2. September 2006

Reise nach Südnorwegen - Stationen und Impressionen

Am 5. August, pünktlich um 4.30 Uhr, starteten 36 Siebenbürger, Banater und Bayern aus Regensburg und Umgebung, München, Heilbronn, Hannover und Bielefeld zu einer 5 000 km langen Fahrt nach Norwegen. Eingeladen und organisiert hatten die Reise Klaus und Astrid Andree im Namen des Vorstandes der Kreisgruppe Regensburg. Ihnen gebührt unser herzlichster Dank.
An Bord waren gleich drei Geburtstagskinder. Kilometerweise warteten Sekt, Schnaps, Säfte und Gebäck, "verbraucht" zu werden. Zum Dank bekamen sie auch ein Ständchen, denn unsere Gruppe (Durchschnittsalter 65 Jahre) singt gern, viele sind Chormitglieder.

Der erste Tag endete in Kiel. Das schlechte Wetter aus dem Süden ließen wir zurück, ab Hannover wurde es sommerlich warm. Am zweiten Tag stieß unsere norwegische Reiseleiterin Siren aus Kiel zu uns, die uns fürsorglich betreute. Bevor wir Richtung Flensburg fuhren, machten wir in Kiel eine kleine Stadtrundfahrt. Weiter ging es quer durch Dänemark bis Hirtshals, einem bedeutenden Fähr- und Fischereihafen, und von da mit der "Color Line" nach Kristiansand, dem größten Fährhafen Norwegens. Ein reichhaltiges Büfett und Getränke gab es auf dem Schiff. Wir nutzten das aus, da in Norwegen alles teurer war. Norwegen empfing uns bei Nacht.

36 Siebenbürger, Banater und Bayern unterwegs in Südnorwegen, hier im skulpturenreichen Vigelandspark. Foto: Klaus Andree
36 Siebenbürger, Banater und Bayern unterwegs in Südnorwegen, hier im skulpturenreichen Vigelandspark. Foto: Klaus Andree

Am dritten Tag fuhren wir an der Westküste über Flekkefjord, ein idyllisches Städtchen mit historischen, im holländischen Stil erbauten weißen Holzhäusern, weiter durch eine gebirgige Landschaft mit zerklüfteten Felsen, kleinen Seen und grünen Almwiesen nach Algard und Stavanger, das eine große Bedeutung für Norwegen hat, seit in den 70er Jahren große Erdöl- und Erdgasvorkommen in der Nordsee entdeckt wurden. Die Weiterreise in nördlicher Richtung nach Mortavika verlief durch den längsten und tiefsten unterseeischen Autotunnel der Welt, den Byfjord-Tunnel: 45 m unter dem Meeresgrund, fast 6 km lang. Mit der Fährpassage Mortavika-Arsvagen erreichten wir Haugesund. Unser Hotel stand direkt am innerstädtischen Wasserarm Smedasund, wo unzählige Yachten und Fischerboote lagen. Hier findet auch jährlich das Filmfestival statt. Der vierte Tag bescherte uns eine schöne Insel- und Fjordlandschaftsfahrt. Mit der Fährpassage von Sandvikvag ging es nach Halhjern, dann weiter nach Bergen, das industrielle Zentrum der norwegischen Westküste, zugleich Heimatstadt unserer Reiseleiterin Siren. Hier erwartete uns Anna zu einem dreistündigen Stadtrundgang. Die Altstadt umschließt das Hafenbecken Vagen und den Fischmarkt, wo wir Rentier- und Elchwurst, sogar geräucherten Walfisch probieren konnten. Die mittelalterliche Festung Bergenhus, die Hakonshalle, die romanische Marienkirche gehören zu den historischen Sehenswürdigkeiten der Stadt, ebenso das Kaufmannsviertel "Bryggen" mit seinen dicht aneinander gereihten Holzhäusern. Eine Fahrt mit der Standseilbahn auf den Aussichtsberg Flöyen hat sich allemal gelohnt: Die schöne Stadt sowie die umliegenden Inseln und Fjorde lagen uns zu Füßen.

Am fünften Tag durften wir norwegisches Regenwetter "genießen", leider, denn auf unserer Schifffahrt von Hellesylt nach Geiranger sahen wir zwar die berühmten Wasserfälle, die verlassenen Höfe auf den Gesimsen, aber die Gletscher auf den Bergen blieben in den Regenwolken versteckt. Dafür übernachteten wir im schönsten Hotel und am Morgen hoben sich die Wolken und so konnten wir zum Aussichtspunkt Dalsnibba, dann über Grotli, Otta, am Ottafluss entlang, nach Ringebu fahren. Die Stabkirche zu Ringebu ist landesweit eine der größten. Den "Blaues Eis"-Gletscher konnten wir zum Teil wolkenlos fotografieren. An dieser Stelle müssen wir nochmals unseren Fahrer Mario loben, der die Bergstraßen großartig gemeistert hat. Dank gebührt ihm und seiner Freundin Andrea für die Versorgung mit Getränken und einem warmen Mittagessen. Die Reise führte weiter am Mjösasee entlang bis Lillehammer. Der Nachmittag erlaubte einen Stadtbummel oder eine Sesselliftfahrt zur Sprungschanze hinauf. Leider zeigte sich kein Elch. Dafür hörten wir aber "Troll-Geschichten".

Am siebten Tag lernten wir Oslo kennen. Ingeborg, eine Rheinländerin, die nach Norwegen geheiratet hat, präsentierte ihre Stadt liebevoll, zuerst bei einer Stadtrundfahrt, dann beim Rundgang durch den berühmten Vigelandspark. Sie wusste über alle rund 1 600 Skulpturen gut Bescheid.

Von Oslo ging es am achten Tag weiter Richtung Schweden, über die 420 m lange Svinesundbrücke nach Göteborg. Unterwegs legten wir an der Westküste Schwedens eine Mittagspause ein. Das schöne Wetter nutzten einige zum Baden in der Nordsee. Der schwedische Regen begleitete unsere Fähre Stena Line Germanica Richtung Kiel. Unsere letzte Nacht verbrachten wir mit einem Abendessen an Bord und Tanz in der Disco. Sirens Ehemann Jürgen, Kapitän, empfing uns in Kiel mit einer Runde Linie Aquavit und erklärte uns, wie Ebbe und Flut entstehen. Wir nahmen Abschied von Siren und Jürgen und fuhren zurück nach Regensburg. Für unseren Fahrer sangen wir jeden Morgen ein norwegisches Lied, um ihn bei guter Laune zu halten. Danke allen, die zum guten Verlauf dieser unvergesslich schönen Reise beigetragen haben.

Uta Schullerus

Schlagwörter: Reise

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