 30. Volkstanzwettbewerbs
In der Halle startete die erste Tanzrunde des 30. VTWs. Jede Tanzgruppe trat mit zwei Tänzen an, dem selbst gewählten Kürtanz sowie dem festgelegten Pflichttanz „Krüz-König”. Dieser wurde zu Beginn von vier zufällig ausgewählten Trachtenpaaren aus zwei Tanzgruppen präsentiert, um der Jury einen Rahmen zu geben, in dem der Tanz zu bewerten ist. In diesem Jahr fiel das Los hierfür auf die Siebenbürgische Jugendtanzgruppe München und die Siebenbürgische Tanzgruppe Augsburg. In diesem Jahr bestand das Wertungsgericht aus der Tanzpädagogin Monika Ritthaler, dem Volkstänzer und Tanzlehrer Michael Bleul und dem Tanzleiter für Volkstanz Stefan Hartmann sowie der Trachtenjurorin Ines Wenzel.
Nach der Mittagspause zeigte die Gasttanzgruppe Neu-Isenburg, die sich zur Feier des Jubiläums wieder zusammengefunden hatte, ihren Tanz: Schwedisch-Schottisch. Wir haben uns sehr gefreut, dass sie sich extra für diese Veranstaltung wieder zusammengefunden haben.
Im Anschluss folgte das Grußwort von Ingwelde Juchum, der Vorsitzenden der Landesgruppe Hessen und stellvertretenden Bundesvorsitzenden. Auch sie war vor über 30 Jahren Teil der Tanzgruppe Neu-Isenburg. Sie bedankte sich herzlich für die Einladung und betonte, wie großartig sie es finde, dass so eine große Veranstaltung mit zahlreichen Trachtenträgerinnen und -trägern bei ihnen in Hessen stattfindet. Der VTW sei nicht nur eine Veranstaltung, um sich zu messen, sondern es gehe vor allem um das Miteinander und das besondere Gemeinschaftsgefühl. Sie bedankte sich bei Andreas Hofmeister, Zuständiger für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, und Prof. Dr. Roman Poseck, dem Minister des Inneren, für Sicherheit und Heimatschutz von Hessen für ihren Besuch und die finanzielle Unterstützung.
Schirmherr Prof. Dr. Roman Posek mit Bundesjugendleiterin Natalie Bertleff
Weitere Dankesworte richtete sie an die Bundesjugendleitung für ihren unermüdlichen Einsatz und überreichte das Geschenk der Tanzgruppe Neu-Isenburg: eine Musikkassette in Erinnerung an die alten Zeiten. Ingwelde Juchum folgte Andreas Hofmeister am Rednerpult. Er lobte die Traditionspflege und Brauchtumserhalt und freute sich darüber, wie viele junge Menschen an so einem Wettbewerb teilnehmen, und wünschte allen noch viel Erfolg und am Abend viel Vergnügen beim Feiern.
Gegen Ende der zweiten Tanzrunde traf auch der Schirmherr des diesjährigen VTW, der Hessische Minister des Inneren, für Sicherheit und Heimatschutz Prof. Dr. Roman Poseck, ein und konnte die letzten Tänze genießen, bevor er ebenfalls ein paar Worte sprach. Auch er betonte die enorme Wichtigkeit von Kultur- und Brauchtumspflege, lobte das große Engagement der jungen Menschen und sicherte eine finanzielle Unterstützung zu.
Die JTG Heilbronn tanzt ihren Kürtanz „Jubiläumsschottisch“
Anschließend tanzten die Tanzgruppen aus Landshut, Traunreut und Pfungstadt noch einmal den „Krüz-König”. Damit war der Tanzteil des VTW beendet und man verabschiedete sich in eine Kaffee- und Kuchen-Pause.
Gegen 17 Uhr stellten sich alle Tanzgruppen vor der Halle für den großen Aufmarsch auf. Dieser wurde von Natalie Bertleff und Rainer Lehni angeführt. Auf der Bühne machten sich Trachtenträger mit ihren Instrumenten bereit, um den Aufmarsch live musikalisch zu begleiten. Dieses neu gegründete Ensemble namens „offbeat” ist ein Zusammenschluss von jungen Musikerinnen und Musikern unter der organisatorischen Leitung von Patrick Krempels, Tobias Krempels, Patrick Brusch und Melanie Pauli. Beim VTW schlossen sich noch einige Bandmitglieder der TraunSound und Combo Band an. Die Gruppe „offbeat” sucht noch weitere Musikerinnen und Musiker! Wenn ihr ein Instrument spielt, egal ob Holz- oder Blechblasinstrument, Gitarre, Klavier, Bass oder Schlagzeug, meldet euch gerne per E-Mail an: musik[ät]sjd-siebenbuerger.de.
Die Sieger des 30.VTW: 3.Platz Jugendtanzgruppe Böblingen und Siebenbürgische Tanzgruppe Augsburg, 2. Platz Jugendtanzgruppe Traunreut und Siebenbürgische Tanzgruppe Heilbronn, 1.Platz Siebenbürgische Jugendtanzgruppe Heilbronn
Natalie Bertleff verteilte die Teilnahmeurkunden und bedankte sich bei den Personen, die zur Veranstaltung maßgeblich beigetragen haben. Dann kam der Moment, auf den alle hingefiebert hatten: die Siegerehrung.
Wie schon im letzten Jahr wurden auch 2024 zu wenig Pokale gekauft. Zwei dritte Plätze gingen an die Jugendtanzgruppe Böblingen mit „Der Bändertanz” und die Tanzgruppe Augsburg mit „Il Stirun”. Auch der zweite Platz war doppelt belegt: von der Jugendtanzgruppe Traunreut mit „Ostländisches Viergespann” und der Siebenbürgischen Tanzgruppe Heilbronn mit „Tramseler Dreigespann”. Sogar für den ersten Platz gab es zwei Urkunden. Das lag jedoch nicht an einer Doppelbelegung, sondern war der Tatsache geschuldet, dass die Siegertanzgruppe neben dem Siegerpokal auch den Stephanie-Kepp-Wanderpokal erhält. Außerdem darf sie auch auf dem Großen Siebenbürgerball ihren Siegertanz präsentieren. Natalie Bertleff baute dieses Jahr besonders viel Spannung auf und verkündete nach einer langen Pause, dass der erste Platz in diesem Jahr an die Siebenbürgische Jugendtanzgruppe Heilbronn mit „Jubiläumsschottisch” ging.
Die JTG Traunreut freut sich über ihren 2. Platz
Die Freude bei den Tanzgruppen war riesig und zur kleinen Siegesfeier spielte „offbeat“ „All in” von den Fäaschtbänklern. Zum Abschluss des VTW zeigte die Jugendtanzgruppe Heilbronn noch einmal ihren Kürtanz.
Schnell wurde die Halle durch die Helfer und Bundesjugendleitung für den abendlichen Herbstball umgebaut. Nach Einlassbeginn um 19 Uhr brachte „TraunSound“ die Stimmung zum Kochen. Die Tanzfläche war schnell voll und die Feiernden genossen ausgelassen einen Abend voller Schlager, Line Dance und „Schlagerstrudel“, der zur Musik von „Baci“ entstand. Nach einem letzten „Hallo kleine Maus” wurde dann kurz nach zwei Uhr die Anlage abgeschaltet und ein fantastischer Herbstball ging zu Ende. Wir danken der Band für den unvergesslichen Abend.
Wir bedanken uns bei allen Tanzgruppen für diesen grandiosen Tag und ihre großartige Leistung. Danke an den Landesverband Hessen und die Landesvorsitzende Ingwelde Juchum für die Unterstützung. Danke an den Innenminister des Landes Hessen Dr. Roman Poseck für ihr Kommen, die Worte, die Übernahme der Schirmherrschaft und die finanzielle Unterstützung durch das hessische Ministerium des Inneren, für Sicherheit und Heimatschutz. Danke an den Zuständigen für Heimatvertriebene und Spätaussiedler Andreas Hofmeister für ihr Kommen und ihre Worte. Danke an unsere Juroren Ines Wenzel, Monika Ritthaler, Michael Bleul und Stefan Hartmann. Danke an zahlreiche Engagierte, die sich vor und hinter den Kulissen für diese bereits im Vorfeld aber auch vor Ort für diese Veranstaltung engagiert haben. Insbesondere an alle Helferinnen und Helfer, die beim Aufbau, Umbau und Abbau unterstützt und Schichten übernommen haben und damit zu einem reibungslosen Ablauf der Veranstaltung beigetragen haben. Ebenfalls sind wir allen fleißigen Bäckerinnen und Bäckern für die Kuchenspenden dankbar.
Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist
nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.