20. Dezember 2024

Tag der Heimat des Bundes der Vertriebenen in Augsburg

Zum Tag der Heimat, der jährlichen Traditionsveranstaltung, lud der Bund der Vertriebenen (BdV), Bezirksverband Schwaben und Kreisverband Augsburg-Stadt, am 13. Oktober in den Pfarrsaal „Unsere liebe Frau“ in Augsburg ein, diesmal unter dem Leitwort „Heimatvertriebene und Heimatverbliebene: Gemeinsam für ein friedliches Europa“. Der Festakt fand einen bewegenden Beginn mit dem Einzug der Fahnenabordnungen unter musikalischer Begleitung der Musikkapelle der Banater Schwaben Augsburg.
Es folgte der Auftritt des Siebenbürger Chors Augsburg, Leitung Elfriede Ungar, mit den Liedern „Bunt sind schon die Wälder“ und „De Astern“. Die Anwesenden, unter ihnen zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik, Kultur, Gesellschaft und landsmannschaftliche Vertreter, wurden von Dr. Hella Gerber, Stadträtin und Vorsitzende des BdV-Kreisverbandes Augsburg-Stadt, herzlich begrüßt. In ihrer Eröffnungsrede gedachte sie der Millionen Deutschen, die Flucht und Vertreibung auf unsägliche Weise erleben mussten, und der Schicksale der Menschen, die auch die Folgegenerationen sehr betroffen machen. Andreas Jäckel, MdL und BdV-Bezirksvorsitzender Schwaben, überbrachte stellvertretend für Oberbürgermeisterin Eva Weber das Grußwort der Stadt Augsburg. Im Raum Augsburg leben 40000 Spätaussiedler. Jäckel ermutigte alle, ihre Herkunft nicht zu verleugnen, und lobte die Landsmannschaften und Verbände für ihre zahlreichen Aktivitäten in der Stadtgesellschaft. Sei es die Teilnahme am Europatag, beim Plärrerumzug oder die Mitgestaltung des Empfangs der Landsmannschaften im Rathaus, den die Stadt Augsburg erstmalig mit großem Zuspruch durchführte. Mit viel Schwung und großem Applaus trat die Siebenbürgische Tanzgruppe Augsburg – Leitung Agnes Bartel und Maximilian Göddert – mit den Tänzen „Hetlinger Bandriter“ und „Sprötzer Achterrüm“ auf.
Siebenbürgische Tanzgruppe Augsburg, Ehrengäste, ...
Siebenbürgische Tanzgruppe Augsburg, Ehrengäste, Mitglieder des Augsburger Stadtrats und des BdV-Vorstands beim Tag der Heimat. Foto: Maria und Peter Bergmann
Dr. h. c. Christian Knauer, BdV-Landesvorsitzender, hielt eine sehr emotionale Ansprache, die auch bei der jüngeren Generation großen Anklang fand. Knauer bewegte die Zuhörer mit der Frage: „Was bedeutet Heimat für die Menschen?“ Nicht alle erfassen das. Erst, wenn sie droht verloren zu gehen, oder wenn man sie verloren und das Vertraute und Bekannte nicht mehr hat. Wie wichtig doch das Wissen um die Geschichte ist und die Vermittlung dieser an Schulen, Universitäten und auch in den Familien. Diskriminierung, Perspektivlosigkeit, Heimatverlust lösen Gefühle aus, die oftmals ein Leben lang als stille Post weiter auf die nächste und übernächste Generation gehen. Knauer ermutigte dazu, mit Kindern und Enkelkindern in die Dörfer und Städte zu reisen, die Wurzeln der Familien zu finden und deren Orte aufzusuchen. Knauer endete mit klaren Worten: „Die Charta der deutschen Heimatvertriebenen wurde 1950 verabschiedet. Dort heißt es: Die Völker müssen erkennen, dass das Schicksal der deutschen Heimatvertriebenen, wie aller Flüchtlinge, ein Weltproblem ist, dessen Lösung höchste sittliche Verantwortung und Verpflichtung zu gewaltiger Leistung fordert“. Es folgte eine Darbietung des Chors der Banater Schwaben unter der Leitung von Aniko Oster.

Im Auftrag des BdV-Präsidenten Dr. Bernd Fabritius erhielt Annemarie Klein – stellvertretende Vorsitzende des BdV-Kreisverbandes Augsburg-Stadt – die Silberne Ehrennadel des BdV-Bundesverbandes: „Annemarie Klein sprechen wir Dank und Anerkennung für langjährige Verdienste bei der Verwirklichung der Ziele des Bundes der Vertriebenen durch die Verleihung der Silbernen Ehrennadel aus“. In ihrer Laudatio erwähnte Ute Bako ihr stets großes Engagement und den unermüdlichen Einsatz von Annemarie Klein, die nicht nur fleißig, sondern auch durchsetzungsstark und konsequent ihre Meinung vertrete. „Auf sie kann man bauen, denn Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein sind für sie selbstverständlich. Ihr Tatendrang und ihre Beständigkeit machen sie zu einer wahren Stütze in jeder Situation. Sie hat die Silberne Ehrennadel des BdV mehr als verdient, denn ihr Engagement und ihr entschlossenes Handeln machen sie zu einer herausragenden Persönlichkeit“, so Bako.

Mit den Liedern des Chors „Heimatmelodie“ der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland – Leitung Nelli Retunskaya – und dem gemeinsamen Singen der Hymnen endete eine bewegende Traditionsveranstaltung, geprägt von Gedenken, Erinnern, Musik und Kultur. Ein herzliches Dankeschön den zahlreichen Mitgestaltern, Kulturgruppen und Helfern für die Bereicherung dieses Nachmittags.

Annemarie Klein

Schlagwörter: Augsburg, Tag der Heimat, BdV, Vertriebene, Tanzgruppe Augsburg

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