11. August 2013

Ausstellung im Siebenbürgischen Museum eröffnet

Die Sonderausstellung „Novitäten // Raritäten. Neuerwerbungen 2009-2013“ wurde am 20. Juli im Siebenbürgischen Museum auf Schloss Horneck in Gundelsheim eröffnet. Die zahlreichen Gäste, die am späten Nachmittag bei der Vernissage zugegen waren, erlebten eine Präsentation, wie man sie bei dem Titel nicht erwartet hatte: Anstelle eines bunten Haufens von Objekten aus unterschiedlichen Lebens- und Kulturbereichen, die über Schenkungen und Einkäufe in den letzten Jahren die Sammlungen des Hauses vervollständigen helfen, hatte der Kurator, Dr. Markus Lörz, sein Augenmerk auf den Bereich Kunst gelenkt. Und da konnte er dem verwöhnten Besucher einiges bieten und brachte Gemälde und Graphiken vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart in einen spannenden Dialog.
Dr. Markus Lörz hatte die Exponate aus der Fülle der Neuerwerbung so ausgewählt, dass sich die beiden Museumsräume einzeln nach jeweils anderen thematischen Schwerpunkten bespielen ließen – hier Porträtistik, dort Stadtansichten und Landschaft. Wichtige Namen der siebenbürgischen Klassischen Moderne wie auch der gegenwärtigen siebenbürgischen Kunstszene bieten sich dem Betrachter dar. Der museale Parcours führt von Arthur Coulin über Fritz Kimm zu Hermann Konnerth bis zu Jutta Palosch. Verweilen sollte man auch vor den Landschaftsaquarellen des schottischen Forschungsreisenden Charles G. Danford, der im 19. Jahrhundert auf einer Reise in den Nahen Osten auch Siebenbürgen durchwandert hatte.

In ihrer Ansprache dankte die Vorsitzende des Siebenbürgischen Museums, Dr. Irmgard Sedler, den edlen Spendern und ging auf den Werte- und Bedeutungswandel ein, den die Gegenstände, die wir als selbstverständliche Gebrauchsobjekte aus unserem Alltag kennen, im Museum durchmachen, um hier als kulturelle Dingzeugnisse siebenbürgischer Lebensweise auch noch den kommenden Generationen vorgeführt werden zu können. In diesem Zusammenhang verwies sie auf die Verpflichtung zur Pflege der „alten, in ihrer Substanz prekären Sachen“ und rief die Gäste dazu auf, sich dieser Pflicht, die in erster Linie die Siebenbürger Sachsen als Träger der hier gezeigten Kultur betrifft, zu stellen. Denn genau so wichtig wie eine Schenkung sei auch die Unterstützung für den Erhalt einer solchen Schenkung.
Publikum (rechts Museumsleiter Dr. Markus Lörz) ...
Publikum (rechts Museumsleiter Dr. Markus Lörz) vor den frisch restaurierten Bildern „Jugendporträt/Mädchenporträt“ von Fritz Kimm. Foto: Werner Sedler
Hier knüpfte auch Dr. Markus Lörz an, indem er sich bei Dr. Bernhard Lasotta, dem Vorsitzenden des Fördervereins des Museums, bedankte, welcher es ermöglicht hatte, zwei wertvolle Porträts von Fritz Kimm restaurieren zu lassen. Des Weiteren ging Dr. Lörz auf die künstlerische Aussage der ausgestellten Gemälde ein, verknüpfte Geschichte mit Kunstgeschichte und eröffnete den interessierten Betrachtern neue Zugänge zu den Bildinhalten. Nicht zuletzt dankte er auch dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dessen seit Jahren kontinuierlich getätigte Förderung die Museumsarbeit des Hauses auf hohem Niveau erst zur Realität werden ließ. Die Besucher bekundeten beim Abschied Interesse an der nächsten Ausstellung dieser Art, die zur Tradition des Hauses gehört und in größeren Zeitabständen das Engagement von Freunden und Förderern des Museums würdigt. Wohl werden es dann ganz andere Objektkategorien sein, die zu einer Ausstellung gefügt, ein Streiflicht auf eine ganz andere Lebens- und Kulturäußerung des Siebenbürgischen zu werfen vermag.

Werner Sedler



Die Ausstellung „Novitäten // Raritäten. Neuerwerbungen 2009-2013“ ist bis zum 20. Oktober 2013 von Dienstag bis Sonntag 11.00 bis 17.00 Uhr im Siebenbürgischen Museum auf Schloss Horneck in Gundelsheim zu sehen. Der Eintritt kostet drei Euro (ermäßigt zwei Euro).

Schlagwörter: Siebenbürgisches Museum, Gundelsheim, Ausstellung

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