23. Juni 2015

Jahrbuch 2013/2014 der Sektion Karpaten des Deutschen Alpenvereins

Bald 25 Jahre ist es her, dass das erste Jahrbuch der Sektion Karpaten des DAV erschienen ist. Nun liegt der Jahrgang 23 und 24 des Jahrbuchs vor, der in seiner Form und seinem Inhalt wohl das Beste ist, was bislang von dem kleinen, aber feinen und rührigen Verein erstellt wurde. So erfährt der Leser, dass die Sektion Karpaten inzwischen 476 Mitglieder hat, dass – um bei Zahlen und Statistiken zu bleiben – im Berichtszeitraum 55 große Aktivitäten und Touren verzeichnet wurden, dass der Verein 28 Tourenleiter, Organisatoren und Ausbilder hat und dass besonders der Jugendarbeit große Aufmerksamkeit geschenkt wird.
In dieser fast 200 Seiten starken Ausgabe des Jahrbuchs kommen auch die Altvorderen nicht zu kurz, allen voran Annemarie Schiel, Gründungs- und Ehrenmitglied der Sektion, inzwischen 90-jährig, die manche Berge dieser Welt erklommen hat und noch mehr durch ihre wunderbaren Bildvorträge beispielgebend war und ist. Auch wird Arno Römer gedacht, des 34-jährigen begeisterten Bergsteigers, der Chimborazo, Kilimandscharo und viele andere Spitzen bestiegen hatte und im April 2014 auf dem Abstieg vom Wilden Kaiser tragisch umgekommen ist. Zwei Gedichte des 2013 verstorbenen Vorstandsmitglieds Richard (Rick) Schuller bringen uns in poetischer Form den Bergtourismus nochmals nahe.

Den in den Arbeitsbereich des Vereins weniger Eingeweihten wird im Jahrbuch kundgetan, dass zahlreiche Trainings- und Ausübungskurse stattgefunden haben, angefangen von dem Fortbildungslehrgang „Suche nach Lawinenopfern“ bis zu Kursen zu den Themen Eisklettern, Winterbiwak und Mountainbike. Wertvoll und zeitgerecht ist auch die Kommunikationsstrategie des Vereins, angefangen von der Facebook-Seite bis zur Homepage und allen weiteren Formen der Öffentlichkeitsarbeit in der lokalen und zentralen Presse, bei Vorträgen und Berichten, die auch schriftlich erschienen sind, bis hin zu großen Fotoschauen, z.B. beim Heimattag der Siebenbürger Sachsen in Dinkelsbühl 2014.
Einzelberichte über Touren und Ausflüge von Gebietsgruppen bringen dem Leser die konkrete Massenarbeit der Sektion näher wie z.B. die Berichte der Gebietsgruppen Singen, Freiburg und München und der Gebietsgruppe West. Zahlreich und didaktisch anschaulich präsentiert sind auch einzelne Trekk-Berichte, z.B. aus dem Elbrus im Kaukasus, dem Karakorum in Pakistan und vom Fernwanderweg in Korsika. Spannend auch die Berichte von Besteigungen einiger Sechstausender, z.B. im südamerikanischen Bolivien sowie auf den Montblanc. Große Touren, z.B. durch Kanadas Rocky Mountains und durch Australiens Wüsten, bringen dem Leser die Vielfalt der Vereinstätigkeit näher.

Siebenbürgen, die Menschen und das Land haben selbstverständlich wieder einen gebührenden Platz im Jahrbuch, z.B. durch eine Erzählung aus der Feder von Hans Bergel sowie durch spannende Reise- und Wanderberichte von Skitouren am Schuler bei Kronstadt und Kammwanderungen in den Fogaraschern und im Retezat-Gebirge. Fahrten und Erkundungen des vielfältigen siebenbürgischen Hochlandes mit seinen Wäldern, Wiesen, Tälern und Burgen sind ebenfalls festgehalten.

Die Beziehungen des Vereins zum Siebenbürgischen Karpatenverein offenbaren sich auch dieses Mal durch Berichte über die Vereinstätigkeit aus der Feder dessen Vorsitzenden Marcel Sofariu sowie durch eine Betrachtung zum eigenen Jahrbuch von 2013.

Attraktiv und anschaulich wird das Jahrbuch auch für Nichtbergsteiger und zu einer nicht aus der Hand zu legenden Publikation durch die zahlreichen gelungenen Farbfotos und Wanderkarten.

Besonders den zwei Hauptautoren und Initiatoren des Jahrbuchs, Manfred Kravatzky, Redakteur der Publikation, und dem nimmermüden Reinhold Kraus, dem Vorsitzenden der Sektion Karpaten des DAV, sei hier ein großer Dank ausgesprochen.

HvK

Das Jahrbuch 2013/2014 der Sektion Karpaten des Deutschen Alpenvereins ist zum Preis von 12,30 Euro, zuzüglich Porto, bei Manfred Kravatzky, E-Mail: mckrav [ät] t-online.de, erhältlich.

Schlagwörter: DAV, Jahrbuch

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