Die Kreisgruppe Augsburg und die St. Andreas-Gemeinde hatten am 8. Mai zum siebenbürgischen Muttertagsgottesdienst eingeladen. Die herzliche Begrüßung von Pfarrer Küffer und das „Motterherz“, in Mundart gesungen vom siebenbürgischen Chor Augsburg, bewirkten, dass ­jeder Besucher wusste, wohin er an diesem Sonntagmorgen gehörte; es war für viele selbstverständlich dabei zu sein. Dank-Gedichte an die Mutter (Dietrich Weber), „Selbstkritik am Muttertag“ waren nur einige der Darbietungen der zehn Kinder in Tracht. Das Akkordeon-Duo Lars und Lukas Fritz erfreute mit Liedern wie „Plaisir d’Amour“ und der „Schlupfpolka“. Xaver Kellner an der Posaune mit Orgelbegleitung rundete die gelungene Instrumentaleinlage ab. Die Darbietungen der Kinder wurden mit kräftigem Applaus gewürdigt. Gastpfarrer Mathias Stieger aus Reuthe/Österreich begann seine Predigt mit einem Zitat aus dem „Römerbrief“. Es wurde nicht nur der Mutter gedacht, sondern auch den Frauen im Amt, Halbwaisen und Halbschwestern, an Patchwork-Familien erinnert. Mit der letzten Strophe des Liedes „Motterherz“ endete die beeindruckende Predigt. Mit den Liedern „Gott segne uns“ und „Wenn du noch eine Mutter hast“ schloss der Gottesdienst, der geprägt war von Offenheit, Verständnis und Herzlichkeit. Regelrecht beseelt verließen die Besucher die Kirche. Jede Frau erhielt am Ausgang eine Rose, überreicht von den Kindern der Kindertanzgruppe.

Danken möchte die Kreisgruppe ganz herzlich Pfarrer Stieger und Pfarrer Küffer, dem Siebenbürger Chor Augsburg, der Kindertanzgruppe, der Kulturreferentin Maria Schenker und der Frauenreferentin Susanne Becker für das gute Gelingen dieses Gottesdienstes. Ein besonderer Dank geht an unsere Landsleute und Mitglieder, die Trachtenträger und an alle Gottesdienst­besucher.

Rosemarie Schwarz

Muttertagsausstellung

Die zur Tradition gewordene Ausstellung von Marianne Roth anlässlich des Muttertages stand heuer unter dem Motto „Kirchenoberbekleidung in Siebenbürgen“. 33 sehenswerte Exponate konnten in mühseliger Arbeit zusammengetragen werden. Fünf Kirchenpelze und zwei Pelzwesten stellte Gerhard Rill aus seinem Bauernmuseum zur Verfügung, Maria Schenker brachte neun Guipchen, Martin Schenker zwei Pelze aus dem 19. Jahrhundert, Herr Theil einen Dolman und ein Mente, sehr seltene Trachtenstücke aus Kleinschenk, Katharina Göddert, selbst in Tracht, vertrat Stolzenburg mit Mänteln und Guipchen, Helga Weber, Elisabeth Depner, Regina Lutsch beteiligten sich mit je einem krausen Mantel, Frau Funk mit einem kurzen selbst gestickten Pelz und Ilse Schuster kam in kompletter Weißkircher Tracht. Eine Bauernstube und einen Bauernhof in Miniatur hat Leopold Köber selber geschnitzt und zur Verfügung gestellt.

In emsiger und hingebungsvoller Arbeit bereiteten Familie Roth und Familie Köber am Vorabend den Ausstellungssaal vor. Nach dem gut besuchten Muttertagsgottesdienst konnten über 200 Personen die Ausstellung bewundern. Dabei entfachten sich etliche fachkundige Diskussionen über einmaligen Wert und Originalität der Exponate. Abgerundet wurde die Ausstellung durch Kaffee und Kuchen vom fleißigen Team von Erna Szilagyi. Wieder mal eine gelungene Ausstellung, in der dem Besucher der große geistige und materielle Wert des siebenbürgisch-sächsischen Kulturgutes bewusst wurde. Schade, dass die Möglichkeiten, diese Werte zur Schau zu stellen, doch begrenzt sind. Im Namen der Kreisgruppe danken wir besonders Familie Roth, die auch dieses Jahr keine Mühe gescheut hat, um uns allen ein siebenbürgisch-sächsisches Stück Kulturgut näher zu bringen.

Der Vorstand