4. August 2013

„Lust auf Blasmusik?“

Diese (natürlich nur rein rhetorische) Frage stellt die Siebenbürger Blaskapelle Augsburg (SBA) im Titel ihrer zweiten CD, die das weit über die Fuggerstadt hinaus bekannte Ensemble unter ihrem leider aus gesundheitlichen Gründen scheidenden Dirigenten Roland Kühnl kürzlich aufgenommen hat.
Was haben Böhmen, Slowaken und Siebenbürger Sachsen außer der historischen Zugehörigkeit zur Habsburger Doppelmonarchie ­gemeinsam? Neben der hier wie dort anzutreffenden Lust an gutem Essen und Trinken und der Lebensfreude ist es zweifellos die Blasmusik, die sie musikalisch verbindet durch schmissig-herzvolle Stücke, die „hüben wie drüben“ dargeboten werden. Die neue CD, aufgenommen vom Komponisten Hans Bruss, bietet einen bunten Strauß bekannter und neuerer Polkas, Walzer und Landler, die dank der Spielfreude und Virtuosität der Mitwirkenden den Zuhörer in eine beschwingt-fröhliche Stimmung versetzen und selbst hartgesottene Griesgrame (verstohlen) das Tanzbein zucken lassen.

Dass die durch Fernsehauftritte (Musikantenstadl) und Darbietungen vor großem Publikum wie etwa beim Heimattreffen in Dinkelsbühl weit über den Lech hinaus bekannte SBA-Truppe aus hoch talentierten Musikern mit viel Humor besteht, zeigt die Polka „Musikantengeburtstag“ – ein so heiteres Stück, dass der Rezensent spontan bedauert, nicht selbst ein Instrument spielen zu können und beim Ständchen dabei zu sein. Ihr Können zeigen die musikalischen Sachsen auch bei den beiden Märschen, wobei vor allem bei dem alten Reitermarsch „Der Dessauer“ der Solist Wilhelm Schunn unter Beweis stellt, dass er zu den ganz großen Trompetenvirtuosen zählt. Blasmusik vom Feinsten ist auch die Polka „Mein Tenorhorn“, bei der gleich zwei Solisten (Tenorhorn: Gerhard Roth, Bariton: Erwin Hann) Proben ihres großen Könnens abgeben. Die Eigenkomposition „Herbstwind“ von Hans Bruss schließt das gelungene Kaleidoskop aus 14 sorgfältig ausgewählten Stücken ab.

Die nach längerer Studioabstinenz erschienene zweite CD der Siebenbürger Blaskapelle Augsburg stellt „ohrenfällig“ unter Beweis, dass Blasmusik alles andere als „Blech“ ist, wenn sie von engagierten Könnern gespielt wird. Musiker mit Herzblut wie bei der SBA tragen entscheidend dazu bei, dass dieses Musikgenre auch heute generationenübergreifend gerne gehört wird. „Lust auf Blasmusik?“ Ja, gewiss, wenn die Siebenbürger Blaskapelle Augsburg aufspielt ...

Die CD „Lust auf Blasmusik?“ kann für 15 Euro (inkl. Porto und Verpackung) direkt bei der Siebenbürgischen Blaskapelle Augsburg auf der Webseite www.siebenbuerger-blaskapelle-augsburg.de bestellt werden. Und da die SBAler nicht nur gute Musiker, sondern auch honorige Partner sind, gibt es auf dieser Webseite auch Hörproben der CD. Darüber hinaus bietet sie einen guten Einblick in die Aktivitäten des Ensembles. Wer über keinen Internetzugang verfügt, kann die CD auch telefonisch bei Michael Bako, Telefon: (08 21) 3 28 91 50, oder Gerhard Weber, Telefon: (0 82 08) 838 4, bestellen. Tipp für Schnellentschlossene: Von der ersten CD gibt es für 12 Euro noch geringe Restmengen.

Wolfram Wolff

Schlagwörter: CD, Augsburg, Blaskapelle

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