14. August 2007

"Haus der Siebenbürger Sachsen" in Heilbronn eingeweiht

Das neue „Haus der Siebenbürger Sachsen“ in der Sinsheimer Straße 55 in Heilbronn-Böckingen kann sich sehen lassen. Auf den Tischen stehen bunte Blumensträuße in siebenbürgisch-sächsischen Krügen. Die Wände innen und außen sind frisch gestrichen. An den Fenstern hängen neue Vorhänge, und die Wände schmücken Bilder von Juliana Fabritius-Dancu. So empfängt das Haus seine Gäste.
Das Haus wurde mit Hilfe unserer Landsleute renoviert und neu gestaltet. Rund 35 von ihnen haben ein Jahr lang selbst Hand angelegt. Der erste Kostenvoranschlag für die Sanierung des Gebäudes betrug 30 000 Euro. Die Landsmannschaft erledigte die Arbeit mit viel Engagement für 3 000 Euro, das ist praktisch nur der Materialpreis. Zum Dank für ihren Einsatz waren alle Helfer und Mitglieder des Vorstandes der Kreisgruppe Heilbronn zu einem Einweihungsfest am 14. Juli eingeladen. Zur Begrüßung sagte die Vorsitzende der Kreisgruppe Heilbronn, Christa Andree, dass wir zwei Gründe zum Feiern hätten: Erstens würde der neue Namen eingeweiht, und zweitens sollte allen gedankt werden, die unzählige Stunden ehrenamtlich in dem Haus gearbeitet oder mit Geld und Sachspenden zur Verschönerung der Räume beigetragen haben. Frau Andree begrüßte die zahlreichen Ehrengäste: Reinhold Weber von der Stadt Heilbronn, Karl Friedrich Bretz von Seiten der Diakonie, Pfarrer Klaus-Werner Weißbeck vom Pfarramt Böckingen, Martin Link mit Gattin vom Böckinger Ring, den Vorsitzenden des BdV Heilbronn, Harald Wissmann, Diakon Richard Siemiatkowski-Werner, den Vorsitzenden der Landesgruppe Baden-Württemberg der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen, Alfred Mrass mit Gattin.
Einweihung des neuen Vereinsheims der Kreisgruppe ...
Einweihung des neuen Vereinsheims der Kreisgruppe Heilbronn in Heilbronn-Böckingen, von links Reinhold Weber (Stadt Heilbronn), Karl-Friedrich Bretz (Diakonie), Christa Andree (Kreisgruppe), Richard Siemiatkowski-Werner (Diakonie) und Pfarrer Karl-Werner Weißbeck. Foto: Wolfgang Lechner
Musikalisch umrahmt wurde das Fest von unserer Chordirigentin Melitta Wonner und ihren beiden Töchtern Cindy und Conny Wonner. Wir hörten „Popcorn“ von Gershon Kingsley und ein Menuett und Präludium von J. S. Bach.

Richard Siemiatkowski-Werner brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass der Integrationsprozess so wunderbar gelungen ist. Das Haus, das ehemalige Unterrichts- und Freizeitzentrum für Aussiedlerkinder, wurde vor 26 Jahren gebaut. Es war vor allem für die Kinder der Aussiedler bestimmt, die hier Hausaufgabenbetreuung erhielten und auch ihre Freizeit verbringen konnten. Richard Siemiatkowski-Werner brachte einen Zeitungsartikel vom 6. Februar 1981 mit, in dem vom damaligen Einweihungsfest des Hauses berichtet wurde. Die Stadt und die Diakonie übergaben das Haus der Kreisgruppe Heilbronn anlässlich ihres 40-jährigen Gründungsjubiläums im November 2005. Heute, am 14. Juli 2007, wurde der neue Namen des Vereinsheim gefeiert: „Haus der Siebenbürger Sachsen“.

Weber übermittelte Grüße von Bürgermeister Harry Mergel und Herrn Urban, Leiter des Amtes für Familie und Senioren. Er betonte, dass dieses Haus mit dem Schicksal der Aussiedler eng verbunden sei.

Karl Friedrich Bretz, Geschäftsführer der Diakonie, war vom gepflegten Aussehen des Hauses begeistert und wies auf die Bedeutung der ehrenamtlichen Arbeit im Allgemeinen und im Besonderen auf die Renovierung des Hauses hin. Pfarrer Weißbeck überbrachte Glückwünsche von der Kirchengemeinde und wünschte weiterhin eine gute Zusammenarbeit und dem Haus eine optimistische Zukunft. Harald Wissmann gratulierte zum neuen Haus und stellte es als Musterbeispiel für eine gelungene Integration hin. Er überreichte als Gastgeschenk ein siebenbürgisches Wappen.

Sigrid Lipp, Leiterin des Heilbronner Käthchenhochzeitszuges sowie verschiedener anderer Tanzgruppen, die Proberäume im Haus angemietet haben, unterstrich die Bedeutung der kulturellen Arbeit, die hier geleistet wird, und überreichte einen Kupferstich vom Heilbronner Marktplatz.

Unser Landesvorsitzender Alfred Mrass hatte die Ehre und Freude gleich drei Mal das Silberne Ehrenwappen der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen zu vergeben: an Friedrich Christian Andree sowie an Gertraud und Hermann Grempels für ihre herausragende Arbeit. Er dankte der Stadt Heilbronn und der Diakonie, die es ermöglicht haben, dass der große Wunsch der Kreisgruppe von einem eigenen Vereinshaus in Erfüllung gegangen ist.

Christa Andree überreichte den fleißigen Helfern je eine Dankes-Urkunde.

Im „Haus der Siebenbürger Sachsen“ treffen sich unsere Kulturgruppen zu den Proben: Jeden Montag um 17.30 Uhr die Kindergruppe und um 19.00 Uhr die Jugendtanzgruppe im großen Saal; das Orchester probt um 19.00 Uhr im kleinen Saal. Die Strickfrauen treffen sich Montagnachmittag zur Handarbeitsrunde. Jeden ersten, zweiten und dritten Donnerstag im Monat ist das Begegnungscafé geöffnet. Dort kann man sich zu einer Tasse Kaffee treffen, sich unterhalten oder bei Gesellschaftsspielen mitmachen. Jeden vierten Dienstag im Monat findet um 15.00 Uhr der siebenbürgische Seniorennachmittag unter der Leitung von Helga Bitto statt.

Das Haus der Siebenbürger Sachsen kann auch für private Feiern angemietet werden. Termine sind telefonisch bei Hermann Grempels unter (0 71 31) 99 35 81 vereinbart werden.

Zum ersten Mal in ihrer Geschichte hat die Kreisgruppe Heilbronn der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen ein eigenes Heim bezogen. Wir alle freuen uns sehr darüber.

Gerlinde Schuller

Schlagwörter: Heilbronn, Baden-Württemberg, Landsmannschaft

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