5. September 2016

13. Auflage von „Musica Coronensis“ vor dem Start

Täglich zwei Konzerte, Meisterklassen, Künstlerbegegnungen, Uraufführungen und wiederentdeckte, unbekannte Werke stehen auf dem Programm der 13. Auflage der Kronstädter Konzertreihe „Musica Coronensis“. Diese stellt vom 27. September bis 2. Oktober junge Musiker in den Fokus: In Kronstadt geborene Studenten und Absolventen europäischer Musikhochschulen kehren auf die Bühnen ihrer Heimatstadt zurück und bringen Ideen, musikalisches Können und den Geist der Musikmetropolen Wien, London, Graz, Salzburg, Mailand, Genf oder Basel mit. Gleichzeitig treten sie in einen musikalischen Dialog mit einheimischen Musikern, führen Werke Kronstädter Komponisten auf und spielen neben Klassik diesmal auch Jazz, Rock oder Fusion.
„Musica Coronensis“ wurde im Jahr 2003 ins Leben gerufen, mit dem Ziel, das Kronstädter Musikleben zu bereichern, Kronstädter Interpreten, Komponisten, Instrumentenbauer und Musikinstitutionen zu einem Netzwerk zusammenwachsen zu lassen und, nicht zuletzt, die Kronstädter Musik beim Publikum bekannt zu machen. Auch kommen bei jeder Auflage neue Konzertsäle und Austragungsorte hinzu. In diesem Jahr gibt es erstmals Konzerte im Weißen Turm, dem Lokal „Festival ‘39“ (ehemaliges „Café Krone“ in der Purzengasse/str. Republicii), dem Hotel „Aro“ und dem „Multikulturellen Zentrum“ im Rektoratsgebäude auf der Postwiese/Livada Poștei. Veranstaltet werden die Festspiele von der Evangelischen Kirche A.B. Kronstadt unter Mitwirkung der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Bukarest und der Stiftung Forum ARTE. Die Kosten trägt größtenteils die Stadt durch einen Kulturfonds.

Den Auftakt zur Konzertreihe bildet ein Orgelkonzert, das gleichzeitig den diesjährigen Orgelsommer in der Schwarzen Kirche abschließt. Es spielen Ursula Philippi, Hans Eckart Schlandt, Steffen Schlandt und Paul Cristian, wobei auch das Werk „Tremens“ für Orgel uraufgeführt wird, das der Kronstädter Komponist Gabriel Mălăncioiu nach der Brandkatastrophe im Bukarester Klub „Colectiv“ im Oktober 2015 geschrieben hat (Dienstag, 27. September, 19 Uhr). Im Deutschen Forum gibt die Sopranistin Teodora Gheorghiu (Genf) am Mittwoch, dem 28. September, einen Liederabend, u.a. mit bisher unbekannten Liedern von Emil Honigberger, Eduard Orendi und Șerban Marcu (17 Uhr); Zeitgenössische Chormusik singen anschließend der Jugendbachchor der Schwarzen Kirche und das Kronstädter Vokalquintett „Anatoly“ in der Bartholomäer Kirche (20 Uhr). Am Donnerstag erklingt Kammermusik von Paul Richter in der Friedhofskapelle auf dem Innerstädtischen Friedhof, nachdem am Grab des Kronstädter Komponisten, Organisten, Dirigenten und Pädagogen eine Gedenkplatte enthüllt wird (29. September, 17 Uhr). Abends begegnen sich über den Dächern der Stadt, im achten Stock des „Aro“-Hotels, das Gaudeamus-Quartett, die Geigerin Sabina Vîrtosu (London) und die Sänger Alexandra Fits und David Frâncu zu einem Chansons- und Songs-Abend (20 Uhr). Jazz, Funk, Rock und sogar siebenbürgische Volkslieder im Jazz-Stil gibt es auch am Freitag, dem 30. September, mit der Kronstädter Sängerin Petra Acker, ihrem Bruder Michael Acker (Kontrabass) und weiteren jungen Musikern („Festival ‘39“, 20 Uhr). Am selben Tag steht viel Klassik im Programm: Meisterklassen mit Schülern der Musikschule, Studenten der Musikfakultät und Kronstädter Musikern aus der Diaspora finden in der Aula der Transilvania-Universität um 10 Uhr statt, während das kammermusikalische Nachmittagskonzert um 17 Uhr im Multikulturellen Zentrum von den Geigern Andrei Stanciu (Genf) und Valentin Șerban (Graz) sowie dem Pianisten Dragoș Dimitriu (Wien) dargeboten wird. Letzterer spielt auch am Samstag gemeinsam mit seinen Kollegen Valentin Mureșan (Klavier) und Teodor Rusu (Cello, Salzburg) Werke von Schubert, Schostakowitsch und Mendelssohn sowie eine noch unbekannte Klaviersonate von Eduard Orendi (1. Oktober, Multikulturelles Zentrum, 17 Uhr). Zum Abschluss des Abends begegnen sich die Quartette „Brassovia“ und „4tune“ zu einem Rock-Barock-Konzert im Weißen Turm (20 Uhr).

Die Konzertreihe geht am Sonntag, dem 2. Oktober, mit einer Matinee und einem festlichen Konzert in der Schwarzen Kirche zu Ende: Um 10 Uhr spielen die Schwestern Teodora Ducariu (Querflöte, Basel) und Alexandra Ducariu (Klavier, Mailand) im Multikulturellen Zentrum, u.a. steht die Uraufführung eines Stücks für Querflöte von Ana Szilagyi auf dem Programm. Der Bachchor der Schwarzen Kirche, das Orchester „Kamerata Kronstadt“ und Vokalsolisten interpretieren unter der Leitung von Steffen Schlandt Mozarts Credomesse in C-Dur KV 257 sowie Werke von Paul Richter, Rudolf Lassel und Helmut Sadler (17 Uhr). Wer online noch mehr Musik der Festspiele „Musica Coronensis“ hören möchte, findet ein gut ausgebautes Audioarchiv mit Konzertmitschnitten unter http://musica.coronensis.ro.

Christine Chiriac

Schlagwörter: Musica Coronensis, Festival, Kronstadt, Musik

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