29. Juni 2011

"Vereint feiern - Feiern vereint": 60 Jahre Kreisverband Nürnberg

Der Kreisverband Nürnberg, mit seinen rund 1 500 Mitgliedern seit Jahren der größte in Deutschland, hat sein 60-jähriges Bestehen im Herzen der Nürnberger Altstadt gefeiert. Am 3. Juni fanden im Krafft’schen Hof ein Ehrenempfang und die Eröffnung einer Ausstellung von Bronzeplastiken und Zeichnungen des Kulturpreisträgers Kurtfritz Handel sowie von siebenbürgisch-sächsischen Kirchenpelzen statt, am 4. Juni ein siebenbürgisch-sächsischer Volksfesttag mit Blasmusikkonzert, Orgelkonzert, Chorgesang, Festgottesdienst, Tanzauftritten, siebenbürgischen Gaumenspezialitäten etc. Der Kreisverband Nürnberg hatte gerufen und viele interessierte, begeisterte Landsleute, Nürnberger, Franken, ja Menschen aus aller Welt waren präsent. Den ganzen Tag.
Der Bayerische Umwelt- und Gesundheitsminister Dr. Markus Söder, langjähriges Mitglied unseres Kreisverbandes, ordnete das Geschehen am 4. Juni auf dem Sebalder Platz in der Nürnberger Altstadt so ein: „Wissen Sie, wenn ich noch einmal heiraten müsste – ich bin’s ja zum Glück schon – , dann würde ich immer meinen Hochzeitstag auf einen Feiertag, auf einen Festtag der Siebenbürger Sachsen legen, denn es ist immer so, wenn die Siebenbürger Sachsen feiern, ist das schönste Wetter in ganz Nürnberg, und das muss an den ordentlichen Menschen liegen, die hier feiern.“
Der Ehrengast Dr. Markus Söder mit der ...
Der Ehrengast Dr. Markus Söder mit der Kreisverbandsvorsitzenden Inge Alzner. Foto: Göbbel

Starker Kreisverband – starkes Fest

Im Krafft´schen Hof (ein Ämtergebäude des Rathauses in der Theresienstraße 1 mit einem wunderschönen Renaissanceambiente), in der altehrwürdigen Sebalduskirche und auf dem ihr vorgelagerten geräumigen Sebalder Platz – alle in Hauptmarkt- und Burgnähe gelegen – bot der Kreisverband Nürnberg Landsleuten und vielen hundert Gästen an zwei Tagen einen bunten Strauß Jubiläumsleckerbissen: am Freitagabend (3. Juni) einen Ehrenempfang mit hohen Gästen und der Eröffnung einer hochklassigen Ausstellung markanter Bronzeplastiken und Zeichnungen von Kulturpreisträger Kurtfritz Handel im Dialog mit repräsentativen siebenbürgisch-sächsischen Kirchenpelzen (siehe Bericht „Festempfang in Nürnberg“) und am Samstag einen richtigen siebenbürgisch-sächsischen Volksfesttag mit allem, was Geist und Mund und Herz begehrt: Blasmusikkonzert, siebenbürgische Gaumenspezialitäten von feinen Hackfleischröllchen (Mici) bis Cremeschnitten und Baumstriezel, Orgelkonzert, Chorgesang, Festgottesdienst, Tanzauftritte, Publikationen und aussagekräftige Bildmontagen zu siebenbürgisch-sächsischen und Kreisverbandsthemen, Trachtenaugenweide, Kindermalwettbewerb, siebenbürgisch-sächsische Wohnungskultur (mit Wandbehängen, hohem Bett und drei glücklichen, vielbestaunten Hanf- und Wollspinnerinnen) …

Siebenbürger Sachsen bestens beheimatet

In welchem Geist in Nürnberg gefeiert wurde, stand auch für Dr. Söder in seinem beherzten Grußwort fest, als er betonte: „Unsere Siebenbürger, meine sehr verehrten Damen und Herren, sind keine Migranten, sondern sind Deutsche und bleiben auch Deutsche. Und deswegen, liebe Landsleute, das, was mich immer so beeindruckt bei dem Fest, das wissen Sie, seit vielen, vielen Jahren, ist eine Mischung, und zwar die Mischung, dass wir uns zu unserer gemeinsamen Heimat bekennen und zwar zu der Heimat, aus der man kommt und die für einen ganz wichtig ist als Kompass, als Erinnerung, als Gefühl, als Freundschaft, als Familie, auch als Tradition, und dass man gleichzeitig im Bewussten in der neuen Heimat lebt.“ Dr. Söder hat recht. Wir sind traditionsbewusste Siebenbürger Sachsen, wir lieben unsere Heimat Siebenbürgen, wir halten an deren zivilisatorischen Leistungen fest, sind jedoch zugleich gut integrierte, leistungsstarke, kulturbereichernde Neubürger dieses wunderbaren Landes.

In unserem Fall ist Nürnberg, ist Franken unsere hiesige Heimat. Diese Nähe hat auch Kurtfritz Handel bei der Eröffnung seiner Ausstellung mit feinem Gespür festgehalten: „Als Künstler ist mein Bezug zu den alten Meistern Nürnbergs ein besonders inniger, waren sie doch die Leitbilder meiner jungen Jahre in Siebenbürgen und bis heute Vorbilder eigener Identifikation und Prägung … Beim Aufbau dieser Ausstellung wurde sichtbar, dass die von Doris Hutter vorgestellten Kirchenpelze und meine hier ausgestellten Plastiken und Zeichnungen dem gleichen Geist entspringen – der Verwurzelung im Brauchtum und Erdnähe. Wir stellen sie nun nicht getrennt, sondern gemeinsam aus, da die Einblicke in die Gefühlswelt Siebenbürgens sichtbar werden. Bestimmend für mein Werk ist der Dialog zwischen meiner Prägung in Siebenbürgen und meiner neuen Heimat in Deutschland, einer neuen dynamischen Welt in stetem Wandel.“ Seidener Riesling aus dem Kokeltal und Casteller Frankenwein ergänzten sich genau so, wie siebenbürgische Mici mit fränkischen Rostbratwürsten bzw. Hofmühl-Bier aus Eichstätt.
Leckere Mici wurden zum Jubiläum gegrillt. Foto: ...
Leckere Mici wurden zum Jubiläum gegrillt. Foto: Göbbel

Stimmen zum Jubiläum

„Unser Jubiläum war für mich ein Fest der Superlative: durchdacht organisiert, friedlich, besonnen, kommunikativ, reibungslos im Ablauf, … voller Spannung und doch harmonisch in der Komposition.“ (Melitta Zakel) - „Die Jubiläumsfeier hat sich bei mir als eine erfolgreiche, vielleicht auch in die Geschichte des Kreisverbandes eingehende Veranstaltung festgesetzt.“ (Inge Alzner) - „Die Jubiläumsfeier fand ich großartig! Dass wir unser Jubiläum auf zentralem Platz in Nürnberg, sowohl bei der Eröffnungsfeier am Freitag im Krafft´schen Hof, als auch am zweiten Tag der Präsentation und der Darbietungen auf dem Sebalder Platz durchführen konnten, zeugt davon, dass wir einen guten Ruf bei der Stadt Nürnberg, aber auch bei der St. Sebald-Gemeinde haben. So konnten wir der Öffentlichkeit zeigen, was in diesen 60 Jahren bei der Landsmannschaft und später im Kreisverband aufgebaut, fortgeführt und gepflegt wurde.“ (Annemarie Wagner) - „Es war ein vielfältiges Angebot: Blasmusik, Gesang, Orgelkonzert, Gottesdienst, siebenbürgische Stickerei, Volkstanz, Kulinarisches und vor allem ein Fest der Begegnungen auf weitem Raum, mitten in der Altstadt.“ (Grete Schuster) - „Wir finden, dass die Jubiläumsveranstaltung das Resultat einer tollen Team-Arbeit war, die von Dir, liebe Inge, das muss nochmals gesagt werden, mit viel Arbeit, Liebe und Geschick zu einem harmonischen, überzeugenden Ganzen verwoben wurde.” (Dr. Diethard Knopp) - „Und Du“ – gemeint ist Inge Alzner – „hast wahrlich etwas geleistet – Du und Dein Team –, das so schnell nicht zu überbieten ist!!!“ (Gitti Göbbel) - „Alle, die am Samstag verhindert waren, haben etwas versäumt! Alle, die dabei waren, haben etwas gewonnen! Alle, die am Samstag nicht kommen wollten, haben etwas verloren!“ (Miki Hofgräff)

Dauernd belebter Sebalder Platz - Trachten, Gesang, Tanz

Auf dem geräumigen Sebalder Platz, unten die imposante gotische Kirche und die Bühne mit den Verkaufsständen mit kulinarischen Angeboten der Metzgerei Moser, der Bäckerei Ludwig, von Baumstriezel Ziegler und unserem SPS-Team (Getränke), auf den beiden Seiten das Rathaus und der 650 Jahre alte Sebalder Pfarrhof, auf der oberen, der nördlichen Seite der Infostand, der Bücherstand, Melitta Zakels produktive Kindermalecke und die von Annemarie Wagner und Rosel Potoradi wirkungsvoll aufgebauten Handarbeitsstände (wahre Publikumsmagneten) vor dem Schürstabhaus mit seiner mächtigen Renaissancefassade saß bzw. bewegte sich neugierig, staunend, feierstimmungsmäßig das Publikum.
Die ausgestellte siebenbürgisch-sächsische ...
Die ausgestellte siebenbürgisch-sächsische Handarbeit war ein Publikumsmagnet. Foto: Göbbel
Genießen konnte dieses über die Stunden hinweg zahlreiche kulturelle Leckerbissen der nicht wenigen, von unseren sehr aufmerksamen Moderatoren freudig vorgestellten und mit viel Applaus bedachten Gruppen. Knapp zehn Stunden eine solche Jubiläumsunternehmung sicher, ansprechend und mit Charme zu moderieren, ist auch eine Kunst. Denise Sigmund und Werner Scheel haben dies mit Bravour getan, natürlich in siebenbürgischer Festtagstracht. Unser Dank begleitet sie.

Wen und was stellten sie uns auf der großen, wirkungsvoll lediglich mit dem Schriftzug „Siebenbürger Sachsen“ versehenen Bühne über den gesamten Tag vor? Zunächst, nach einführenden Worten zum Fest, unsere 1976 gegründete Siebenbürgische Blaskapelle Nürnberg unter der Leitung von Michael Bielz, die den kulturellen Reigen des Jubiläumsfestes klangvoll eröffnete. Es folgten der seit 1984 aktive Singkreis Nürnberg, geleitet von Margarete Schuster (mit „Siebenbürgen, Land der Ahnen“, „Näkest werden ech vergessen“ und „Die Gedanken sind frei“), nach dem feinen Konzert von Eckart Schlandt mit siebenbürgischer Orgelmusik nochmals Blasmusik. Danach erfolgte die offizielle Begrüßung der Ehrengäste: Helmine Buchsbaum, CSU-Stadträtin und Kreisvorsitzende der Landsmannschaft der Banater Schwaben Nürnberg, Gabriela Heinrich, SPD-Stadträtin, Diana Liberova, Vorsitzende des Integrationsrates, sowie unser prominentester Gast am Samstag, Staatsminister für Umwelt und Gesundheit, Dr. Markus Söder, ein längst eingebürgerter Siebenbürger Sachse, der zwischen den Tanzaufführungen der Kinder auch ein herzerfrischendes Grußwort an die Anwesenden richtete, das mit großem Applaus aufgenommen wurde.

Die 1994 gegründete Siebenbürgische Kindertanzgruppe Nürnberg (Leitung von Annette Folkendt) verwöhnte uns mit „Schiff muss segeln“, mit dem „Dreitanz“ und der „Wilden Hummel“. Ihr schlossen sich die Kindertrachtengruppe der Banater Schwaben (1993 gegründet, geleitet von Katharina Probst und Johann Burger) mit der „Mühlenpolka“, der „Kreuzpolka“ und dem „Siebenschritt“, und die 2000 gegründete Kindertanzgruppe der Siebenbürgischen Volkstanzgruppe Herzogenaurach (Tanzleitung Reinhold Burkart) an. Mit viel Selbstbewusstsein präsentierte die erst 2008 ins Leben gerufene Siebenbürgische Jugendtanzgruppe Nürnberg (Leiterin Stephanie Kepp, stellvertretende Bundesjugendleiterin und Kulturreferentin der Siebenbürgischen Jugend in Deutschland, die „Seppl-Polka“ und „Maike“, dann die von unseren Banater Freunden eingeladene rumänische Folklore-Tanzgruppe „Busuiocul“ aus Sanktanna/Banat (Rumänien) und die Fränkische Volkstanzgruppe im Gebirgsverein Loisachtaler ihre bestaunten Darbietungen. Die 1995 gegründete Siebenbürgische Volkstanzgruppe aus der Nachbarschaft Herzogenaurach (Leiterin Katharina Fuss, Musiker Christian Fuss und Reinhold Burkart – diese Gruppe hat auch Mitglieder aus dem Banat und aus Franken bestens integriert!) erfreute die Anwesenden mit dem „Hamburger Knoten“ und dem „Hepplinger“, bevor der Siebenbürgische Chor Fürth (nach dem Ableben des langjährigen, hoch geschätzten Chorleiters Reinhold Schneider nun von Rosel Potoradi schwungvoll geführt) uns drei passende Weisen offerierte: „Geh aus mein Herz und suche Freud“, „Das Kleeblatt“ und „Drei schöne Dinge fein".
Bühne frei für die Herzogenauracher ...
Bühne frei für die Herzogenauracher Kindertanzgruppe. Foto: Hutter
Während es zwischen drei und vier Uhr einen Platzregen gab, befand sich die Masse der Siebenbürger Sachsen im trockenen Kirchenraum beim Festgottesdienst. Frisch und munter zeigte uns anschließend die seit 2009 bestehende Jugendtanzgruppe der Sathmarer Schwaben den „Marschkonter“ und die „Tanzfreude“. Wer nun meinte, das sei es dann gewesen mit dem Tanzen für diesen Festtag, nach den die Herzen hoch schlagen lassenden Auftritten der von Roswitha Bartel und Johann Schuster geleiteten Tanzgruppe der Siebenbürger Sachsen Nürnberg und der seit 1983 existierenden, von Dieter Altstädter künstlerisch geleiteten, unter Vorsitz von Hans-Werner Henning befindlichen Trachtentanzgruppe Nadesch e.V., der wurde eines Besseren belehrt. Während nämlich das Duo „Stefan und Stefan“ die Bühne eroberte, taten es ihnen viele begeisterte Tänzerinnen und Tänzer gleich, als sie den gepflasterten (!) Vorbühnenplatz kurzerhand zur „Tanzfläche“ umfunktionierten.
Tanzgruppe der Siebenbürger Sachsen Nürnberg. ...
Tanzgruppe der Siebenbürger Sachsen Nürnberg. Foto: Göbbel

Feierliche Orgeltöne mit Eckart Schlandt

Gleich zweimal gab es für uns die Gelegenheit, Kirchenmusik in höchster Qualität zu genießen. Eckart Schlandt, der große Könner der Kronstädter Schwarzen Kirche, auf Tournee im Freistaat Sachsen und in Bayern, interpretierte auf ganz hohem Niveau zuerst in der Reformations-Gedächtnis-Kirche in Nürnberg-Maxfeld am 29. Mai, fast zur Einstimmung auf sein Konzert zum Jubiläum, Georg Böhms Präludium in d-Moll, Johann Sebastian Bachs Toccata in E-Dur, Gottfried August Ritters Sonate in a-Moll, Franz Liszts Hosanna, Jean Langlais` Incantation und Paul Richters Symphonie Nr. 2. Zur großen Feier bot er uns an der großen Orgel in St. Sebald mit wunderbaren Weisen von Johann Sebastian Bach (Toccata E-Dur und „Christ ist erstanden“), Paul Richter (Variationen über „Die Gipfel der Karpaten“) und Gottfried August Ritter (Fuge a-Moll) ein Glanzlicht des großen Festes. Manchen vertraut, flossen tiefe und hohe, helle und dunkle Töne vom Barock bis zum 20. Jahrhundert, von Bach bis hin zu unseren Siebenbürger Tonmeistern, im Jubiläumsjahr auch von zwei 1811 geborenen Musikern (Liszt und Ritter), sozusagen als Hommage in die Kirchenräume und ließen uns manchen Festtrubel angenehm verarbeiten.

Kein Jubiläum ohne Festgottesdienst

Der Festgottesdienst in St. Sebald mit Pfr. Werner Konnerth und Eckart Schlandt war ein erfrischendes Erleben von Raum und Zeit in vertrauten christlichen Dimensionen. Meisterhaft an der Orgel durch Eckart Schlandt begleitet, setzte Pfarrer Werner Konnerth vor der den Trubel vor der Kirche unterbrechenden mehrhundertfachen Festgemeinde im Hinblick auf den nahenden Sonntag Exaudi unser Jubiläum nochmals ins rechte Licht. Es als Momentaufnahme bezeichnend, lobte er das Gemeinschaftsgefühl mit allen, die hier wohnen, hier leben, sich einladen lassen, auch von Gott. Von Gott zu einem Leben mit Tiefe. Das Motto paraphrasierend wies er treffend darauf hin, dass Feiern Glauben nicht ausschließt, Glauben und Feiern nicht nur zusammen gehören, sondern Glauben ebenso vereint.
Schwungvolle Tanzdarbietungen auf dem dicht ...
Schwungvolle Tanzdarbietungen auf dem dicht belebten Sebalder Platz. Foto: Hutter
Für zigtausende Landsleute, deren Freunde und Begleiter war der Kreisverband der Siebenbürger Sachsen auch hier im Großraum Nürnberg 60 Jahre hindurch mit seinen regelmäßigen und außerordentlichen Angeboten – von der vielfältigen Beratung in mannigfachen sozialen Fragen und markanten kulturellen Veranstaltungen bis hin zu zahlreichen herzerfrischenden Festen, auch und besonders des heurigen Jubiläumsfestes ein seelischer Anker, ein aktiver Begleiter, ein Integration befördernder Verbund, ein Quell sinngebender Impulse. Wenn hier vom Kreisverband die Rede ist, dann sind hunderte besonders aktive Vorstandsmitglieder, freiwillige Helfer, all seine treuen Mitglieder und Gäste gemeint. Seine ganzheitliche Ausrichtung auf alle Alterskategorien bzw. Arbeitsfelder war und ist eines seiner unumstößlichen Bewährungselemente. „Die Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen ist eine Gemeinschaft geworden, die sich auch als Vermittlerin für die kommende Generation betrachtet“, meint dazu treffend Inge Alzner. Das Vermögen unseres Verbandes, Menschen zusammenzuführen, ihnen sinnvolle Betätigungen anzubieten, stellt ein besonderes siebenbürgisches, ein schützenswertes kulturelles Kapital dar. Damit hat er über einen Zeitraum von bisher 60 Jahren belebend gewirkt. Mögen ihm weitere ertragreiche Jahrzehnte beschieden sein. Fazit: Wer wie unser Kreisverband Gemeinschaft pflegt, wirkt befruchtend und wer befruchtend wirkt, darf auch mit Gleichgesinnten und Gästen feiern. Wie bei unserem großen Jubiläum. Denn: Vereint feiern vereint.

Horst Göbbel

PS: Unsere Inge war glänzend – unentbehrliche Festschrift

Man mag es manchmal drehen und wenden, wie man will, an einer Tatsache kommen wir auch diesmal nicht vorbei. Nämlich an der herausragenden Leistung unserer geschätzten Kreisvorsitzenden Inge Alzner. Letztlich ruhte das Gelingen oder das Scheitern des Festes hauptsächlich auf ihren Schultern. Ihr erfolgsgekrönter Einsatz beruht auf ihrem optimistischen Gemüt, ihrer großen Schaffenskraft, ihrer Durchsetzungsfähigkeit, ihrem Mut, ihrer klaren Linie bei der Umsetzung eines gemeinsam erarbeiteten Konzepts. Inge Alzner agiert natürlich im Team, kann jedoch ein Team auch führen, leiten, fordern. Inge Alzner kann geschickt verhandeln, konzentriert kommunizieren, abwägen. Ihr sonniges Gemüt hat an den beiden Festtagen eventuell aufkommender Hektik keinerlei Raum gelassen und unser Jubiläum zum großen Fest des Zusammenführens, des Zusammenfeierns, des sich Findens in einer hektischen Welt voller Unwägbarkeiten werden lassen. Sein (blau-)roter Faden war ständig präsent. Danke, Inge! Sie selber meinte am späten Abend des zweiten Festtages im Angesicht des restlos aufgeräumten Sebalder Platzes, nachdem sie die letzte Mülltonne im Sebalder Pfarrhof abgestellt hatte: „ganz spontan kann ich zum Fest sagen: ich geh mit einem guten Gefühl nach Hause, dass all das, was wir für unsere Mitglieder und Gäste gemacht haben, gut gelungen ist … Die positive Resonanz ist die beste Entschädigung für all das, was unsere Helfer und Helfershelfer geleistet haben.“

Die 94-seitige ansehnliche, reich bebilderte Festschrift zeichnet die Historie des 1951 gegründeten Kreisverbandes mit seinen Vorsitzenden Ing. Otto Lingner, Martin Furk, Pfarrer Johann Mökesch (bis 1965), Rudolf Mild (1965-1978), Dr. Johann Sturm (1978-1981), Harry Binder (1981-1984), Horst Göbbel (1984-2004) und Inge Alzner (seit 2004) auf, ebenso sein Selbstverständnis, seine aktuelle Ausrichtung und ganz besonders seine zahlreichen Gruppierungen nach. Sie kann zum Preis von 1 Euro im Haus der Heimat abgeholt oder bestellt werden unter Telefon: (09 11) 8 00 46 39. Weitere Hinweise, Fotos, Videoclips zum Fest bietet unsere Webseite.

Schlagwörter: Nürnberg, Jubiläum

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