12. Januar 2025

„Fürchtet euch nicht“: Weihnachtsgottesdienst der Kreisgruppe Nürnberg in der Sebalduskirche in Nürnberg

Am 8. Dezember trafen sich wieder zahlreiche Kreismitglieder und Freunde, um in feierlicher Atmosphäre die Adventszeit zu begehen. Die Sebalduskirche war bis auf die letzten Plätze gefüllt. Ein besonderes Erlebnis bot das Krippenspiel der Kindergruppe des Kreisverbandes Nürnberg. Unter der Leitung von Brigitte Krempels führten die Kinder die Weihnachtsgeschichte mit Hingabe und Begeisterung auf. Die vertrauten Szenen wurden von Eltern, Großeltern und Besuchern mit Freude verfolgt.
Weihnachtsgottesdienst in der Sebalduskirche. ...
Weihnachtsgottesdienst in der Sebalduskirche. Foto: Annette Folkendt
Ein weiterer Höhepunkt des Gottesdienstes war das Lichtert-Singen von den über 60 Sängerinnen und Sänger der HOG Alzen und des Nürnberger Liederkranzes, das von Angelika Meltzer geleitet wurde. Das Lied „Quem Pastores“ wurde nach der siebenbürgisch-sächsischen Tradition aus Alzen gesungen. Der feierliche Zwei-Männer-und-Frauen-Gruppengesang, dazu der Wechselgesang zu „Süßer die Glocken nie klingen“ mit der Gemeinde, vor den beiden Lichtert nach Alzener Tradition schufen eine Atmosphäre, die tief unter die Haut ging. Das Lichtert-Singen gehört zu den fest verankerten Bräuchen der siebenbürgisch-sächsischen Weihnacht und leitete die Weihnachtsfeiertage ein.

Mit den Worten „Fürchtet euch nicht“ – der Botschaft der Engel an die Hirten, die von der Geburt Jesu kündeten, eröffnete Pfarrer Martin Hermann seine Predigt. Diese Worte zogen sich wie ein roter Faden durch seine Predigt. Er stellte die zentrale Frage: „Was bedeutet Weihnachten heute?“ Er ließ die Zuhörer sich zurückerinnern, wie Weihnachten einst in Siebenbürgen gefeiert wurde. Am Heiligen Abend ging man durch den knirschenden Schnee zur Kirche. Die Stille der Winternacht, das Knistern des Schnees unter den Füßen und das warme Licht der Kirche prägten die Erinnerungen vieler Siebenbürger. Doch die Bedeutung von Weihnachten ging damals wie heute weit über Rituale hinaus. „Da ist jemand, der uns nahesteht“, betonte er. Die Sehnsucht nach Menschlichkeit, Mitgefühl und Nähe sei heute so aktuell wie damals, als die Hirten auf den Feldern die frohe Botschaft vernahmen. Diese Botschaft solle Mut machen, auch in unserer heutigen Zeit, die von Unsicherheit und Angst geprägt sind: „Fürchtet euch nicht“.

Zum Abschluss des Gottesdienstes ergriff Annette Folkendt, die Vorsitzende des Kreisverbandes Nürnberg, das Wort. Sie sprach allen Mitwirkenden ihren Dank aus und betonte, wie wichtig solche gemeinsamen Erlebnisse seien, um das Gefühl der Gemeinschaft zu stärken.

Mit dem gemeinsamen Singen von Weihnachtsliedern klang der Gottesdienst aus. Die Besucher verließen die Kirche in feierlicher Stimmung.

Nach dem Gottesdienst folgte die traditionelle Kinderbescherung, die unter der Leitung von Gerlinde Zakel organisiert wurde. Die vielen Kinder nahmen wieder mit leuchtenden Augen ihre Geschenkpäckchen entgegen, auf die sie sich schon den ganzen Gottesdienst über gefreut hatten. Sie konnten neben vielen kleinen Gaben auch eine besondere süße Überraschung entdecken: Honiglebkuchen, nach Peschendorfer Tradition gebacken. Dieser besondere Lebkuchen ist für viele Landsleute eng mit den Kindheitserinnerungen an die Weihnachtszeit in Siebenbürgen verbunden.

Alice Cao-Gottschling, Kulturreferat

Schlagwörter: Nürnberg, Weihnachten, Gottesdienst, St. Sebald

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