26. Januar 2014

Vergangenheit und Gegenwart der Roma im östlichen Europa

Die Tagung „Einblicke in Vergangenheit und Gegenwart der Roma im östlichen Europa und als Armutszuwanderer in Westeuropa“ findet in Zusammenarbeit mit dem Institut für Nationalitätenrecht und Regionalismus München vom 21. bis 23. Februar 2014 in der Bildungs- und Begegnungsstätte „Der Heiligenhof“ Bad Kissingen statt.
Die Roma sind in nahezu allen ost- und mitteleuropäischen Ländern eine der größten ethnischen und sozialen Minderheiten. Als die sozialistischen Industrie- und Landwirtschaftsbetriebe in den ehemaligen Ostblockstaaten nahezu flächendeckend abgewickelt wurden, verloren sie als meist schlecht gebildet und gering qualifiziert ihre Erwerbsarbeit. Die im Sozialismus durchgesetzte Schul- und Arbeitspflicht bröckelte. Viele Kinder gingen nicht mehr zur Schule, sondern bettelten. Viele Roma suchten ihr Glück im Westen Europas, ebenfalls als Bettler. In mehreren Ländern, vor allem in Großstädten, ließen sich Roma sippen- und dorfweise in Barackenstädten oder verödeten Stadtteilen nieder. Die hygienischen und sozialen Probleme sowie Konflikte mit der Nachbarschaft nahmen zu. Die Sozialetats der Kommunen werden in erheblichem Umfang belastet. Populistische Parteien machen Stimmung, die auch auf bürgerliche Regierungen wirkt und zur Forderung bzw. Umsetzung führt, die Roma auszuweisen. Die komplexen Probleme sind wohl kaum kurzfristig lösbar. Warum sind die Roma ein Problem in Ost- und Westeuropa? Wie vielschichtig sind die Probleme? Gibt es Lösungsansätze? Das sind Fragen, denen sich die Veranstaltung stellen will.

Als Referenten konnten gewonnen werden: Dr. Ortfried Kotzian, Augsburg: Begegnungen mit dem „Zigeuner“-Thema – eine „Lebens“-Erfahrung in Wissenschaft, Politik, Bildungswesen und Realität; Dr. Meinolf Arens, Wien: Grundzüge der Geschichte der Roma/Zigeuner vom Hochmittelalter bis ins 20. Jahrhundert; Dr. Krisztían Ungvary, Budapest: Die Lebenswelt der Roma in Ungarn seit der Wende von 1989 im Umbruch. Soziale und kulturelle Konfliktlinien; Dipl. Phil. Katharina Kakasheva, Skopje: Die Roma in der Republik Mazedonien seit der Wende von 1991. Rechtliche und politische Gestaltungsmöglichkeiten versus soziale Realität und die Frage nach Ursachen und Auswegen; Rolf Bauerdick, Dülmen: Die Roma in Rumänien. Eigenbild, Fremdbild?; Keno Verseck, freier Journalist u.a. für den Spiegel: Pogromstimmung gegen Roma in Osteuropa; Mona Patricia Vintila, Berlin: Vom Dorf in die Metropole – Die Migration der rumänischen Roma nach Berlin. Ein Bericht aus der Praxis. Außerdem wird der Dokumentarfilm „Auf der Kippe“ von Andrei Schwartz gezeigt. Am Sonntagvormittag gibt es noch eine gemeinsame Abschlussdiskussion, eine Podiumsdiskussion mit allen Teilnehmenden.

Die Tagung beginnt am Freitagabend mit dem gemeinsamen Abendessen und ist am Sonntag nach dem Mittagessen zu Ende. Die Teilnahme kostet 60 Euro (ermäßigt für Studierende, Teilnehmer aus Ostmitteleuropa, Bedürftige: 20 Euro) und ggf. Einzelzimmerzuschlag 20 Euro, zuzüglich 3,40 Euro Kurtaxe, jeweils für den gesamten Zeitraum. Der Teilnahmebeitrag beinhaltet Unterkunft, Verpflegung und Programmkosten. Auf Wunsch können wir Ihnen das detaillierte Programm der Tagung sowie ein Anmeldeformular zusenden. Bitte melden Sie sich umgehend, spätestens bis zum 10. Februar 2014, bei uns an. Anmeldungen und Anfragen sind unter dem Stichwort: „Roma“ ab sofort möglich an: Bildungs- und Begegnungsstätte „Der Heiligenhof“, Alte Euerdorfer Straße 1, 97688 Bad Kissingen, Telefon: (09 71) 7 14 70, Fax: (09 71) 71 47 17, E-Mail: info[ät]heiligenhof.de.

Schlagwörter: Bad Kissingen, Tagung, Roma, Ankündigung

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