25. September 2015

„Mir wälle bleiwe wat mir sen“ – eine Reise nach Berlin

Auf den ersten Blick kann niemand erkennen, dass der „Sächsische Schwur“, wie ein siebenbürgisch-sächsisches Mundartlied heißt, einen Bezug zu Berlin oder dem Deutschen Parlament haben könnte. Tatsache ist, dass dieses Lied am 29. August 2015 im Deutschen Bundestag gesungen wurde. Anlass war die Begegnung einer Reisegruppe aus dem Raum Heilbronn/Stuttgart mit dem Bundestagsabgeordneten Dr. Bernd Fabritius, Bundesvorsitzender des Verbandes der Siebenbürger Sachsen und Präsident des Bundes der Vertriebenen.
Auf der Besuchertribüne des Bundestags wurden der Gruppe die Arbeit des Parlaments, die Sitzordnung, die Regeln für den Ablauf einer Plenarsitzung erläutert. Dr. Fabritius erklärte uns bei der anschließenden Begegnung die Arbeit eines Abgeordneten und der verschiedenen Ausschüsse. Die Reisegruppe wollte mit ihrem Besuch und dem in Mundart gesungenen Ständchen unserem Bundestagsabgeordneten Dr. Fabritius ihre Sympathie, ihre Unterstützung für seine Arbeit zeigen, wie es der Grup- penleiter, Dipl.-Ing. (FH) Johannes Kravatzky, ausdrückte. Zur Erinnerung überreichte die Gruppe Fabritius einen handgemalten siebenbürgischen Wappenteller mit Widmung. Nach dem gemeinsamen Foto auf der Dachterrasse des Reichstagsgebäudes verabschiedete er sich von der Gruppe, die danach die Glaskuppel bestieg und den Besuch im Bundestag beendete.
Johannes Kravatzky (links) überreichte Bernd ...
Johannes Kravatzky (links) überreichte Bernd Fabritius einen handgemalten siebenbürgischen Wappenteller mit Widmung.
Diese gelungene und emotional aufgeladene Begegnung war der Höhepunkt der fünftägigen Busreise nach Leipzig, Berlin, Potsdam, Wittenberg und in den Spreewald. In jeder dieser Städte wurden der Gruppe von Stadtführerinnen die Sehenswürdigkeiten und die Städte vorgestellt. Im Spreewald waren es die Fährmänner der Kähne, die uns über Land und Leute informierten und Spreewaldgurken anpriesen. Mit Angelika Lehmen hatten wir in Berlin eine sympathische, kompetente und wunderbar unterhaltsame Stadtführerin, die uns ihre Stadt sowie Potsdam, die Schlösser Sanssouci und Cecilienhof mit all ihren Facetten nahe gebracht hat. Die Lutherstadt Wittenberg feiert 2015 den 500. Geburtstag von Lucas Cranach d.J. Dazu gibt es mehrere Ausstellungen in der Stadt. Beim Rundgang wurde uns über Luthers und Melanchtons Wirken erzählt. Was Luther in Worte gefasst hatte, setzten Vater und Sohn Lucas Cranach in Bilder um. So steht in der Stadt- und Pfarrkirche St. Marien der berühmte Reformationsaltar. Diese Bürgerkirche war die Predigtkirche der Reformatoren Martin Luther und Johannes Bugenhagen. Hier wurde die Heilige Messe zum ersten Mal in deutscher Sprache gefeiert und das Abendmahl erstmals in Brot und Wein an die Gemeinde ausgeteilt. Die Kirche ist damit die Mutterkirche der Reformation. Hier sang die Reisegruppe den Choral „Großer Gott, wir loben Dich“ mit Orgelbegleitung. An der Sauer-Orgel war keine Geringere als unsere Organistin aus Schorndorf, Hermine Grete Schuller, geboren in Galt. Es war eine wunderbare Reise, auf der wir viel gesehen, gesungen und erlebt haben! Wir danken der Organisation, der Firma EBT-Heilbronn und dem Busunternehmen Hoffmann-Bonfeld für die erlebnisreichen Tage.

J. K.

Die Reisegruppe aus Heilbronn und Stuttgart mit ...
Die Reisegruppe aus Heilbronn und Stuttgart mit Dr. Bernd Fabritius, MdB, auf der Dachterrasse des Reichstagsgebäudes.

Schlagwörter: Heilbronn, Reise, Berlin, Fabritius

Bewerten:

17 Bewertungen: +

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.