20. April 2017

Schreibwerkstatt beginnt verheißungsvoll

Mit lebhaftem Applaus für die Hauptreferentin Verena Parage gingen die ersten zwei Seminare der Stuttgarter Schreibwerkstatt am 18. März zu Ende. Von den zehn angemeldeten Teilnehmern waren acht gekommen. Die längste Anreise hatte eine Teilnehmerin aus Schwabach. Als Veranstalter zeichnete die Landesgruppe Baden-Württemberg des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V.
Die Referentin verstand es meisterhaft, mittels ständig eingestreuter Übungen ihren Vortrag lebendig zu halten. Die altersmäßig heterogene Gruppe – von 20 bis 60 Jahren – dankte es ihr, indem sie lebhaft mitwirkte. So erfuhren die künftigen Autoren eingangs, dass die Nachricht erster Grundbaustein des journalistischen Schreibens ist. Nach der inhaltlichen und formalen Definition waren die Eigenschaften der Nachricht als Meldung Anliegen der Diskussion, wie auch die Frage, was Interesse erzeugt. Die nächsten Schritte waren dann der Aufbau einer Nachricht und die Übung: das Verfassen einer Nachricht. Hinterher trugen alle Teilnehmer ihre Nachrichten vor. Dabei fiel auf, dass sehr verschiedene Möglichkeiten genutzt wurden.

Mit großem Interesse begegneten die meisten Teilnehmer den allgemeinen Tipps zu journalistischen Texten und den Hinweisen zum Redigieren: „Einen Text journalistisch zu bearbeiten, bedeutet Redigieren. Dazu gehört, ihn zu kürzen, ihn mit einer Überschrift zu versehen, Rechtschreib- und grammatikalische Fehler zu verbessern. Auch muss der Redakteur den Artikel sprachlich bearbeiten“, führte Verena Parage aus, die auch dieses Unterkapitel mit einer Übung abschloss. Dabei sollte ein vorgegebener Text von jedem der Anwesenden redigiert werden.

Ein nächstes Unterkapitel wandte sich dem guten Stil zu. Deutsche Sätze seien normalerweise so angeordnet: Subjekt – Prädikat – Objekt. Daran halte sich leider nicht jeder Autor. Die Folge: In manchen Sätzen sei unklar, wer was macht. Anhand von Beispielen verdeutlichte die Referentin auch, was der Verfasser eines Artikels vermeiden soll. Nämlich Schachtelsätze, Phrasen, Anglizismen und Formulierungen im Passiv. Ein Sachverhalt lag der Referentin besonders am Herzen. Nämlich die Frage: „Meinen wir wirklich, was wir sagen?“ Hierbei machte sie deutlich, dass wir manche Begriffe benutzen, ohne darüber nachzudenken, was sie eigentlich bedeuten. Andere sind nicht wirklich treffend oder aber sie beschönigen bzw. verharmlosen. Das bedeutet für uns als Autoren: weiter suchen, bis der treffende Ausdruck gefunden ist.

Letztlich widmete sich die Referentin den Überschriften. Sie stellte eine Checkliste für die nachrichtliche Überschrift an den Anfang, um dann die Möglichkeiten für eine lockende Überschrift aufzuzeigen. Die Übung lautete diesmal: Gute oder schlechte Überschrift? Bei den zahlreichen Beispielen (mit Quellenangabe) galt es für die Teilnehmer zu entscheiden, um welche Art der Überschrift es sich handle. Schließlich führte Verena Parage die Quellen für ihr Skript an.

Bevor die Gruppe nach 17.00 Uhr auseinanderging, wurden noch Eindrücke und Meinungen ausgetauscht sowie an den bis zum nächsten Termin, dem 20. Mai (siehe Ankündigung in der SbZ Online), zu verfassenden Artikel gedacht – für mich ein Zeichen dafür, dass bereits ein Gruppenbewusstsein vorhanden war.

Traute Habicher

Schlagwörter: Baden-Württemberg, Journalismus, Seminar

Bewerten:

10 Bewertungen: +

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.