23. Januar 2017

Tagung über Rumäniendeutsche in Bad Kissingen

Eine Tagung zum Thema „Vergangenheit und Gegenwart der rumäniendeutschen Gruppen – Siedlungsgeschichte und Leidenserfahrungen“ findet vom 5. bis 10. März 2017 in der Bildungs- und Begegnungsstätte „Der Heiligenhof“ Bad Kissingen statt.
Der Veranstalter bietet dazu folgende Hintergrundinformationen: Infolge des Zweiten Weltkriegs ist in Rumänien ein Kapitel deutscher Siedlungsgeschichte spätestens mit der letzten großen Migrationswelle nach der politischen Wende in Ostmitteleuropa 1989/1990 in seiner bisherigen Form zu Ende gegangen. Auf dem Territorium des nach dem Ersten Weltkriegs geschaffenen Großrumänien lebten damals zwölf deutsche Siedlergruppen: Siebenbürger Sachsen, Banater und Sathmarer Schwaben, Bessarabiendeutsche, Buchenlanddeutsche, Dobrudschadeutsche, Landler, Durlacher, Deutschböhmen, Steyrer, Temeswarer, Zipser. Sie unterschieden sich hinsichtlich ihrer Herkunftsgebiete, des Zeitpunkts ihrer Einwanderung, ihrer Siedlungsgebiete und ihrer historischen Entwicklung. Die beiden zahlenmäßig wichtigsten noch in Rumänien verbliebenen Siedlergruppen sind die Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben. Die Zahl der Deutschen aus Rumänien, die sich seit 1950 in der Bundesrepublik Deutschland niedergelassen haben, lag zum Ende des Jahres 1997 bei rund 430 000, das entspricht 12 Prozent aller Vertriebenen und Aussiedler in diesem Zeitraum. Da sie aufgrund des Artikels 116 des Grundgesetzes alle gleich nach ihrer Ankunft in der Bundesrepublik die deutsche Staatsangehörigkeit erlangen konnten, wurden sie bei Volkszählungen nicht mehr gesondert erfasst. Daher kann ihre heutige Zahl nicht genau bestimmt werden. Sie sind weitgehend in der deutschen Gesellschaft integriert. Trotzdem pflegen sie auch in zweiter und dritter Generation Mundarten, Traditionen, Kultur, Geselligkeit etc.
Folgende Referenten haben ihre Teilnahme zugesagt: Hon.-Prof. Dr. Konrad Gündisch: Eine kurze Geschichte der Siebenbürger Sachsen; PD Dr. Mariana Hausleitner: Die Banater Schwaben und Die Rumäniendeutschen und der Nationalsozialismus; Dr. Meinolf Arens: Die Bukowinadeutschen; Dr. Cornelia Schlarb: Die Bessarabiendeutschen; Dr. Markus Bauer: Rumänien im Ersten Weltkrieg; Erwin Josef Țigla: Die Banater Berglanddeutschen; Dr. Martin Jung: Deutsche in Bukarest und Geschichtspolitik und Geschichtskultur in Rumänien seit dem Sturz des Kommunismus bis zum EU-Beitritt; Michael Markel: Literarische Bearbeitungen der Russlanddeportation der Rumäniendeutschen; Winfried Ziegler: Die deutsche Minderheit in Rumänien nach 1989. Außerdem werden in Anwesenheit der Regisseure Filme von Peter Miroschnikoff, langjähriger ARD-Korrespondent in Rumänien vor und nach 1989, und Günter Czernetzky gezeigt.
Die für alle interessierten Personen offene Tagung beginnt am Sonntagnachmittag mit dem gemeinsamen Kaffeetrinken und ist am folgenden Freitag mit dem Frühstück zu Ende. Die Teilnahme kostet 150 Euro, zuzüglich Kurtaxe (8,50 Euro) und gegebenenfalls Einzelzimmerzuschlag (40 Euro für den gesamten Zeitraum) und beinhaltet Unterkunft, Verpflegung und Programmkosten. Bitte melden Sie sich umgehend unter dem Stichwort: „Rumänien“, spätestens bis zum 10. Februar, beim „Heiligenhof“, Alte Euerdorfer Straße 1, 97688 Bad Kissingen, Fax: (09 71) 71 47 14, E-Mail: info@heiligenhof.de, an. Den genauen Programmablauf können Sie auf der Homepage www.heiligenhof.de einsehen.

Schlagwörter: Rumäniendeutsche, Tagung, Bad Kissingen

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