24. Juni 2011

Faszinierende Bilder der Karpaten

Zu Pfingsten wurde die Ausstellung „Bilder der Karpaten. Fotos von Herbert Horedt“ im Katholischen Pfarrheim in Dinkelsbühl gezeigt. Die im Folgenden gekürzt wiedergegebene Einführung zur Fotoausstellung des Deutschen Alpinvereins (DAV), Sektion Karpaten hielt Herbert Horedt.
Die hier ausgestellten Fotos zeigen Aufnahmen aus den Südkarpaten, die nach der Hohen Tatra (2655m) den höchsten Teil der gesamten Karpatenkette bilden. Sie erreichen im Moldoveanu-Gipfel im Fogarascher Gebirge eine Höhe von 2544 Metern. Man kann davon ausgehen, dass die Südkarpaten in den letzten 10000 Jahren etwa so ausgesehen haben wie heute. Wenn man noch weiter zurückblickt, haben jedoch Gletscher, die in verschiedenen Phasen bis zur Waldgrenze vorstießen, das Landschaftsbild geprägt. Sie haben bis heute ihre Spuren in Form von Trogtälern, Moränen und Karseen hinterlassen. Karseen sind nach dem Rückzug der eiszeitlichen Gletscher entstanden. Sie sind durch Eisschurf, durch Moränenbarrieren oder durch eine Kombination aus beidem entstanden, wie z.B. der Große-Iezer-See im Zibinsgebirge.
DAV-Ausstellung: Herbert Horedt führt ein. Foto: ...
DAV-Ausstellung: Herbert Horedt führt ein. Foto: Hans-Werner Schuster
Seit dem Ende der letzten Eiszeit hat es immer wieder Klimaschwankungen gegeben. So ist es seit etwa 1850 in Europa wärmer geworden und dadurch ist auch in den Südkarpaten die Höhe der einzelnen Vegetationszonen angestiegen. Ebenso sind die perennierenden („ewigen“) Schneeflecken, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch beobachtet worden sind, wahrscheinlich vollständig abgeschmolzen. So ist der perennierende Schneefleck am Podu-Giurgiului-See, den Bela Szalay noch vor etwa hundert Jahren beobachtet hat, abgeschmolzen. Den Schnee­fleck auf der Nordseite des Câlun-Gipfels habe ich Anfang Oktober 2004 und Ende August 2007 noch gesehen. Die Frage, ob er in warmen, trockenen Sommern vollständig abtaut, können nur weitere Beobachtungen klären.

Die Bilder sind aus unterschiedlichen Perspektiven gemacht. Die verschiedenen Jahreszeiten geben unterschiedliche Stimmungen wieder, die einem immer gleich bleibenden Zyklus folgen. Die Karpaten werden hoffentlich auch in Zukunft durch eine unberührte Natur ihre Faszination bewahren.

Herbert Horedt

Schlagwörter: Heimattag 2011, Sektion Karpaten des DAV

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