27. Dezember 2015

Und er kam doch ... nach Geretsried

Trotz unruhiger Zeiten fand er am 6. Dezember zu uns in die Ratsstuben Geretsried. Ja, unser Nikolaus, er ist gekommen, ließ die Kinderaugen glänzen und ihre Herzen unruhig schlagen. Seine Päckchen hätte er aber ohne Hilfe der Zehntfrauen nie füllen können. Sie sammelten fleißig bei den Mitgliedern. Da erinnert man sich doch gern an die eigene Zeit. Obwohl damals die Straßen viele Löcher, mit Morast gefüllt, hatten, kein Nikolaus in der Nähe, putzten wir unsere Schuhe, dass sie nur so strahlten. Er sollte sie ja nicht übersehen.
Für die bereits etwas zu groß Geratenen gab es an Stelle der Päckchen Kaffee und Kuchen aus Eigenproduktion der Siebenbürger Sachsen. Allen Bäckermeisterinnen, Spendern und Helfern einen recht schönen Dank. Gerlinde Theil, unsere Kreisvorsitzende, eröffnete die Feier, begrüßte alle und bedankte sich bei den fleißigen Mitgliedern. Als gern gesehener Gast war die neue Bundesvorsitzende Herta Daniel bei uns. Sie meinte, dass der Verband nie ohne die Hilfe der vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter leben könne, und gab eine kurze Information über Schloss Horneck, verbunden mit einem großen Dank an alle Spender, die zum Erhalt unserer „Sachsenburg am Neckar“ beigetragen haben.

Bürgermeister Michael Müller sprach über unsere Tradition, die wir hier pflegen und leben und so das Stadtbild mit prägen. Leider musste er auch die heutige Zeit ansprechen: „Die Flucht vor 2015 Jahren hat uns wieder eingeholt und bringt uns eine neue Botschaft. Wir haben hier eine gelebte Solidarität und hoffen auf eine friedliche Zukunft“.
Weihnachtsfeier in den Ratsstuben Geretsried. ...
Weihnachtsfeier in den Ratsstuben Geretsried. Foto: Wiltrud Wagner
Stadtpfarrer Theo Heckel sprach über die Weihnachtszeit aus dem Vorjahr, die damaligen Schwierigkeiten. In der größten Not ist zwar kein „Stille Nacht“-Lied entstanden, aber man kann immer auf die Siebenbürger zurückgreifen. So konnte dieses Fest in letzter Minute doch noch gerettet werden.

Die Schlussworte hatte unsere Kulturreferentin Uschy Meyndt. Dann betraten die Kinder die Bühne. Der Chor saß im Parterre, so konnten die drei Lieder, die zum Theaterstück passten, gemeinsam gesungen werden. Früher war es immer ein „Krippenspiel“, heute „Der verlorenen Engel“. Ich hätte es „Gott kommt in die Welt“ getauft. Es war dies ein Gespräch vieler Engel, die auf der Suche waren, den Ort zu finden, „wo Gott die Welt betreten wird“. Dabei verloren sie den kleinsten und kamen zur Erkenntnis: „Mit Geld kann man sich fast alles kaufen, nur aber das Glück nicht“. Das kleinste Engelchen muss durch eine rosa-rote Wolke geflogen sein, denn seine Flügel hatten noch einen Hauch von Rosa. Eben erst den Babykleidern entwachsen und schon auf der Bühne. Da verweigerten unsere zwei Kleinsten die Aussage. Kein trotziges „Nein“, sondern ein liebliches „Verschämt sein“. Besser konnte es nicht gezeigt werden. Es war einfach nur süß und gab dem Stück die besondere Note.

Der Nikolaus war schon sehr müde, so dass die Kinder unruhig nach ihm riefen. Danach wurden ihm die Päckchen fast aus den Händen gerissen. Der Abschluss bekommt ein besonderes Lob. Dieses Mal sind viele mit ihren Kindern sitzen geblieben und haben die bekannten Lieder gemeinsam gesungen. Lieber Nikolaus, alle freuen sich bereits aufs nächste Jahr; oder heißt du dann etwa schon „Santa Claus“? Wir erwarten dich.

Wiltrud Wagner

Schlagwörter: Weihnachtsfeier, Geretsried, Krippenspiel

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