1. Juli 2008

Talmescher auf Spurensuche in Luxemburg

Es ist Samstagmorgen. Ich freue mich! Heute lerne ich ein Stück unserer Urheimat kennen. Ich habe mich für die Tagesreise vom 26. April nach Luxemburg angemeldet. Alle Mitreisenden, die sich für diese Tagestour angemeldet haben, sind neugierig, mehr über Luxemburg zu erfahren.
Ich bewundere die Sprachfertigkeit der Luxem­burger, die neben ihrem eigenen Lëtzebuergisch, das unserer siebenbürgisch-sächsischen Mundart so ähnelt, mit Deutsch und Französisch ohnehin zurechtkommen. Kurz vor sieben Uhr setzt sich der Bus aus Mannheim in Bewegung. Die Mi­schung aus Talmeschern und Nicht-Tal­meschern sorgt dafür, dass jeder erstmals den anderen begrüßen und kennen lernen möchte. Wir fahren über Kaiserslautern, wo uns der Bus­fahrer viele Sehenswürdigkeiten entlang der Autobahn erklärt, tauchen dann in die romantische Mosel­gegend ein und erreichen unser Ziel über Trier.

Die schöne Altstadt mit ihren Bau­denk­mälern erwartet uns im herrlichen Sonnen­schein. Lu­xem­burg ist eine Stadt von außerordentlichem Charme. Die erfrischende Mischung, die sich aus Luxemburgs Bedeutung als Finanz­metropole, als politischer Mittelpunkt, landschaftliche Schön­heit, multikulturelles Zentrum, Einkaufs­stadt mit der Ausstrahlung einer freundlichen Kleinstadt ergibt, lässt sofort den Gedanken aufkommen: Hier könnte man leben!
„Mer wallen bleiwen wat mir sin“: Talmescher ...
„Mer wallen bleiwen wat mir sin“: Talmescher unter dem berühmten Erker in Luxemburg. Foto: Georg Moodt

Die Stadt­rundfahrt bringt einiges von dem näher, was man zu wissen glaub­te oder noch gar nicht wusste. Man muss das Bunte auf sich wirken lassen: eine riesige Fes­tungsanlage, 150 Banken, das Grab des Haupt­manns von Köpenick. Sehenswürdigkeiten lassen die Zeit bis zum Mittagessen viel zu kurz erscheinen. Nach dem Mittagessen wiederholen wir die schon im Bus mit unserem Reiseführer gelernten lëtzebuergischen Lieder und sind von unserem musikalischen Begleiter völlig begeistert. Nun können wir die Sehenswürdigkeiten in der Innenstadt hautnah erleben. Der Weg führt uns über das Schloss zu den Burgkasematten und letztendlich zum Höhepunkt unserer Tages­reise. Müde und erschöpft stehen wir nun da, doch beim Anblick des Erkers mit dem Schrift­zug „Mer wallen bleiwen wat mir sin“ sind die Ermüdungserschei­nungen vergessen. Gemein­sam singen wir gerührt das Lied, das uns mit Luxemburg so tief und innig verbindet: „Mer wallen bleiwen wot mer sen, Gott half es enst uch anjen.“

Kurz vor 18 Uhr fahren wir heimwärts. Wieder zurück auf dem ADAC-Parkplatz in Mannheim, tritt jeder von uns seinen Heimweg an. Diese Tagesfahrt war eine kulturell-historische Reise mit unvergesslichen Augenblicken, die wir alle in wunderbarer Erinnerung behalten werden. Eine gute Reise all denen, die Luxemburg als nächstes Reiseziel planen!

Georg Moodt sen.

Schlagwörter: Luxemburg, Reisebericht

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