„Die Bistritzer Sachsen”, schreibt Bischof Reinhart Guib in dem zentralen Beitrag dieses 240-seitigen, reich bebilderten Buches (mehr als 200 Abbildungen), „reformierten im Zuge der Reformation auch ihre Kirche. Aus der alten baufälligen romanischen Nikolauskirche wurde eine gotische Hallenkirche mit sehenswürdigen Renaissance-Elementen. So wurde Bistritz ein Vorzeigemotiv für die Renaissance in Siebenbürgen und später in Rumänien. (...) Der Architekt Petrus Italus aus Lemberg hat zwischen 1560 und 1563 den vorhandenen gotischen Stil mit dem Renaissancestil herausragend verbunden und der Kirche ein Aussehen gegeben, das für Siebenbürgen einzigartig ist.”

Nach einem umfassenden Rückblick auf die Jahre 2011 und 2012 von Dr. Hans Franchy konzentriert sich das Buch auf das zentrale Gotteshaus der Stadt und lässt Raum für völlig neue Angaben und Bewertungen des kirchlichen evangelischen Lebens in Bistritz und im Nösnerland nach 1944. Günter Klein beschreibt minutiös den Bau der evangelischen Kirche. Erstmals kommen die meisten Bistritzer Pfarrer nach 1945 zu Wort: Michael Gross, Peter Obermayer, Matthias Stieger, Kurt Franchy, Günther Klöss-Schuster, Hans Hamrich und Johann Dieter Krauss. Dr. Hans Franchy blickt auf das Jahr 1913 im Spiegel der Bistritzer Deutschen Zeitung zurück und dokumentiert den Bau des Elektrizitätswerkes im gleichen Jahr anhand von Aufzeichnungen seines Erbauers Ing. Oskar Kelp. Rudolf Rösler präsentiert meisterhaft die Leistungen des Apothekers und Pomologen Albert Wachsmann, während Dr. Jost Linkner sich etlichen historischen Denkwürdigkeiten widmet. Lesenswerte Personalien und Begebenheiten unterschiedlichster Art runden ein insgesamt überzeugendes, gehaltvolles Buch ab. Zu beziehen ist WIR NÖSNER 2013 zum Preis von 10 Euro plus Versand bei Annemarie Wagner, Keplerstraße 24, 90766 Fürth, Telefon: (09 11) 73 92 66, E-Mail: annywagner[ät]t-online.de.

Horst Göbbel